Wiedersehen an der Cote dAzur
Fahrertür. „Außerdem werde ich dich auf jeden Fall begleiten!“ Dann stieg er aus, ging um den Wagen herum und hielt ihr die Tür auf.
„Das wirst du nicht!“ Vor Wut bebte Suki am ganzen Körper.
„Würdest du mich denn daran hindern?“, fragte er und beugte sich mit einem Blick zu ihr hinunter, der ihr einen schockierenden Schauer über den Rücken laufen ließ.
Warum haust du nicht ab?
Entschlossen versuchte sie, Haltung anzunehmen, um nicht schon wieder in seinen Bann zu geraten. „Du bezahlst mich dafür, dass ich als Model für dich arbeite, und nicht dafür, dass ich dich in meine Wohnung lasse“, fauchte sie.
„Du verstehst mich immer noch nicht, cara ! Ich habe we der vor, dafür zu bezahlen, noch darüber zu reden“, stellte er ruhig fest, brachte aber ihren Puls mit seiner erotischen Stimme zum Rasen.
Eigentlich hätten bei ihr alle Alarmglocken schrillen müssen. Stattdessen ging sie mit ihm zu ihrer Haustür und öffnete sie.
Energisch zog er sie erst in den Flur und dann in seine Arme.
„Was soll das jetzt werden? James Bond killt und liebt, oder wie?“, zischte sie.
„Hör endlich auf! Ich bin hergekommen, weil ich mit dir unter vier Augen reden wollte!“, entgegnete er grimmig. „Ich wollte von dir wissen, was du dir eigentlich dabei gedacht hast …“
„Moment, wovon sprichst du überhaupt?“, fragte sie und war wirklich verwirrt.
„Eben auf der Bühne … da hast dich aufgeführt wie … wie …“
„Wie ein professionelles Model – ich weiß nicht, was du hast!“, unterbrach sie ihn.
„Tu nicht so unschuldig!“, empörte er sich. Wie immer, wenn er aufgeregt war, verstärkte sich sein italienischer Akzent. „Du weißt verdammt gut, wovon ich rede!“
„Nein!“
„ Dios“ , knurrte er. „Immer wieder hast du mit deinen roten Lippen Küsse gehaucht und dich aufreizend bewegt in diesem Kleid …“
„Das du ausgesucht hast!“ Sie war völlig entgeistert .
„Ja, das habe ich. Madre mia, ich muss blind gewesen sein!“, fluchte er. „Du sahst darin aus, als wolltest du Sex mit jedem Mann im Saal.“
„Sag mal, spinnst du?“ Suki schaffte es, sich aus seinen Armen zu befreien. „Wo lebst du eigentlich? Du hast mich doch engagiert, damit ich helfe, eure Produkte zu verkaufen. Und du wolltest es mit Glamour und Sex-Appeal – das hast du wörtlich gesagt!“ Ihre Nasenflügel bebten. „Natür lich habe ich geflirtet, wenn du so willst! Aber das war doch alles nur Show. Für mich als Model gehört das zu meinem Job! Du bist einfach nur dumm, wenn du etwas anderes denkst. Da war überhaupt nichts dabei! “
„So, war es nicht?“ Sein anzüglicher Ton nahm ihr den Atem.
„Natürlich!“
„Und wenn ich nicht da gewesen wäre, dann … wärst du nicht mit einem der Fotografen irgendwo in einem Hotelzimmer verschwunden?“
Jetzt reichte es aber wirklich! Außer sich vor Wut holte Suki aus und verpasste Pasquale eine schallende Ohrfeige.
Er stand wie vom Donner gerührt, berührte reflexartig seine schmerzende Wange.
„Wie kannst du es wagen?“, stammelte sie, noch immer außer sich. „Überhaupt, was denkst du von mir? Ich bin doch kein Freiwild!“ Sie fasste sich erregt an den Hals. „Außerdem kenne ich viele der Fotografen. Sie sind glücklich verheiratete Familienväter und machen einfach nur ihren Job. Vor allem aber denken sie nicht so primitiv wie du. Falls du es vergessen haben solltest: Keulenschwinger lebten in der Steinzeit!“
„Hältst du mich wirklich für einen solchen Barbaren?“ Er atmete scharf aus.
Suki streifte sich gereizt eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Was weiß denn ich? Ich kenne dich doch nicht anders. Immer setzt du mich brutal unter Druck. Meinem Bruder willst du nur helfen, wenn ich für dich arbeite. Und obendrein drohst du mir noch mit einer saftigen Vertragsklage.“
Pasquale zuckte, als hätte sie ihn wieder geschlagen. „Mein Fehler, vergiss es.“
„Was soll ich vergessen?“
„Deinen Vertrag und die Sache mit der Klage.“ Seine Stim me klang resigniert. „Ich hätte dich nicht zwingen dürfen, für mich zu arbeiten. Das sehe ich jetzt ein. Dein Vertrag als Formidable-Girl ist damit hinfällig. “
Irritiert kniff sie die Augen zusammen. „Aber … die ganzen Fotos. Ihr habt doch schon ziemlich viel in die Kampagne investiert. Und die Presse … Wie willst du das erklären?“
Gleichmütig zuckte er die Achseln. „ C’est la vie! Wer arbeitet, macht Fehler. Und den finanziellen
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