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Wiedersehen an der Cote dAzur

Wiedersehen an der Cote dAzur

Titel: Wiedersehen an der Cote dAzur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick
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Gleichmacherei und wird keinem von beiden gerecht.“
    Suki antwortete nicht sofort. Nachdenklich holte sie erst ein Taschentuch aus ihrer Tasche, bückte sich und tupfte Toby überall dort ab, wo er sich mit Eis bekleckert hatte. Und dann stellte sie die Frage, die ihr schon die ganze Zeit auf dem Herzen lag: „Hast du eigentlich nur noch nicht geheiratet, weil du bisher keine Frau gefunden hast, die deine unzeitgemäß kritische Haltung zur Gleichberechtigung teilt?“
    Die Abendsonne färbte den Himmel rot, und in Pasquales Augen trat ein Ausdruck, den Suki nicht deuten konnte.
    „Ob ich es will oder nicht, ich verliebe mich immer in die Falschen – in den Typ Karrierefrau“, informierte er sie. Nach einer kurzen Pause ergänzte er: „Davon abgesehen, dass auch ich beruflich sehr eingespannt bin, war aber für mich bisher nicht die Richtige dabei.“
    Um die Verlegenheitspause zu überbrücken, sah Suki nach, ob Toby sich nicht noch mehr bekleckert hatte. Pasquales letzte Worte machten ihr mehr zu schaffen, als sie sich eingestehen wollte. Zu eindeutig hatte er ihr zu verstehen gegeben, was er für sie empfand – gar nichts. Das musste sie sich immer wieder klarmachen, wenn sie die Situation im Griff behalten wollte.
    Allmählich näherten sie sich dem Ausgang des Zoos. „Es ist spät geworden“, sagte sie ruhig. „Kirstie wird sich schon Sorgen machen.“
    Gemeinsam traten sie dann auch den Rückweg an. Pasquale kaufte dem glücklichen Toby noch eine Tüte Pommes frites und bestand darauf, sie nach Hause zu begleiten. Als sie zu dritt vor der Tür standen, wurden sie von Kirstie schon sehnsüchtig erwartet.
    „Piers hat mir am Telefon gesagt, dass Sie wohl mitkommen würden“, begrüßte sie Pasquale und lächelte ihn so hinreißend an, dass Suki fast gelacht hätte. Außerdem machte sie dabei solche Schmachtaugen, dass man sie für den schönsten Hundeblick hätte nominieren können.
    Suki befürchtete, dass sie selbst wohl auch keinen geistreicheren Anblick bot. Dabei war Pasquale doch auch nur ein Mann, kein Wesen vom anderen Stern!
    Gerade schenkte er ihr schon wieder ein solch einnehmendes Lächeln, dass sie schon fürchtete, ihr würden die Knie weich. Und so war es ihr ganz recht, als Toby sie bat, ihn zu baden. Wie anders hätte sie sonst Pasquales verstörender Präsenz entfliehen sollen?
    Weil sie gleichzeitig hoffte, dass Pasquale bald gehen würde, beschloss sie, ihrem Neffen so viel Zeit wie nur möglich zu widmen. Und so wurde ausgiebig geplanscht, dann ging es ans Haarewaschen und Zähneputzen. Da Toby ohne Gu tenachtgeschichte nicht einschlafen wollte, las sie ihm auch noch dreimal aus dem Dschungelbuch vor, bis sie seine ru higen Atemzüge hörte. Leise verließ sie das Kinderzimmer.
    Ihre Hoffnung, Pasquale heute nicht mehr wiedersehen zu müssen, erfüllte sich leider nicht. Wie selbstverständlich saß er in einem der mit geblümtem Chintz bezogenen Sessel, nippte an einem Glas Sherry und blätterte in einem Familienalbum, das Kirstie ihm voller Stolz überreicht hatte und das zu Sukis Entsetzen auch von ihr ein paar wenig gelungene Kinderfotos enthielt.
    „Du eignest dich wirklich als Babysitterin, Suki. Den freien Nachmittag heute habe ich richtig genossen. Darauf sollten wir anstoßen, was meinst du?“, fragte Kirstie ihre Schwägerin. „Magst du auch einen Sherry?“
    So saßen sie also doch noch zusammen, tranken Sherry und redeten über dies und das. Pasquale erwies sich als hervorragender Unterhalter und schien mit der Situation wieder einmal überhaupt keine Probleme zu haben. Das konnte Suki, die sich kaum an dem Gespräch beteiligte, von sich gerade nicht behaupten. Im Gegenteil – ihre Sinne befanden sich in Alarmstellung.
    Ungemein lässig saß Pasquale ihr gegenüber. Unglaublich attraktiv versprühte er seinen männlichen Charme. Wie Bronze schimmerte sein Teint im Licht der Kerzen, die Kirstie angezündet hatte, und doppelt geheimnisvoll leuchteten seine dunklen Augen. Suki wünschte, sie könnte ihn einfach ignorieren. Aber das war unmöglich.
    Als sie es schon fast nicht mehr aushielt und gehen wollte, war es überraschenderweise Pasquale, der sein leeres Glas zurück auf den Tisch stellte und sich erhob.
    „Vielen Dank für alles“, sagte er höflich und nickte in Richtung Kirstie. „Für mich wird es Zeit. Ich würde mich gern verabschieden.“ Dann wandte er sich an Suki und fragte: „Kann ich dich noch irgendwohin mitnehmen?“
    Sie schüttelte den Kopf.

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