Wiedersehen an der Cote dAzur
es dann doch kaum an.
Eine Stunde später machte sie sich langsam Sorgen. Hatte er womöglich einen Unfall gehabt? Sie wusste ja nicht einmal, wo er war. London war groß.
Als kurz vor vier ihr Handy klingelte, atmete sie auf. „Pasquale?“, rief sie glücklich.
Nach einer Pause meldete sich nun eine Frauenstimme. „Miss Franklin?“
„Ja.“
„Pasquale – Signor Caliandro – bat mich, Ihnen mitzuteilen, dass es später wird.“
„Kann ich nicht selbst mit ihm sprechen?“
„Nein. Er will nicht gestört werden. Sie können jetzt nicht über ihn verfügen“, lautete die kühle Antwort.
Über ihn verfügen? Sie schluckte. Was sollte diese Andeutung? Oder war sie inzwischen schon so eifersüchtig, dass sie keiner Frau in Pasquales Nähe mehr über den Weg traute?
Suki war frustriert, verzweifelt und wütend. Vor allen Dingen wütend. Am liebsten hätte sie mit dem Fuß aufgestampft. Wie konnte er es wagen, sie so zu versetzen?
Nicht nur, dass er mich drei Stunden hat warten lassen, fluchte sie still, als sie am Fenster stand und auf das Wasser der Themse blickte – er hat es ja nicht einmal für nötig befunden, sich persönlich zu entschuldigen! Stattdessen hatte er diese Person gebeten. Diese Frau, die sie so anzüglich abgefertigt hatte.
Wie eine gewöhnliche Geliebte! Jetzt stampfte Suki wirklich mit dem Fuß auf. Genauso respektlos war sie behandelt worden. Wie eine Frau, mit der ein Mann nicht sein Leben teilte, sondern nur das Bett.
Noch nie war sie so wütend gewesen. Bebend vor Zorn lief sie auf und ab, als sie plötzlich seine Brieftasche auf dem Tisch liegen sah. Pasquale musste sie in der Eile am Morgen vergessen haben.
Abrupt blieb sie stehen. Trotzig hob sie das Kinn. Die Gedanken in ihrem Kopf überstürzten sich. Dann war ihr Entschluss gefasst. Wenn er sie wie eine Geliebte behandeln wollte – dann würde sie sich auch wie eine benehmen!
Sie griff sich die Brieftasche, inspizierte sie und verließ Sekunden später die Suite mit seiner goldenen Kreditkarte in der Hand.
Als sie mit etlichen Einkaufstüten bepackt zurückkam, war es bereits nach acht.
„Hi, ich habe mich schon gefragt, wo du steckst“, hörte sie Pasquales Stimme, nachdem sie gerade das Licht im Schlafzimmer angemacht hatte. Nur mit seinen schwarzen Jeans bekleidet, lag er auf dem Bett und sah sie an.
Erschrocken zuckte sie zusammen. Da in der Suite alles dunkel war, als sie kam, hatte sie ihn noch nicht zurückvermutet.
„Ach, tatsächlich“, meinte sie und stellte die Tüten ab. „Dann weißt du ja jetzt, wie es ist, auf jemanden zu warten.“
„Komm, hör auf. Ich habe dir Bescheid geben lassen.“ Er fixierte sie aufmerksam. „Also, wo warst du?“
„Ich wüsste nicht, was dich das angeht. Du hast mir doch auch nicht gesagt, wo dein Meeting stattfindet.“
„Du hast ja auch nicht gefragt. Und bisher hatte ich nicht den Eindruck, dass du dich für meine geschäftlichen Aktivitäten interessierst.“
„Weil du mich wie eine gewöhnliche Geliebte behandelst, und ich nur das Bett mit dir teilen darf, aber nicht dein Leben! Du benutzt mich doch nur für dein Vergnügen!“
Ein Muskel zuckte in seiner Wange. „Verrätst du mir jetzt, wo du gewesen bist?“
„Wenn du es unbedingt wissen willst – ich war shoppen!“ Erregt blitzte sie ihn an. „Mit deiner Kreditkarte!“ Hastig pfefferte sie die Karte samt Hülle auf den Nachttisch.
Er atmete scharf aus. In seinem Blick lag ein Ausdruck, den Suki noch nie bei ihm gesehen hatte. Eine Mischung aus Zorn und Erregung. „Und was hast du dir gekauft, wenn ich fragen darf?“
Schnippisch zuckte sie ihre Achseln. „Dies und das. Für meine Rolle als deine Geliebte brauche ich doch wohl neue Kleider, und außerdem …“ Sie hielt inne, als sie sah, dass er sich aufrichtete.
„Komm her, cara !“ befahl er heiser. „Komm und spiel mir die Geliebte! Dein Rollenspiel gefällt mir.“ Genüsslich ließ er seine Blicke über ihren Körper wandern. „Zieh dich für mich aus, und zeig mir, was du dir gekauft hast. “
Suki schluckte. Gleichzeitig bemerkte sie schockiert, wie seine Erregung sich auf sie übertrug.
„Zeig es mir“, wiederholte er sanft.
Noch zögerte sie. Schrecklich verlegen, spürte sie seinen durchdringenden Blick. Langsam zog sie ein Minikleid aus schwarzem Lycra aus einer der Tüten.
„Sehr sexy“, raunte er.
„Pasquale, bitte …“, flüsterte sie.
„Zieh es an, bella, jetzt“, beharrte er leise .
Ihr Puls raste,
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