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Wiedersehen in Virgin River

Wiedersehen in Virgin River

Titel: Wiedersehen in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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Sehnsucht nach ihm erfüllt, die Lippen zu einem leisen Seufzen leicht geöffnet. Seufzer, die bald laut sein würden, wenn sie sich ihm vollkommen hingab. In ihrer Liebe war er aufgeblüht.
    Preacher hatte nie die geringste Ahnung gehabt, dass dies möglich war, dass er so erotisch sein konnte, so sicher, so tief verliebt. Er beugte sich nach unten und gab ihr einen Kuss auf den Kopf. „Baby, es wird dir so gut gehen mit mir.
    „Ich weiß, John“, flüsterte sie. „Ich weiß.“
    Seit der Nacht, als Mike Valenzuela im Bett liegend zugehört hatte, wie Jack sich hin und her warf, nachdem Liz und Rick ihr Baby verloren hatten, wusste er, dass es an der Zeit war. Und doch – Zeit wozu? Er hatte kein Interesse daran, nach L. A. zurückzukehren, obwohl er seiner Familie einen Besuch schuldig war. In Virgin River gab es keinen anderen Platz, wo er wohnen konnte. Aber drei Monate auf so engem Raum mit Mel und Jack zusammen waren längst mehr als genug, auch wenn sie sich nie anmerken ließen, dass sie es als Belastung empfinden könnten.
    In jener Nacht wurde es ihm klar. Sie mussten ihr Heim wiederhaben. Das brachte ihn zum Nachdenken, und schließlich kam er auch auf Ideen.
    Inzwischen war er an dem Punkt, dass sein rechter Arm deutlich kräftiger geworden war und ihm die Schulter weniger wehtat. Auch konnte er mit der Hand schon wieder einigermaßen zugreifen. Zwar konnte er mit dem rechten Arm noch keine Angelleine auswerfen, aber da war er guter Hoffnung, denn mit der rechten Hand konnte er inzwischen eine Pistole halten und abdrücken, solange er sie mit der Linken abstützte. Hinzu kam, dass er mit dem linken Arm seine Ziele sowohl mit Gewehr als auch mit der Pistole getroffen hatte. Mit Jack konnte er mithalten, und der war ein ausgezeichneter Scharfschütze.
    Ohne dass es ihn sonderlich überraschte, stellte er fest, dass dies hier der Platz für ihn war. Zwar wusste er nicht, was er hier tun würde, aber das war nicht wirklich wichtig, denn er konnte sich zur Ruhe setzen, wenn er wollte. Er hatte seine Behinderung, seine Pension. Und das Leben hier kostete nichts. Solange er nicht auf andere Gedanken kam, wollte er dieses relaxte Leben an einem kleinen, unkomplizierten Ort führen. Wenn Jack im Frühsommer so weit sein würde, dass er die Wände seines Hauses hochziehen konnte, würden sein rechter Arm und die Schulter auch wieder kräftig genug sein, um ihm dabei zu helfen. Den Speiseplan in der Bar könnte er mit seinem eigenen Fisch ergänzen, und er wollte im Dorf helfen, wo immer man ihn brauchte. Er würde leben, wie Jack und Preacher gelebt hatten, im Zentrum eines Ortes, der ihre guten Werke und treue Freundschaft zu schätzen wusste.
    Wenn er jetzt mit freiem Oberkörper vor dem Spiegel stand, sah er auf Brust, Schultern und Armen wieder Muskeln. Seine rechte Seite war um Schulter und Bizeps zwar noch immer ein wenig dünner, aber er hatte es weit gebracht, und es war kaum noch wahrnehmbar. Sit-ups fielen ihm inzwischen leicht, und seinen Waschbrettbauch hatte er auch zurück.
    Dank der Antibiotika, die Mel ihm verschrieben hatte, fiel ihm das Pinkeln auch nicht mehr schwer. Diese andere Sache allerdings – gut möglich, dass das endgültig verloren war. Zweimal hatte es einen falschen Alarm gegeben, als er mit einer netten Morgenlatte aufgewacht war. Wie ein Ertrinkender hatte er voller Hoffnung danach gegriffen. Aber nichts. Sie war jedes Mal einfach wieder runtergefallen und mit ihr die schwache Erinnerung, die ihm davon geblieben war. Er fürchtete sich davor zu hoffen, aber da er ein Mann war, wartete er doch auf ein Wunder.
    Mike fuhr also nach Eureka, wo er ein Wohnmobil kaufte, sein neues Heim. Er wollte komplett aus dem Waldhaus ausgezogen zu sein, bevor das Baby kam, und Jack und Mel Gelegenheit geben, wieder zu ihrem eigenen Leben finden zu können. Wo immer er gebraucht wurde, konnte er es parken, hinter der Bar, draußen bei Mels Waldhaus, sogar auf dem Grundstück, wo Jack bauen wollte. Als er es abholte, koppelte er seinen Geländewagen hinten an und fuhr im Ort direkt vor die Bar. Es war das Ende eines Arbeitstages. Zeit fürs Abendessen. Preacher und Paige waren sicherlich beim Kochen, Rick würde seine Arbeit machen, Jack und Mel saßen vermutlich mit Doc zusammen, der sich seinen üblichen Drink nach getaner Arbeit gönnte. Nachbarn und Freunde würden sich bald einfinden.
    Um den vollen Effekt zu erzielen, erweiterte er die Schlaf- und Wohnzimmerwände mit den ausfaltbaren

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