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Wiedersehen in Virgin River

Wiedersehen in Virgin River

Titel: Wiedersehen in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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sie mit dem Kopf aufgeschlagen, sodass ihre Nase blutete. Als Preacher auf die Straße lief, kroch Mel gerade das kurze Stück auf Paige zu, während Jack schon bemüht war, ihr dabei zu helfen, sich aufzurichten.
    Preacher erkannte, dass Mel und Jack sich um Paige kümmerten, daher lief er direkt zu Lassiter, der noch am Boden lag. Er bückte sich in der Taille, packte den Mann unter den Armen, hob ihn an und richtete sich wieder auf. Nun standen sie sich von Angesicht zu Angesicht gegenüber, wobei Lassiters Füße allerdings in der Luft baumelten. Einen Moment lang erschien auf dessen Gesicht der schiere Horror, als er in Preachers wutentbrannte Augen starrte.
    „Ich müsste dich nur einmal schlagen, du abgebrochener Zwerg, und du würdest nie wieder hochkommen“, knurrte Preacher dem Mann ins Gesicht.
    „John!“, schrie Paige. „John!“
    Preacher fühlte, wie Jack ihm eine Hand auf den Arm legte. „Preach, geh und hol Paige.“
    Er warf einen Blick über die Schulter und sah sie dort weinend sitzen, eine Hand noch immer auf der Nase, während ihr das Blut vom Kinn tropfte. Mühelos hielt er derweil Lassiter weiterhin über dem Boden fest. Er wollte ihn mit den Fäusten bearbeiten, bis er heulte und schrie. Dann richtete er den Blick noch einmal auf Lassiters verschrecktes Gesicht, starrte eine Sekunde lang in dessen verängstigte Augen und dachte: Vor ihr darf ich keine Gewalt anwenden. Sie könnte glauben, ich wäre wie er. Und ich bin nicht wie er. Also ließ er den Mann einfach fallen, beugte sich noch einmal zu ihm runter, brachte sein Gesicht ganz nah an das von Lassiter und sagte: „Steh bloß nicht wieder auf.“ Dann richtete er sich auf, wirbelte herum und ging die wenigen Schritte zu Paige hinüber.
    „Oh Gott“, sagte Preacher, kniete sich auf ein Bein und hob sie vom Boden auf. Er nahm sie in die Arme, drückte sie an sich und stand auf.
    „Mit mir ist alles in Ordnung“, weinte sie an seiner Brust. „Alles wird okay sein.“
    Er zog ihr die Hand vom Gesicht und sah, wie ihr das Blut aus der Nase lief.
    „Ach Paige, das hätte dir nie passieren dürfen.“ Dann setzte er sich in Bewegung, um sie in Does Praxis zu tragen.
    Jack half Mel auf die Beine. Sie klopfte sich ab und richtete sich vor ihm auf. „Ich bin nicht verletzt“, beruhigte sie ihn. „Ich hatte nur das Gleichgewicht verloren …“
    „Bist du sicher?“, fragte Jack.
    Sie nickte, also wandte Jack sich wieder Lassiter zu, der noch immer zusammengekauert am Boden lag. Die Angst war mittlerweile aus seiner Miene gewichen und wurde nun von einem schmaläugigen höhnischen Grinsen ersetzt, das Jack in Rage brachte.
    Mutig hatte Rick sich zwischen Jack und Lassiter gestellt, und als Jack sich nun wieder umdrehte, erkannte er auf einen Blick das aufziehende Gewitter in dessen Gesicht. Er sah, wie Jack die Fäuste aufmachte und wieder ballte, und trat ihm aus dem Weg.
    Jack ging auf Lassiter zu und reichte ihm eine Hand, um ihm beim Aufstehen zu helfen. „Gut, dass Sie ihn aufgehalten haben“, sagte Lassiter und griff nach der helfenden Hand. „Ich hätte ihn am Arsch gekriegt.“
    Zähnefletschend zog Jack ihn hoch, und sowie er auf den Beinen stand, versetzte er ihm einen Faustschlag ins Gesicht, der ihn mehr als einen Meter weit auf die Straße zurückwarf. Dann ging er die wenigen Schritte, stellte sich über Lassiter und sah auf ihn herab. „Und nun willst du mich wohl am Arsch kriegen?“, fragte er ihn.
    Lassiter, dem sofort das Blut aus der Nase schoss, sah zu ihm hoch. „Was zum Teufel …?“ Schwerfällig kam er wieder auf die Beine und baute sich mit hochgehaltenen Fäusten wie ein Boxer vor Jack auf. Schlurfenden Schrittes versuchte er zu tänzeln und machte sich bereit, mit geschlossener Faust einen Schlag zu landen.
    Jack blieb vollkommen locker und entspannt und musste tatsächlich lachen. „Du scherzt wohl, oder was?“, fragte er und winkte ihn mit der Hand heran. „Na komm.“
    Lassiter ging auf ihn los, trat dann plötzlich zurück und drehte sich seitwärts in Hockstellung. Dann schlug mit einem hohen Tritt aus, der auf Jacks Gesicht abzielte. Mit schneller Hand aber wehrte Jack Lassiters Fußangriff ab und umklammerte sein Sprunggelenk. Mit einem kräftigen Ruck ließ er Lassiter auf dem Rücken landen, während er sein Fußgelenk weiter fest im Griff hielt. „Was hast du vor, Kumpel? Willst du mich etwa treten?“
    „Lass mich los!“
    Jack ließ das Bein los, griff nach unten und zog ihn am

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