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Wiedersehen in Virgin River

Wiedersehen in Virgin River

Titel: Wiedersehen in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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gebeten, dass Preacher die Krankentrage bringt. Möchtest du, dass er dich begleitet?“
    „Nein. Aber ich muss mit ihm reden.“
    Als Preacher die Trage in den Untersuchungsraum schob, sagte ihm Mel, dass Paige ihn einen Moment lang allein sprechen wolle, aber er solle es kurz machen. Anschließend würde sie seine Hilfe beim Verladen brauchen. Er ging ins Zimmer und nahm ihre Hand, die Hand, die nicht den Eisbeutel am Gesicht festhielt. „John“, bat Paige, „sorge bitte dafür, dass mit Christopher alles in Ordnung ist. Dass er seinen Vater nicht sieht. Und er soll wissen, dass seine Mama okay ist. Bitte.“
    „Mel und Jack können …“
    „Nein, John. Bitte. Kümmere du dich um Chris. Mit mir wird alles okay sein, aber ich will nicht, dass er sich ängstigt, und ich will nicht, dass er seinen Vater sieht. Bitte!“
    „Ganz wie du willst“, sagte er. „Paige …“
    „Nein, keine weiteren Entschuldigungen mehr“, unterbrach sie ihn. „Sorge für Chris.“
    Preacher half Mel dabei, Paige vom Untersuchungstisch auf die Krankentrage zu heben, und als er die hellrote Blutlache sah, dröhnte ihm selbst das Blut in den Ohren. Sowie er die Trage durch Does Büro nach draußen schob, eilte auch schon Rick herbei, um mit anzufassen, sie über die Vordertreppe nach unten und dann zum Hummer zu tragen, der bereits wartete. Unvergossene Tränen standen ihm in den Augen und trübten seinen Blick, als er sagte: „Es wird alles gut, Paige. Ich werde mich um Chris kümmern.“
    Wes Lassiter war es gelungen, sich mit auf dem Rücken zusammengebundenen Händen auf der Straße hinzuknien. Sein Gesicht war blutig und verschwollen, und allmählich zog er die Aufmerksamkeit auf sich. Ein paar Männer lehnten an der Brüstung der Veranda vor der Bar oder saßen auf den Stühlen, während Jack und Preacher sich auf die Stufen gesetzt hatten und ihn im Auge behielten. Jack hatte die Hand in eine mit Eis gefüllte Schale gesteckt, als der Deputy Sheriff in den Ort einfuhr. Vorsichtig musste er um den Mann auf der Straße herumfahren, dann parkte er vor der Bar, unmittelbar vor Jack.
    Es war derselbe Deputy, der auch zuständig gewesen war, als Jack vor etwas mehr als einem Monat einen Drogenabhängigen erschossen hatte, der Betäubungsmittel in Does Medizinschrank gesucht und Mel dann ein Messer an den Hals gehalten hatte. Deputy Henry Depardeau stieg aus dem Wagen und zog seinen Waffengürtel hoch. „Sheridan“, begann er. „In letzter Zeit sehe ich Sie häufiger, als mir lieb ist.“
    „Dito“, parierte Jack und hob seine geschwollene Hand. „Ich würde Ihnen ja gerne die Hand schütteln, aber …“
    Henry sah über die Schulter zurück. „Waren Sie das?“
    „Ja, das war ich. Der Mann hat meine schwangere Frau zu Boden gestoßen, um seine eigene schwangere Frau prügeln und treten zu können.“
    „Uahh.“ Henry schüttelte den Kopf und sah wieder nach unten auf Jack. „Hat er Sie auch geschlagen?“, wollte er wissen, wobei er sich auf die eigene Wange tippte, um die Prellung in Jacks Gesicht anzudeuten.
    „Nee. Ich wollte nicht zulassen, dass er mich ebenfalls schlägt. Das ist alt“, erklärte er. „Ich bin gegen eine Tür gerannt. Eine große, dumme Tür.“
    „Dann haben Sie ihn geschlagen. Das sind zwei Fälle von Körperverletzung. Seine und Ihre. Kann sein, dass ich Sie beide festnehmen muss.“
    „Wenn Sie müssen, Henry. Er hat allerdings versucht, mir gegen den Kopf zu treten. Zählt das irgendwie?“
    „Vielleicht. Wenigstens haben Sie ihn diesmal nicht getötet.
    „Er hat ihm das Leben gerettet“, schaltete Preacher sich ein. „Ich wollte ihn töten.“
    „Woher stammt denn das Blut da an ihrer Kleidung, großer Junge?“, wandte Henry sich an Preacher.
    „Ich habe Paige zu Doc getragen. Paige ist seine Frau.“ Preacher sah an sich hinunter und bemerkte erst jetzt den großen Blutfleck auf seinem Hemd. An Jack gewandt fuhr er fort: „Schhh … ich sollte wohl lieber mal das Hemd wechseln, bevor Chris sein Nickerchen beendet hat. Woran man bei Kindern nicht alles denken muss.“ Rasch stand er auf und ging ins Haus.
    „Also“, richtete Henry sich wieder an Jack. „Dann haben Sie das also alles allein geschafft.“
    „Ganz allein.“
    „Und was ist mit der Frau?“
    „Sie wurde zu einem Spezialisten gebracht, einem Geburtshelfer. Sie könnte das Baby verlieren. Nebenbei bemerkt, er wusste, dass sie schwanger ist“, fügte Jack mit einem Blick auf Lassiter hinzu. „Abgesehen

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