Wiedersehen macht Liebe (German Edition)
diese Nacht reichen.
Sie schnappte sich ihre Handtasche, schob sich aus der Sitzecke und ging zur Theke, um Rae Bescheid zu sagen.
»Meine Güte, wird auch langsam mal Zeit«, kommentierte Rae, nachdem Rylann ihr erklärt hatte, mit wem sie gehen würde. »Einen Moment lang dachte ich schon, dass es weitere neun Jahre dauern würde.«
»Ist es für dich in Ordnung, wenn du dir allein ein Taxi nimmst?«, fragte Rylann.
»Natürlich. Geh schon!« Rae grinste wissend. »Viel Spaß!«
Na ja … das war zumindest der Plan. Dann korrigierte Rylann diesen Gedanken und schmunzelte in sich hinein, während sie den VIP-Raum verließ. Nein, keine Pläne heute Nacht. Bis zum Morgengrauen würde sie offiziell improvisieren. Spontan sein. Sogar verrückt.
Angenommen, sie würde angesichts dieses Gedankens nicht innerhalb von zwei Sekunden eine Panikattacke bekommen.
Sie stieg die Stufen hinunter, die zum Hauptbereich der Bar führten, und sah Kyle am Treppenabsatz stehen, wo er auf sie wartete.
»Bereit?«, fragte er. Trotz seines glühenden Blicks war das spitzbübische Lächeln auf seinen Lippen beruhigend vertraut. Vor langer Zeit hatte dieser Mann mit nur einem Kuss dafür gesorgt, dass ihr Herz einen Hüpfer gemacht hatte – nun war es an der Zeit, zu sehen, ob er noch weitere Tricks auf Lager hatte.
Rylann ließ ihre Hand in seine gleiten. »Ja.«
Im Hauptbereich herrschte dichtes Gedränge, und der treibende Rhythmus eines schnellen Technopoplieds dröhnte aus den Lautsprechern, während Kyle sie durch die Masse aus Körpern führte. Auf halbem Weg zur Tür begann er damit, mit seinem Daumen sanft ihre Finger zu umkreisen. Wärme breitete sich in ihrem Körper aus – es war eine einfache Berührung, aber dennoch erregte sie Rylann sehr. So sehr, dass sie kaum die kühle Nachtluft spürte, als sie den Nachtclub verließen.
»Wir können uns an der Ecke ein Taxi schnappen«, sagte Kyle heiser.
Mit schnellen Schritten führte er sie auf die nächste Straßenkreuzung zu. Als sie etwa fünfzehn Meter von der Ecke entfernt an einer Seitenstraße vorbeikamen, packte er ihre Hand plötzlich fester und zog sie hinein. Rylann wusste genau, was kommen würde und – Gott, ja – sie war bereit dafür. Also schlang sie ihre Arme um seinen Hals, während er sie gegen eine Hauswand drückte und sich sein Mund hungrig auf ihren legte.
Er küsste sie voller Verlangen, und sein großer, muskulöser Körper drückte sie weiter gegen die Wand. Seine Zunge umspielte besitzergreifend die ihre. Er hielt ihr Kinn und küsste sie wieder und wieder, bis sie vollkommen außer Atem war.
»Das wollte ich schon seit dem Moment machen, in dem du in diesen Gerichtssaal gekommen bist«, keuchte er, als er sich schließlich von ihr löste. Dann nahm er ihre Hand wieder in seine und führte sie schnell aus der Seitenstraße zur Kreuzung, wo er ein Taxi herbeiwinkte.
Als der Wagen vor ihnen anhielt, öffnete Kyle die Tür für sie, und beide stiegen ein. Er nannte dem Fahrer seine Adresse, und da seine Wohnung näher lag als Rylanns, protestierte sie nicht. Kurze fünf Minuten später kamen sie an Kyles Gebäude an. Das Taxi hatte kaum angehalten, da hatte er dem Fahrer schon zwanzig Dollar in die Hand gedrückt und war ausgestiegen. Er half Rylann aus dem Wagen und schob sie zu den Drehtüren.
Kyle nickte dem Pförtner zu und brachte sie zu den Aufzügen. Sobald sie einen davon betreten und sich die Türen hinter ihnen geschlossen hatten, presste er sie wieder gegen die Wand und küsste sie stürmisch. Ein paar Augenblicke später hörte Rylann das Aufzugsignal, und schon stolperten sie hinaus bis zu seiner Wohnungstür. Sie fuhr mit ihren Fingern durch sein Haar, während er mit einer Hand aufschloss. Dann legte er mit einem Stöhnen seinen Arm um ihre Taille und stieß die Tür auf.
Nachdem er sie hinter ihnen zugeworfen hatte, nahm Kyle ihre Handtasche und warf sie auf den Boden. Sein Schlüssel folgte. Er hielt sie fest in seinen Armen, küsste sie und führte sie gleichzeitig durch die Wohnung.
Als sie schließlich eine Pause einlegten, um wieder zu Atem zu kommen, sah Rylann, dass sie im Durchgang zu seinem Schlafzimmer standen. Die Einrichtung war modern und maskulin, aber nicht übertrieben. In einer Ecke standen zwei helle Ledersessel um ein schweres Mahagonitischchen herum. An der Wand vor den Sesseln hing ein riesiger Plasmafernseher, und auf der anderen Seite des Zimmers befand sich ein breites Doppelbett mit mehreren
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