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Wielstadt-Trilogie Bd. 1 - Drachenklingen

Wielstadt-Trilogie Bd. 1 - Drachenklingen

Titel: Wielstadt-Trilogie Bd. 1 - Drachenklingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Pevel
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»Angriff!«
    Auch die vier Söldner erzitterten vor der tödlichen Ruhe des Mischblutes. Saint-Lucq schlug mit seinem Degen zwei Klingen zur Seite, rammte einem Widersacher den Dolch in den Bauch, wirbelte herum und schnitt einem zweiten die Kehle durch. In einer geschmeidigen Bewegung wich er dem Schlag eines Draqs aus, duckte sich unter seinem Arm weg, packte ihn und warf ihn über die Schulter zu Boden. Der Draq schlug hart mit dem Rücken auf, und gleichzeitig schnellte Saint-Lucqs Arm vor und durchbohrte einem weiteren Gegner die Brust. Doch noch war der tödliche Tanz nicht vollendet. Er richtete sich auf, brachte sein Rapier in die Vertikale, und ohne auch nur hinzusehen, rammte er es dem am Boden liegenden Draq mitten ins Herz.
    Dann wendete er sich Gagnière zu und musterte in unbewegt.

    Eine Wyverne befand sich immer noch innerhalb der Umzäunung. Sie war nur deshalb nicht geflohen, weil sie angekettet war. Saint-Georges hatte bereits einen Fuß im Steig bügel, als er durch das lärmende Gewitter hindurch hörte: »Halt!«
    Verwundet und blutend stand Laincourt hinter ihm. Er richtete eine Pistole auf Saint-Georges. Er sah erbärmlich aus, doch seine Augen blitzten fanatisch.
    »Tu, was ich dir sage«, fügte er drohend hinzu. »Ich warte nur darauf, dir eine Kugel in den Kopf zu jagen.«
    Saint-Georges zog den Fuß wieder aus dem Steigbügel und hob die Arme. Aber er vermied es, sich umzudrehen. Er entfernte sich auch nicht weiter von der Wyverne und den Pistolen, die sich in den Satteltaschen befanden. Pistolen, von denen Laincourt nichts ahnte und die er von seiner Position aus auch nicht sehen konnte.
    »Wir können uns doch sicher irgendwie einigen, Laincourt.«
    »Das bezweifle ich.«
    »Ich bin reich. Sehr reich …«
    »Dein Gold ist schmutziges Blutgeld. Wie viele redliche Männer mussten wohl wegen deines Verrats sterben? Zu deinen letzten Opfern zählen die Kuriere aus Brüssel, deren Route du der Schwarzen Kralle zugeflüstert hast. Aber davor?«
    »Geld stinkt nicht.«
    »Trotzdem wird es dir da, wo du jetzt hingehst, nichts mehr nützen.«
    Da fuhr Saint-Georges plötzlich herum. Er hielt eine Pistole in der Hand.
    Ein Schuss hallte durch die Nacht.

    Laincourt sah den Verräter zu Boden sinken. Die Kugel hatte Saint-Georges den Hinterkopf zerschmettert.
     
    Das Gewitter hatte seinen Höhepunkt erreicht. Energie entlud sich und wirbelte die Luft auf. Blitze zuckten im Sekundentakt vom Himmel und schlugen tiefe Krater in den Boden. Es war, als stünde die Burg unter Beschuss, und als wäre es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Kanonade sie völlig zerstört hätte.
    »HIER!«, brüllte La Fargue plötzlich.
    Er hatte Agnès entdeckt, kniete sich neben sie und stütze ihren Kopf mit den Händen. Die junge Frau war bewusstlos. An der Schläfe waren ihre Haare blutdurchtränkt, doch sie atmete noch.
    »Ist sie …?«, wollte Ballardieu wissen, der sofort angerannt kam.
    »NEIN. SIE LEBT.«
    Durch eine Lücke im Festungswall kam ein Reiter heran. Es war Almadès, und er hatte die Pferde der Klingen im Schlepptau, allesamt gute Schlachtrösser. Auch im heftigsten Getümmel gerieten sie nicht in Panik.
    »AGNÈS KANN NICHT MEHR SELBST REITEN!«, rief La Fargue.
    »ICH TRAGE SIE!«, brüllte Ballardieu sofort.
    Ganz in der Nähe schlug wieder ein Blitz ein. Rauchende Erde prasselte auf sie herab.
    »SEHT NUR!«, schrie Marciac plötzlich.
    Vom Burgfried her näherte sich die schwarze Kutsche der Vicomtesse. Auf dem Bock saß Saint-Lucq.
    »Gott segne dich, Saint-Lucq«, murmelte Ballardieu.
    Da hielt das Mischblut auch schon neben ihnen an. Nur
mit Mühe und Not konnte er das Gespann im Zaum halten. Die Pferde wieherten voller Angst und bäumten sich bei jeder neuen Explosion auf. Die Kutsche wurde hin und her gerissen. Marciac packte die Pferde am Halfter und versuchte sie zu beruhigen.
    Schließlich gelang es La Fargue, den Wagenschlag zu öffnen. Sein Blick fiel auf einen Körper im Inneren der Kutsche. »DA LIEGT JEMAND!«
    Es war Gagnière, bewusstlos. Durch seine Verletzung an der rechten Schulter hatte er viel Blut verloren.
    »EIN NEUER FREUND!«, bemerkte Saint-Lucq ironisch. »KOMMT SCHON! SCHNELL!«
    Ballardieu stieg mit Agnès auf dem Arm in den Wagen. La Fargue schloss die Tür hinter ihnen und schwang sich sogleich in den Sattel des Pferdes, dessen Zügel ihm Marciac bereits hinhielt.
    »VORWÄRTS! Hier bricht gleich die HÖLLE los!«
    Saint-Lucq ließ die Zügel über den Kruppen

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