Wikinger der Liebe
sie so schnell geführt hatte, schwebte sie noch höher empor. Eine feurige Welle nach der anderen durchströmte ihren Körper. Schluchzend rief sie Hawks Namen, presste sich an ihn, und ringsum versank die Welt.
Stunden später wurden sie von fröhlichem Stimmengewirr in der königlichen Halle geweckt, wo man sich zweifellos über ihre Abwesenheit amüsierte. Das störte sie nicht. Langsam und ausgiebig bereiteten sie einander betörende Freuden und glitten in den Schlaf zurück. Kurz danach drang der verlockende Duft von frisch gebackenem Brot in ihre Nasen, und sie erwachten wieder. In Krystas Zimmer entdeckten sie ein Tablett, von der fürsorglichen Zofe bereitgestellt. Beglückt wie Kinder trugen sie die Mahlzeit in Hawks Bett und fütterten einander mit liebevoll ausgewählten Leckerbissen - eine intime Szene, die zum unvermeidlichen Ergebnis führte. Schließlich schliefen sie tief und traumlos. Erst im hellen Morgensonnenschein, der ihre umschlungenen Körper beleuchtete, öffneten sie die Augen.
»Jetzt werde ich zum König gehen«, murmelte Hawk schlaftrunken und küsste Krystas Brüste. Dann schob er seine Hand zwischen ihre Schenkel, liebkoste sie und wurde mit einem leisen Stöhnen belohnt. Seine Wangen, rau vom nächtlichen Bartwuchs, boten ihrer empfindsamen Haut einen zusätzlichen Reiz. Atemlos schmiegte sie sich an ihn, umfasste seinen Kopf und streichelte mit ihrer Zungenspitze seinen Mundwinkel. »Nein, noch nicht...«, flüsterte er. Was immer sie antwortete, erstarb in den Flammen seiner eigenen Begierde. Der König musste warten. Sogar sehr lange.
Erst am späten Vormittag stieg Hawk aus dem Bett und betrachtete seine schlummernde Geliebte, die auf der Seite lag, die Hände unter ihrem Kinn und mit süßer Unschuldsmiene. Überglücklich seufzte er. Nun war die Welt völlig in Ordnung. Von tiefem, innerem Frieden erfüllt, nahm er sich vor, Udell möglichst schnell umzubringen, sollte er ihm begegnen. Ursprünglich war er fest entschlossen gewesen, den mercischen Verräter mit einem langsamen, qualvollen Tod zu bestrafen. Immerhin hatte der Schurke gewagt, Krysta anzurühren. Aber in seiner gegenwärtigen barmherzigen Stimmung würde er ihn einfach nur enthaupten. Diese erstaunliche Wirkung kann eine zauberhafte Frau ausüben, dachte er und sah sich um.
Was suchte er eigentlich? Ach ja, seine Kleidung und Waschwasser. Rasieren würde er sich irgendwann im Lauf des Tages. Alfred hatte ihn schon viel ungepflegter gesehen, während sie den Dänen wochenlang von Schlachtfeld zu Schlachtfeld gefolgt waren.
Bevor er das Zimmer verließ, schlang er seinen Waffengurt um seine Taille. Im Flur traf er eine Dienerin und fragte sie, wo sich der König aufhielt.
Alfred besuchte gerade ein Fohlen, das seine Lieblingsstute an diesem Morgen geworfen hatte. Als Hawk den Stall betrat, drehte sich der König zu ihm um, musterte die dunklen Bartstoppeln und verdrehte die Augen. »Eine rastlose Nacht, Lord of Essex?«
»Eher eine erfrischende, Sire«, entgegnete Hawk grinsend und bückte sich, um das Fohlen zu bewundern. »Hoffentlich wird’s so hübsch wie seine Mutter und so kräftig wie sein Vater.«
»Ja, die beiden geben ein prächtiges Zuchtpaar ab.« Alfred stand auf und wischte Strohhalme von seinen Händen. »Letzte Nacht ist Udell abgereist.«
»Gut. Ich nehme an, Athelred wird ihn an der Grenze erwarten.«
»Ohne jeden Zweifel. Wenn’s auch eine Weile gedauert hat, bis er meiner Tochter klar machen konnte, sie müsste daheim bleiben«, fügte der König hinzu und lächelte stolz. »Mit aller Macht wollte Athelflad ihn begleiten.«
»Eine Tochter, die ganz nach dem Vater geriet, Mylord«, meinte Hawk. Und klug genug, um Udells niederträchtige Pläne auszukundschaften, einen Boten nach Winchester zu schicken und den König zu warnen. »In einer Stunde breche ich auf. Mit vereinten Kräften werden Athelred und ich den Verräter beseitigen.«
»Normalerweise würde ich Euch vorschlagen, ihn hierher zu bringen, denn ich sollte ihn vor Gericht stellen...«
Weitere Worte waren überflüssig, denn Hawk verstand, was der Regent meinte. Alfreds ungeteilte Konzentration galt den Dänen. Nur dank seiner unablässigen Wachsamkeit wahrte er den Frieden. Davon würde er sich von Udell nicht ablenken lassen.
Bald danach eilte Hawk zum Quartier seiner Leute. Die ranghöchsten Krieger erwarteten ihn schon. Scharfsinnige Männer, im Umgang mit Intriganten erfahren, hatten sie vorausgesehen, wozu Udells
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