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Wikinger der Liebe

Wikinger der Liebe

Titel: Wikinger der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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habe. Erst musste ich mich vor dem Jarl für das Verschwinden meiner Halbschwester rechtfertigen, dann erfuhr ich, sie sei in der Verkleidung einer Dienerin hier eingetroffen. Wie ich sehe, habt Ihr diesem Unfug ein Ende bereitet, Lord Hawk. Dazu gratuliere ich Euch. Aber ich verstehe nicht, warum sie den Ehrenplatz an Eurer Seite einnimmt.«
    »Weil sie meine Verlobte ist«, erläuterte Hawk langsam und geduldig, als würde er mit einem begriffsstutzigen Kind reden. Mehrere Leute kicherten belustigt, nachdem Seine Lordschaft angedeutet hatte, wie er den Verstand des Gastes einschätzte.
    Aber Sven antwortete unbeirrt: »Das war sie, Hawk of Essex. Da sie unsere Familie entehrt hat, eignet sie sich nicht zur Braut eines vornehmen Mannes.«
    »Offenbar habt Ihr Euer Hirn - oder was Ihr dafür haltet - nicht auf Eure Reise zu dieser Küste mitgenommen.«
    Am Königshof von Winchester erzitterten mächtige Ritter, wenn sie diese Donnerstimme hörten, denn sie kannten die Gefahr, die Hawks Zorn heraufbeschwor. Von solchen Erwägungen unbehelligt, zuckte Sven die schmalen Schultern. »Beleidigt mich, so viel Ihr wollt, das macht keinen Unterschied. Eigentlich solltet Ihr mir danken, weil ich Euch Schlimmeres erspare.« Mit einer dramatischen Geste wies er auf Krysta und verkündete: »Diese Frau ist ein Wechselbalg!«
    Alle Anwesenden schnappten nach Luft und reckten die Hälse, um zu beobachten, was nach dieser ungeheuren Behauptung geschehen würde.
    Etwas verspätet merkte Sven, dass er sich im Ton vergriffen hatte. Mit etwas sanfterer Stimme fuhr er fort: »Bevor Ihr mir widersprecht, hört Euch die Geschichte an. Krystas Mutter war eine Hexe, die meinen armen, von allen guten Geistern verlassenen Vater verführte und ihm ein Kind gebar. Beinahe starb er vor Scham, und er versteckte sie in einem abgeschiedenen Haus. Da wir ihn nach wie vor respektierten, hüteten wir das Geheimnis. Niemals hätte ich erwartet, meine Halbschwester könnte die Aufmerksamkeit eines mächtigen Mannes wie Wolf Hakonson erregen, geschweige denn, er würde auch nur sekundenlang ihre Verlobung mit seinem Schwager in Betracht ziehen. Aber er erfuhr von ihrer Existenz und bestand darauf, sie kennen zu lernen. Bei dieser Begegnung entschied er, sie würde sich zu Eurer Braut eignen, Hawk of Essex. Das wollte ich ihm ausreden.
    Aber er interessierte sich nur mehr für die Mitgift. Nun, das steht nicht mehr zur Debatte. Von Rechts wegen besitzt sie keinen Anteil am Erbe unseres Vaters. Und sie verdient auch gar nichts, woran angesichts ihres Benehmens in letzter Zeit niemand zweifeln dürfte. Grämt Euch nicht, Lord Hawk, für Euch wird sich eine andere Braut finden. Allerdings«, fügte der bedauernswerte Narr hinzu, »ist keine meiner richtigen Schwestern heiratsfähig.« Er warf einen kurzen Blick auf Daria. »Um Euren Namen und Euer Bett zu ehren, bedarf es einer Lady von echtem Wert.« Jetzt starrte er Krysta an. »Eine solche Dame würde Euch menschliche Kinder schenken - keine Wechselbälger, die von Fabelwesen aus dem Meer abstammen.«
    »Tod und Teufel!«, schrie Hawk und sprang auf.
    Erst jetzt bekam es Sven mit der Angst zu tun. Hastig verschanzte er sich hinter Daria und dem Priester. »O ja, verflucht mich nur! Aber die Zeit wird mir Recht geben. Seht sie doch an! Sie ist keine Lady. Und sie wird nie eine sein. Ich verstoße sie aus meiner Familie und erkenne ihr den Anspruch auf eine Mitgift ab. Soll sie in Zukunft das Dasein der Dienerin fristen, für die sie sich ausgab, nein, einer Sklavin...«
    »Haltet den Mund. Ist Euch Euer Leben so wenig wert? Bei Gott, ich schwöre...« Hawk umfasste den Griff seines Schwerts.
    »Nein!«, rief Krysta und berührte seine Hand. »Willst du ihn töten und alle Hoffnung auf Frieden zwischen unseren Völkern begraben? Wenn ein norwegischer Aristokrat in deiner Halle stirbt, wird dich kein anderer mit seiner Schwester oder Tochter vermählen.«
    »Das ist auch gar nicht nötig. Denn ich werde dich heiraten! Der Narr hat’s nur auf deine Mitgift abgesehen und ein Märchen erfunden, weil er sich einbildet, ich würde diesen Unsinn für bare Münze nehmen und die Verlobung lösen.«
    »O nein, ich habe kein Märchen erzählt«, verteidigte sich Sven gekränkt, »sondern die reine Wahrheit. Nicht einmal Krysta wird das bestreiten.« Zu seiner Halbschwester gewandt, fauchte er: »Glaub bloß nicht, du dürftest mit mir heimkehren! Nie wieder wirst du einen Fuß auf das Land meines Vaters setzen.

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