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Wikinger der Liebe

Wikinger der Liebe

Titel: Wikinger der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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noch, wenn ich erwache und nichts anderes zu tun habe, als für meine Leute und mein Land zu sorgen.« Er beugte sich noch näher zu ihr, und seine Stimme glich einer Liebkosung. »Weißt du, was noch viel ungewöhnlicher ist? Eine Frau zu umarmen, die mir das Gefühl gibt, alles wäre möglich. Und nun soll ich mich wegen deiner Dienstboten auf regen, wer immer sie auch sind?«
    Krystas Kehle war wie zugeschnürt, und sie fürchtete, sie würde kein Wort hervorbringen. Trotzdem versuchte sie’s. Hawk übertraf alles, was sie jemals ersehnt hatte. Und weil in ihrem Herzen eine tiefe Liebe zu ihm gewachsen war, musste sie ihn von seinem Eheversprechen entbinden. »Ich werde dich nicht heiraten.«
    Da erblasste der Mann, der schreienden Dänenhorden gegenübergetreten war, ohne mit der Wimper zu zucken. Krachend stellte er seinen Weinkelch auf den Tisch. In der Halle entstand drückende Stille. Das bemerkte er nicht, überwältigt von... Was empfand er? Zorn, Enttäuschung, Furcht? Nein, sicher nicht Furcht! Keine Frau konnte einem erprobten Krieger Angst einjagen. Aber in jenen Stunden am Strand hatte Krysta ihm ein Glück geschenkt, das er nicht verlieren wollte. »Verdammt...«
    Der Fluch hallte von den Wänden wider - und in Krystas Seele. Mühsam umklammerte sie ihre Armstützen, als glaubte sie, die Kraft seines Zorns könnte sie zu Boden schleudern, eisige Kälte erfüllte ihr Herz.
    »Tut mir Leid.« So schwach, so unzulänglich... Aber was sollte sie sonst sagen? Alles tat ihr Leid, ihre Mutter, sie selbst, ihre albernen Hoffnungen und Träume, sogar die gestohlenen Stunden am Strand. Doch die würde sie niemals vergessen. »Jetzt werde ich gehen.« Sie erhob sich und fürchtete, die zitternden Beine würden sie nicht tragen. Verzweifelt sah sie sich nach Raven um. Doch die Freundin war verschwunden. Wie konnte sie nur, die Dienerin, die stets so gut für sie gesorgt hatte? Auch von Thorgold keine Spur. Allein und hilflos stand Krysta da, vor den Augen des wütenden Festungsherrn und seiner Gefolgschaft.
    In diesem Moment kehrte der Verwalter zurück, nachdem er Svens baldige Abreise vorbereitet hatte. Was ihn in der Halle erwartete, ahnte er nicht. Als er Hawks durchdringendem Blick begegnete, eilte er zu ihm.
    Hawk sprang auf und überragte Krysta wie eine nächtliche Gewitterwolke über dem stürmischen Meer. »Nein, du wirst nirgendwo hingehen.« Zu Edvard gewandt, befahl er: »Bringt die Lady in ihr Zimmer und sperrt sie ein.«
    »Aber - aber - was, Mylord?«, stammelte der junge Mann, der oft genug beobachtet hatte, wie sanft und zärtlich Lord Hawk mit seiner Braut umging.
    »Das habt Ihr deutlich genug gehört, Edvard. Sie darf nirgendwo hingehen. Mit der Zeit wird sich alles Weitere ergeben. Und bis dahin muss ein eisernes Schloss bewahren, was Liebe und Ehre nicht festhalten können.«
    »Nein, du darfst nicht...«, begann Krysta. Aber Edvard ergriff bereits ihren Arm und zog s ie mit sich. Hawks Ritter stan den auf, Männer mit kalten, strengen Gesichtern. Enttäuscht und vorwurfsvoll beobachteten die anderen Anwesenden die Braut des Festungsherrn - alle außer Aelfgyth, die erschrocken und mitfühlend Krystas Schulter berührte, die Augen voller Tränen.
    Edvard blieb im Turmzimmer, beauftragte einige Dienstboten, noch mehr Brennstoff für die Kohlenbecken und frisches Wasser für die Waschschüssel zu bringen, überprüfte die Fensterläden und vergewisserte sich, dass sauberes Bettzeug und Ö l für die Lampen vorhanden war. »Mylady, Ihr habt nichts gegessen«, betonte er schließlich, als es keinen Grund gab, seinen Abschied noch länger hinauszuzögern.
    »Heute Abend bringe ich keinen Bissen hinunter«, erwiderte Krysta leise.
    »Aber Ihr müsst Euch stärken.« Erleichtert drehte er sich zu Aelfgyth um, die in diesem Augenblick eintraf.
    »Ja, Ihr müsst was essen, Mylady«, bekräftigte Aelfgyth. »Seht, was ich Euch mitgebracht habe!« Sie hielt ein Tablett hoch. »Zarten grünen Salat, erst heute Abend gepflückt, mit dem Essig angemacht, der Euch so gut schmeckt. Und da ist Euer Lieblingskäse, ein ofenwarmer Brotlaib, Himbeeren von den Sträuchern an der Bucht. Dort wachsen die besten, das wisst Ihr ja. Und geräucherte Heringe, der Koch hat mir versichert, davon würdet Ihr gar nicht genug kriegen.« Sie stellte das Tablett auf den Tisch und lächelte ermutigend. »Wie könnt Ihr diese Köstlichkeiten verschmähen, Mylady? Oh, und der Cidre wurde bis vor wenigen Minuten im Brunnen

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