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Wikinger meiner Traeume - Roman

Wikinger meiner Traeume - Roman

Titel: Wikinger meiner Traeume - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton Eva Malsch
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Strahlend blau wie das Meer unter der Sommersonne, beherrschten ihre Augen ein ovales, ebenmäßiges Gesicht mit schmaler Nase und vollen, rosigen, leicht geöffneten Lippen. Und ihr wohlgeformter Körper musste die Wunschträume aller Männer übertreffen.
    Sie war perfekt, exquisit, eine zum Leben erwachte Statue, wohl kaum menschlich. Bis sie lächelte. Da wirkte sie plötzlich wie eine ganz normale, warmherzige Frau. »Dragon!«, jubelte sie, eilte ihrem Mann voraus und umarmte ihren Schwager liebevoll. »Wie gut du aussiehst! Macht dir dein Bein immer noch Schwierigkeiten?«
    »Das würde es nicht wagen, nach dem Martyrium, dem du es ausgeliefert hast«, scherzte er. Über ihren Kopf hinweg nickte er seinem Bruder zu. »Willkommen, Wolf, du hast keine Zeit verloren, um meinem Ruf zu folgen.«
    Der gefürchtete Lord of Sciringesheal, dessen Ruhm von den frostigen Ländern des Nordens bis zu den warmen südlichen Meeren gedrungen war, grinste belustigt. »Dachtest du, ich würde zaudern? Vor zwei Tagen wurden deine Schiffe nahe der Küste gesichtet, und so erfuhr ich von deiner Heimkehr.
« Seine grauen Augen richteten sich auf Rycca. Sofort erlosch sein Lächeln. »Lady Rycca of Wolscroft, nehme ich an?«
    Mit sanfter Gewalt schob Dragon die Schwägerin beiseite und ergriff wieder die Hand seiner Frau. »Nein – jetzt Lady Rycca Hakonson.«
    Wolf starrte sie wortlos an, und seine eisigen Augen schienen sie zu durchbohren. Wie rasend hämmerte ihr Herz gegen die Rippen.
    »Hör auf, Wolf!«, mahnte Cymbra, berührte seinen Arm und lächelte zauberhaft. »Du jagst der armen jungen Lady Angst ein. Und weiß der Himmel, sie hat schon genug erduldet.« Zu Rycca gewandt, fügte sie in beiläufigem Ton hinzu: »Am besten beachtest du ihn gar nicht, meine Liebe. Die beiden Brüder halten wie Pech und Schwefel zusammen – was keineswegs bedeutet, dass wir dich nicht freudig in der Familie begrüßen. Komm, du musst mir alle Neuigkeiten über Hawkforte berichten.« Energisch befreite sie Ryccas Hand von Dragons Griff, umfasste ihren Arm und führte sie zur Straße. Ohne den Männern einen Blick zu gönnen, schwatzte sie unentwegt. »Krysta und Hawk schreiben mir regelmäßig. Aber ich kann gar nicht genug über meine Heimat erfahren. Sicher hast du die beiden gesehen? Und den kleinen Falcon?«
    Verblüfft über die Kühnheit dieser Frau, die dem Furcht erregenden Wolf so unbefangen begegnete, von Dragon ganz zu schweigen, konnte Rycca nur stammeln: »Ja – gewiss – alle drei...«
    »Und wie fühlst du dich? Hoffentlich hat dich die Schiffsreise nicht allzu sehr ermüdet.«
    »Nein, sie war wirklich angenehm.«
    »Bring Lion mit, Wolf!«, rief Cymbra über die Schulter. »Rycca und ich gehen voraus!«
    Als Wolf etwas Unverständliches murmelte, lachte Dragon schallend.

    Auf dem Weg zur Festung wusste Rycca nicht, was sie denken sollte. Nur eins stand fest – sie genoss die Gesellschaft einer wahrhaft legendären Frau. Was für fantastische Geschichten man über Lady Cymbra erzählte! In ihrem eigenen Haus war sie gefangen gehalten worden. Sonst hätten zahllose Männer, in heißer Leidenschaft entbrannt, um sie gekämpft. Sie besaß übernatürliche Kräfte. Voller Rachsucht, über ein erlittenes Unrecht erbost, hatte Wolf sie entführt und dann aus Liebe geheiratet. Von einem Missverständnis veranlasst, hatte ihr Bruder Hawk sie mit List und Tücke nach England zurückgeholt. Deshalb wäre beinahe ein Krieg zwischen den Norwegern und Angelsachsen ausgebrochen.
    Trotz ihrer abenteuerlichen Vergangenheit wirkte sie erstaunlich gelassen. »Bist du mit deinem neuen Haushalt zufrieden? Magda ist sehr tüchtig. Aber wenn du irgendetwas brauchst...«
    »Danke, nein – alles in bester Ordnung.«
    »Erst jetzt, nachdem Dragon endlich gefunden hat, was ihm bisher fehlte – eine Ehefrau, die ihm inneren Frieden schenkt und seinem Leben einen Sinn verleiht«, betonte Cymbra freimütig. »Ebenso wie Wolf musste er harte Zeiten überstehen. Hat er dir davon erzählt?«
    »Ein wenig – er erwähnte, er sei schon in früher Jugend mit seinem Bruder zur See gefahren.«
    »Jahrelang räumten die beiden alle möglichen Hindernisse aus dem Weg, die schwächere Männer vernichtet hätten. Und heutzutage sind sie angeblich, zusammen mit meinem Bruder Hawk, die meist gefürchteten Krieger auf dieser Welt. Ich glaube, das stimmt. Aber nun wollen sie den Frieden bewahren. Um dieses Ziel zu erreichen, schrecken sie vor nichts

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