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Wikinger meiner Träume

Wikinger meiner Träume

Titel: Wikinger meiner Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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Pferde, sagte sich Dragon. Niemals würde sie einem dieser Tiere so schreckliche Qualen bereiten.
    »Da!« Rycca hielt ihm einen Tiegel hin.
    »Was ist das?«, fragte er schroffer als beabsichtigt.
    Das schien sie nicht zu bemerken. »Eine Salbe für Grani.«
    »Danke.« Dragon nahm das Gefäß entgegen und verteilte die Salbe auf den Wunden des Hengstes - froh über diese Tätigkeit, die ihn wenigstens zeitweise von seinem Argwohn ablenkte.
    Danach untersuchte er das Pferd noch einmal. Grani hatte offenbar keinen weiteren Schaden erlitten. Aber er schien zu spüren, dass etwas ganz Ungewöhnliches geschehen war, denn er stieß seine Nüstern besonders liebevoll gegen die Schulter seines Herrn.
    »Schon gut, alter Junge«, murmelte Dragon und striegelte die dichte Mähne. »Du kannst nichts dafür. Zum Glück sind wir beide halbwegs glimpflich davon gekommen.«
    »Gott sei Dank!« Ryccas Stimme klang aufrichtig und unbefangen. Gerührt beobachtete sie, wie gewissenhaft Dragon das Pferd betreute. »Gehen wir. Grani ist gut versorgt. Jetzt will ich mich um dich kümmern.«
    Überrascht drehte er sich zu ihr um. »Nicht nötig.«
    »Aber - dein Sturz...«
    »Ich bin nicht verletzt.«
    Seufzend nahm sie ihm den Striegel aus der Hand und legte ihn in ein Regal. »Nun weiß ich, was Cymbra durchmachen musste... Sie hat mir erzählt, wie störrisch du warst, als sie dein Bein behandelt hat.«
    »Das war etwas anderes.«
    »Hoffentlich! Jene Verletzung hätte dich umbringen oder dich bis an dein Lebensende plagen können. Diesmal hast du wahrscheinlich nur ein paar Schrammen abbekommen. Wär's denn wirklich so schlimm, wenn ich danach sehen würde?« Lächelnd trat sie näher zu ihm, und ihr Körper berührte seinen. Im warmen Sonnenschein mischte sich der Duft ihrer parfümierten Seife verführerisch mit dem Geruch des frischen Heus. »Übrigens, du hast mir deine Sauna noch immer nicht gezeigt.«
    Wie mühelos sie ihn von allen Gedanken ablenkte... Nun vergaß er, was er vor wenigen Minuten gedacht hatte, und er wusste nur mehr, dass es lächerlich gewesen war. »Da gibt's nicht viel zu sehen«, erwiderte er geistesabwesend und betrachtete die Sonnenstrahlen, die sich in ihrem glänzenden Haar spiegelten. »In der Sauna ist es dunkel.«
    »Wirklich? Dann müssen wir uns durch die Finsternis tasten.«
    Heiße Vorfreude erfasste ihn. Erwartungsvoll regte sich der mutwillige Kerl zwisehen seinen Beinen, und Dragon stöhnte leise. Nachdem ihn zum ersten Mal in seinem Leben ein Pferd abgeworfen hatte, verdiente er eine erholsame Entspannung. Und so führte er seine Frau zu der unterirdischen Sauna, die in einem Berghang lag.
    »Ist es sehr heiß da drin?«, fragte Rycca und zog den Kopf ein, um das niedrige Steingebäude zu betreten.
    Inzwischen waren Dragons Schmerzen von ganz anderen Gefühlen vertrieben worden. »Furchtbar heiß.«
    Rycca warf ihm einen kurzen Blick über die Schulter zu. »Werde ich verbrennen?«
    »Wahrscheinlich«, entgegnete er, schob sie in die Kammer und schloss die schwere Tür hinter sich. Nur ein kleines Fenster über dem Eingang und die glühende Asche in einem steinernen Becken spendeten schwaches Licht.
    Während sich Ryccas Augen langsam an das Halbdunkel gewöhnten, musterte sie ihre Umgebung. Die Saunakammer war erstaunlich geräumig, mit langen Bänken an drei Seiten. »Dass deine Sauna so groß ist, hätte ich nicht gedacht.«
    »Manchmal kommen Freunde und Verwandte gemeinsam hierher, sogar ganze Familien.«
    »Männer und Frauen - gleichzeitig?« Nachdem Rycca in Wolfscroft aufgewachsen war, kannte sie keine Prüderie. Dort hielt man nichts von Sitte und Anstand. Aber dass nackte Männer und Frauen in trauter Eintracht die Freuden der Sauna genossen - das fand sie etwas sonderbar. Obwohl sie immer noch angezogen war, ebenso wie Dragon, fühlte sie sich unbehaglich.
    Im trüben Licht sah sie Dragon lächeln. »Das ist ein alter Brauch, und er wird überall gepflegt, wo Menschen auf engem Raum zusammenleben.«
    Plötzlich ging ihr ein beängstigender Gedanke durch den Sinn, und sie starrte ihren Mann erschrocken an. »Jetzt wird sich doch niemand zu uns gesellen, oder?«
    »Ganz bestimmt nicht.«
    »Wie kannst du so sicher sein? Wenn es üblich ist, dass die Leute gemeinsam die Sauna aufsuchen...«
    Sein Lächeln vertiefte sich. »Glaub mir, niemand wird uns stören.« Als er den Zweifel in ihren Augen las, fügte er hinzu: »Wäre ich allein, würden meine Männer ohne Zögern hereinkommen

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