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Wikinger meiner Träume

Wikinger meiner Träume

Titel: Wikinger meiner Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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wie die Sonne.
    Schwerelos schwebte sie empor, in scheinbar grenzenlose Höhen, bis sie einen Gipfel erreichte, wo sie schluchzend den Namen ihres Mannes flüsterte. Und dann lag sie zitternd in seinen Armen, fühlte sich sicher und geborgen. Allmählich verebbten die Wellen der Ekstase, um erneut anzuschwellen, sobald er in sie eindrang. Diesmal nicht schnell und ungeduldig, sondern ganz langsam, denn er wollte ihr Zeit lassen, damit sie ihn aus eigenem Antrieb vollends in sich aufnahm.
    Schreiend warf sie den Kopf in den Nacken, zog ihn zu sich hinab, liebte sein Gewicht, seine kraftvollen Bewegungen in ihrem Schoß, die alle bösen Erinnerungen verscheuchten. Die qualvollen Fantasiebilder von seinem Sturz lösten sich in nichts auf, während ihr Verlangen gestillt wurde - wieder und wieder. Flackernd beleuchtete die Aschenglut die uralte Poesie des Liebesakts. Rötlich schimmernde Glieder umfingen einander, atemlose Stimmen stöhnten, wilde Leidenschaft triumphierte im dunklen Herzen der Erde.

16
    Am nächsten Tag begann die Ernte, und von Anfang an häuften sich unvorhergesehene Schwierigkeiten. Aus den Körben fielen die Böden heraus, Wasser tropfte aus den Schläuchen. Ein Wagenrad brach und erdrückte beinahe den Mann, der daneben stand. Noch schlimmer - die Schneide einer Sichel löste sich vom Griff, als sie geschwungen wurde.
    Und am vierten Morgen erlitt ein junger Bauer eine gefährliche Schnittwunde an seinem Bein.
    Dragon behauptete, solche Zwischenfälle seien üblich. Da war sich Rycca nicht so sicher. Viel zu oft spähte sie über ihre Schulter, schaute immer wieder nach, ob dies oder jenes auch wirklich in Ordnung war.
    Am dritten Tag zuckte sie bei völlig harmlosen Geräuschen zusammen. Ihre Nervosität blieb nicht unbemerkt. Das bewiesen Magdas sorgenvolle Miene und das Getuschel der anderen Frauen.
    Sie wollte ihnen versichern, sie würde sich gut fühlen. Doch Dragons Sturz aus Granis Sattel verfolgte sie immer noch in grausigen Träumen. Jede Nacht erwachte sie, denn sie musste sich vergewissern, dass ihr Mann unverletzt neben ihr lag. Wenn er ihren Kummer spürte, zog er sie beruhigend an sich und versuchte, sie zu trösten.
    Aber er konnte sie nicht von ihren bösen Ahnungen befreien - die sich am vierten Tag nicht zum ersten Mal bestätigten.
    Während sich die meisten Stadt-und Festungsbewohner an der Ernte beteiligten, ging sie allein in die Küche. Sie brauchte einige Gewürze für die Eintöpfe, die auf den Feldern über offenen Feuerstellen brodelten. Tagelang hatten die Leute unermüdlich gearbeitet, bis in die mondhellen Nächte hinein, gönnten sich nur wenige Stunden Schlaf und aßen im Freien. Nur selten hielten sie inne, um ein paar Worte zu wechseln. Was ringsum geschah, nahmen sie kaum war. Nun wollte Rycca ihre fleißigen Untertanen mit einer nahrhaften Mahlzeit belohnen.
    Den ganzen Vormittag hatte Magda am Feldrand verbracht und die Frauen beaufsichtigt. Abgesehen von den Kriegern auf den Wachttürmen war die Festung verlassen, ebenso wie die Stadt. Ein Hund döste im Sonnenschein, hob kurz den Kopf, um Rycca zu mustern, und schlummerte weiter.
    An diese Stille war sie nicht gewöhnt. Voller Unbehagen betrat sie das Küchengebäude, das wie immer vor Sauberkeit blitzte. Auf den langen Arbeitstischen, mit Sand und Wasser gescheuert, zeigte sich kein einziger Schmutzfleck. Schüsseln und Töpfe, Pfannen und Kochlöffel waren in den Schränken verstaut worden. An den Deckenbalken hingen duftende Kräuterbündel. Aber der Boden...
    Mit winzigen, dunklen Kugeln übersät, so weit das Auge reichte... Beinahe sahen sie aus wie...
    Pfefferkörner. Kostbare Pfefferkörner, aus dem normalerweise verschlossenen Gewürzschrank entfernt. Jetzt stand die Doppeltür offen, jede einzelne Schublade war herausgerissen, der Inhalt am Boden verstreut oder verschwunden.
    Entsetzt rang Rycca nach Luft und traute ihren Augen nicht. Als sie vorsichtig weiterging, roch sie die Pfefferkörner, die ihre Sohlen zerquetschten. Sie berührte die Schranktüren und betrachtete das unversehrte Holz. Also waren sie nicht gewaltsam geöffnet worden - der Missetäter hatte einen Schlüssel benutzt.
    Sie hatte geglaubt, außer dem Schlüssel, der an ihrem Gürtel hing, würde es keinen geben. Offenbar war das ein Irrtum gewesen.
    Trotz des warmen Tags erschauerte sie. Erst die verwüsteten Webstühle und Stoffe, dann das verdorbene Salz und die Kletten unter Granis Satteldecke - und jetzt dieser Angriff, der

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