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Wild auf Fußball

Titel: Wild auf Fußball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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machen?
    Ella beachtet ihn nicht weiter. Sie muss sich psychisch und körperlich auf das Spiel gegen die Südtiger vorbereiten, liest
     Zeitungsartikel aus ihrer Fußballmappe über die Stars und sagt sich: Genau so mach ich es auch. Ruhig und stolz und siegessicher
     wird sie auf den Platz gehen und endlich gegen Lino gewinnen!
    Donnerstagnacht träumt sie komisches Zeug. Sie ist auf dem Fußballplatz, kriegt den Ball wunderbarauf die Füße, steht frei, nicht weit vom Tor, rennt los, aber da flattert ihr irgendwas Weißes vorm Gesicht herum und sie
     kann das Tor nicht mehr sehen, schießt und weiß nicht, wo der Ball geblieben ist. Nur mit Mühe erkennt sie eine Gestalt vor
     ihr, blinzelt und kann sich nicht bewegen.
    Sie ist wach, aber da ist wirklich eine Gestalt vor ihr. Vor lauter Schreck kann sie sich nicht rühren. Aber dann erkennt
     sie einen weißen Streifen am hellblauen Schlafanzug. Lino! Sie will schon hochschnellen und ihn packen. So ein gemeiner Mistkerl,
     sie so zu erschrecken! - Was macht er denn da? Sie hält still, hört Lino atmen. So geschnauft hat er schon früher, wenn sie
     sich zusammen versteckt haben und er sich bemühte, ganz leise zu sein. Und jetzt sieht sie es: Das Weiße in seiner Hand ist
     ein Taschentuch. Er schüttelt es über ihrem Gesicht aus! Er schüttelt ihr Bazillen ins Gesicht. Er will sie tatsächlich spielunfähig
     machen!
    Mit einem Satz schnellt sie hoch. Lino schreit auf und will wegrennen, aber sie hat ihn am Ärmel. Er versucht, sich loszureißen,
     doch sie klammert sich an seinen Arm, wird halb aus dem Bett gezogen, schreit: »Hilfe! Hilfe!«, so laut sie kann. Im Nu sind
     Mama und Papa im Zimmer und machen Licht an.
    Lino ist auf frischer Tat ertappt! Mama niest und Papa scheucht Lino vom Bett weg. Er ist stinksauer.Beinahe hätte er Lino eine gescheuert. Aber er schlägt ja keine Kinder. Er schubst ihn nur aus der Tür und sagt: »Das wird
     Folgen haben, mein Junge!« Dann packt er ihn am Nacken und schiebt ihn in sein Zimmer.
    »Mindestens zwei Wochen Stubenarrest«, ruft Ella ihm hinterher. »Am besten zwei Jahre!«
    Am nächsten Morgen knöpft Papa sich seinen Sohn am Frühstückstisch vor. Er hat einen roten Kopf vom Schimpfen und dann fällt
     ihm noch sein Schlips aufs Marmeladenbrot. Es stellt sich heraus, dass Lino die verrotzten Taschentücher sogar in der Schule
     und in Abfalleimern gesammelt hat. Er behauptet, es sei für ein Forschungsprojekt, für Bio, woran er gerade arbeite. Er wolle
     herausfinden, wie schnell man sich ansteckt.
    »Ob
ich
mich anstecke!«, sagt Ella. »Damit ich nicht spielen kann. Gib's doch endlich zu!«
    Mama nimmt eine Aspirin-Tablette und schüttelt vorsichtig den Kopf. »Ich kann es nicht glauben, dass du zu so was fähig bist,
     Lino!«
    Lino wird von den Eltern richtig schön in die Mangel genommen. Da will Ella nicht weiter stören. Sie geht schon mal vor, zur
     Schule. Hüpft und springt die Straße entlang. Zum Glück haben die Bakterien bei ihr nicht gewirkt! Und schade, dass sich Lino
     nicht selbst angesteckt hat. Das wär's ja noch gewesen   ... wenn er sich selber k. o. gesetzt hätte.
     
    In der zweiten Stunde bekommen sie die Mathearbeit wieder. Ella betet noch, als Herr Hempstädt die Hefte austeilt, es möge
     mehr auf dem Blatt stehen, als nur ihre mühsamen Lösungsversuche zu zwei Aufgaben. Vielleicht würde doch mal ein Wunder geschehen
     und sie hätte wenigstens noch eine Drei.
    Sie hat eine glatte Fünf. Von den zwei Aufgaben ist nur eine halbe richtig gewesen. Der Hempstädt sagt nichts. Natascha Kunze
     aus der letzten Reihe hat auch eine Fünf, sonst ist die Arbeit sehr gut ausgefallen. Ella lässt das Heft in ihrem Rucksack
     verschwinden.
     
    Am Nachmittag ist das letzte Training vor dem Spiel gegen die Südtiger. Da geht auch alles schief. Ella schießt an ihren Mitspielern
     vorbei und trifft beim Zielschießen nicht einmal ins Tor. Malle rauft sich die Locken.
    »Dir verrutscht noch dein schicker Haarreif, wenn du so weitermachst«, sagt Bonita. Malle fasst an seinen neuen Zickzack-Haarreif,
     ein weiches, anschmiegsames Teil, wie es auch die Profis tragen. Bonita lächelt Ella zu, als wollte sie sagen: »Immer ruhig
     Blut!« Ella seufzt.
    Nach dem Training kommt der Kübel zu ihr und sagt, sie solle konzentrierter spielen, gerade im Zweikampf, nicht so drauflosstürmen,
     und Malle sagt, sie soll vor allem die Alleingänge lassen!
     
    Ella geht nach dem Training rüber auf die

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