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Wild auf Fußball

Titel: Wild auf Fußball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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was schneidest du aus? Die arme Schere!«
    »Super Spieler. Aber sieht aus wie frisch aus dem Misthaufen gezogen. Er soll ja auch kaum sprechen können, aber seit der
     letzten WM ist er Millionen wert.«
    »Ist der stumm oder was?«
    »Ne, stumm nicht. Kann halt nicht richtig reden. So blöd wird man, wenn man Schule schwänzt.« Bonita grinst Ella von der Seite
     an.
    »Haha!«, sagt Ella.
    Sie schauen sich noch die anderen Bilder aus Bonitas Album an. Und dann gibt Ella zu, dass sie Cristiano Ronaldo doch ein
     kleines bisschen toll findet, auch wenn der so sexy tut, Diamant-Ohrringe trägt und sich viel zu viel Gel in seine Haare schmiert.
    »Auf jeden Fall ist es der teuerste Fußballspieler auf der Welt. Manchester United hat damals Real Madrid 94   Millionen Euro bezahlt, um ihn zu bekommen. Wahnsinn, oder?«
    »Ja, echt Wahnsinn«, sagt Ella.
    Die Mädchen schauen sich noch ein paar Bilderan, dann gehen sie in die Küche und essen erst mal ein paar anständige Schokoladenkekse nach all den Äpfeln.
    »Du kannst es dir ja jetzt erlauben«, sagt Ella. »Oder willst du etwa noch mehr abnehmen?«
    »Nö«, nuschelt Bonita und steckt sich zwei Kekse auf einmal in den Mund.

Beim nächsten Training machen sich Ella und Bonita zusammen warm. Herr Kübel und Frau Wilms sind in einer Besprechung. Malle
     übernimmt das Kommando. Ella macht es Spaß, mit Bonita zu trainieren. Die beiden kichern viel. Malle ermahnt sie, das sei
     hier kein Kicher-, sondern ein Fußballverein. Woraufhin Bonita kontert: »Das ist hier kein Verein. Das ist eine Schulmannschaft!«
    Da kommt Malle angedackelt und sagt, in seiner Schulmannschaft werde viel besser Fußball gespielt als im Verein.
    »Nun reg dich nicht auf«, sagt Bonita. »Das wissen wir doch!«
    Malle regt sich aber auf. »Glaubt ja nicht, dass die Südtiger aufsteigen, nur weil sie jetzt im Verein spielen!«
    »Weißt du doch nicht«, sagt Ella. »Da haben sie Profitrainer und keine Sportlehrer.«
    »Du redest ja schon genauso wie Lino«, sagt Malle.
    »Na und?«, sagt Ella. Sie will ihm nicht unter die Nase reiben, dass Lino nicht mehr Fußball spielt.
    Nach dem Training kommt Bonita mit zu ihr nach Hause. Lino ist natürlich wieder nicht da. Nur seine Fußballschuhe. Stehen
     da und sagen nix. Wenn er doch nur mit Ella reden würde. Sie spürt genau, dass da was im Busch ist. Ob das was mit ihr zu
     tun hat? Aber vom Grübeln wird nur das Gehirn wund. Ella freut sich, dass Bonita da ist. Dann muss sie wenigstens nicht an
     Lino denken. Eigentlich wollten sie wieder Mathe üben, aber Bonita kommt nicht vom Spiegel weg. Sie isst einen Apfel. Saft
     läuft ihr übers Kinn. Sie prustet los, dann macht sie Malle nach, wie er Äpfel isst. Schüttelt sich die Haare ins Gesicht
     und guckt wie Malle, wenn er über Fußball redet, mit gekräuselter Stirn und großen Augen. Dabei lobt sie die Kraft des Apfels
     und die Kraft des Fußballs. Ella muss aufpassen, dass sie sich vor lauter Lachen nicht verschluckt. Mit Bonita kann man endlich
     mal wieder so lachen, dass es wehtut.
    Als Ella wieder Luft hat, sagt sie: »Mach mal die Augen zu, ich hab was für dich.« Ella hat das kleine Passfoto von Malle
     aus dem Rucksack geholt und hält es Bonita vors Gesicht. »Kannst die Augen wieder aufmachen!«
    »Oh, là, là!«, Bonita nimmt das Foto in die Hand.»Wen haben wir denn da? Marvin Winter, unser fußballtechnisch technischster Mann!«
    Sie laufen in die Küche und dann geht alles wie von selbst. Erst malt Bonita ihm mit einem Kuli eine Brille, dann malt Ella
     ihm Hasenzähne.
    »Und jetzt fehlt nur noch eine Sprechblase«, sagt Bonita und macht sich fast in die Hose vor Lachen. In die Sprechblase schreiben
     sie: »I love fußballtechnisch Bianca Blume!«
    Ella saust aufs Klo. Gerade noch rechtzeitig. Ausgerechnet Bianca Blume! Die vor lauter Wimperntusche gar nichts mehr von
     der Welt sieht! Und immer noch über andere Mädchen herzieht wie verrückt.
    Ella wischt sich die Lachtränen ab, spült und kommt zurück in die Küche.
    »Also, von mir aus kann die den Malle haben«, sagt Bonita. »Ich bin nicht mehr in ihn verknallt. Ich find ihn nur schön zum
     Angucken und gut auf dem Spielfeld. Aber mehr nicht.«
    »Ich bin auch nicht in ihn verknallt«, sagt Ella, aber dann fügt sie doch ein »nicht mehr« dazu.
    Daraufhin legt Bonita den Arm um ihre Schulter und Ella legt ihren Arm um Bonitas Hüfte und dann stiefeln sie Arm in Arm rauf
     in Ellas Zimmer.
     
    Mit dem Hempstädt

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