Wild und hemmungslos - Scharfe Stories
pochte immer noch, und ich lag in einer höchst kompromittierenden Position da.
»Du verdammte, blöde Nutte«, schreit sie mich an. »Was geht denn hier ab? Das ist mein einziger Sohn, und
du hast ihn ruiniert! So etwas Verkommenes habe ich ja in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen!«
»Ich finde nicht, dass er ruiniert aussieht«, erwidere ich. »Und wenn Sie nicht wissen, was hier abgeht, kann ich es für Sie noch mal buchstabieren: Ich hatte gerade einen flotten Fünfer mit meiner Gang hier …«
Sie fliegt auf mich zu, und wir prügeln uns schreiend und kreischend. Wir sind wie zwei Wildkatzen, und Tony kommt ins Zimmer, um uns zu beruhigen. Die zwei, die noch nicht an der Reihe waren, sehen ganz erledigt aus. Niedergeschlagen schlurfen sie als intakte Jungfrauen aus dem Zimmer. Und auf einmal kommen zwei Bullen herein. Ich höre ihre Funkgeräte, noch bevor ich sie sehen kann. Ich greife nach irgendwas, um es um mich zu wickeln, frage sie gleichzeitig aber lächelnd, ob sie auch alles gesehen haben. Und als sie mich ein paar Minuten später abführen (wenigstens lassen die Arschlöcher zu, dass ich mich anziehe), stelle ich fest, dass die Wohnungstür die ganze Zeit über offen war. Das war mein großer Fehler. Lintons Mutter hatte gedacht, dort oben finde ein Mord statt, und hatte die Polizei angerufen. Außerdem hatten sich die Nachbarn über die laute Musik am Sonntagmorgen beschwert.
Ich bin also wahr und wahrhaftig mitten beim Ficken verhaftet worden. Und jetzt sitze ich hier, langweile mich und habe Durst und schmiede Rachepläne. Aber ich habe meine Lektion gelernt, das kann ich euch sagen. Und ich kann euch nur raten: Wenn eine von euch bösen Bräuten es mal mit fünf Jugendlichen auf einmal treiben will, denkt bloß daran, die Tür zuzumachen!
JULIE SAVAGE
England erwartet …
Auf dem Weg nach Portsmouth hattest du dich mit deinem alternden Mann über die große Romanze von Admiral Lord Nelson unterhalten.
»Wie klug von Sir William Hamilton, Emmas sexuellen Enthusiasmus zu tolerieren, ihr nicht nur zu erlauben, mit Horatio Nelson, sondern auch mit der Königin von Neapel zu schlafen«, sagtest du.
Er nickte. »Was für eine selbstbewusste Einstellung, Cathy.«
»Ich stelle mir gerne vor, dass er ihre Sexualität selbstlos liebte. So wie du, mein Liebling, oder?« Du umarmtest ihn, als der Zug aus London Waterloo herausrumpelte.
»Ich liebe es einfach, wenn du glücklich bist. Du bist für Sinnlichkeit geschaffen«, sagte James lächelnd. Und wie immer, trotz eurer gemeinsamen Jahre, richteten sich deine Nippel bei der Wärme in seinen Augen auf. »Und da ich ihn nicht mehr häufig hochkriege, ist es für mich das Zweitbeste, zuzuschauen, wie jemand anderer dich vor Lust schreien lässt …«
»Danke, mein geliebter Schatz.« Du küsstest ihn auf den lächelnden Mund.
Es war ein warmer Donnerstag im April. Auf den
feuchten Wiesen standen Lämmer, und weißbeinige Frauen joggten in Shorts. Es war ein Freudentag: Ihr beide plantet jede Woche einen Tag voller Lust. Diese Woche warst du an der Reihe, dein Verlangen zu erkunden: etwas über die sinnliche Frau herauszufinden, die in der Öffentlichkeit verpönt und privat verehrt wurde.
Ihr saßt nebeneinander in Fahrtrichtung, und wie zu Hause am Kamin las James abwechselnd in einem Katalog mit neuen Sex-Spielzeugen, der in einer Ausgabe von Country Life eingeschlagen war, und in der New York Times Review of Books. Du blättertest in einer Biografie aus den zwanziger Jahren über Emma Hamilton, Nelsons Geliebte, und blicktest über seine Schulter hinweg auf einen apfelgrünen Dildo zum Anschnallen. Du warst eine so strahlende Erscheinung, dass die Passagiere, die auf dem Weg zum Speisewagen vorbeikamen, dir neugierige Blicke zuwarfen; und James sah mit seinen grauen Locken so hinreißend aus, dass die Frauen ihn heute mehr begehrten als früher – zumindest behauptete er das.
In Portsmouth Harbour stiegt ihr aus, spaziertet über den gepflasterten Pier bis zu den alten Hafentoren und um das Royal Naval Museum herum. Dann beschloss James, sich mit einem Glas Pinot Noir vor die Hafenkneipe in die Sonne zu setzen.
»Zieh los, und amüsier dich, mein Liebling.«
»Und du lässt dich wahrscheinlich von irgendeiner Touristin flachlegen, oder?«, necktest du ihn.
»Wohl kaum! Aber jetzt, wo du es erwähnst …«
Du ließest ihn allein und machtest dich wie immer an die Besichtigung von Nelsons berühmtem Schiff, der
Victory. Der Ort, an dem
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