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Wild und hemmungslos - Scharfe Stories

Wild und hemmungslos - Scharfe Stories

Titel: Wild und hemmungslos - Scharfe Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerry Sharp Hrsg
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sein, Herr der Unterwelt.« Sie nickt leicht, ignoriert jedoch den Spott in meiner Stimme.
    Ich fürchte mich davor, sie zu fragen, was ich gerne wüsste, aber es nicht zu wissen kann ich auch nicht ertragen. »Wie lange willst du mich behalten?«, frage ich ruhig.
    »So lange ich kann«, seufzt sie. »Ich kann nicht versprechen, dich auszubilden.« Sie klingt erstaunlich weltüberdrüssig, bis mir einfällt, dass ich in dem Alter nicht anders war. »Ich weiß nicht genau, wie viel Zeit ich in den nächsten Monaten habe. Ich gehe wieder zur Schule, und ich habe einen neuen Teilzeitjob.«
    Ich kann beinahe spüren, wie die Hand des Schicksals sich auf meinen Nacken legt und mir Schauer über den Rücken jagt. »Wo?«, frage ich.

    »Eine Buchhandlung«, murmelt sie, als ob sie sich nicht vorstellen könnte, warum mich das interessiert. »Elysian Books.« Sie ist also die neue Auszubildende, die man mir versprochen hat. Anscheinend ist ihr noch nicht klar, dass viele Frauen meines Alters beruflich Karriere gemacht haben, ganz gleich, wie wir sonst auftreten. Ich kann beinahe das Lachen der Götter hören.
    »Wenn du mich bei dir haben willst, mein Herr«, erwidere ich und versuche, unterwürfig zu klingen, »werde ich nicht weit weg sein.« Sie drückt ihre Lippen auf meine, saugt meine Zunge in ihren Mund und knabbert daran. Ich spüre all ihre Ängste, die sie sowohl vor sich selbst als auch vor mir zu verbergen trachtet. Als sie sich von mir löst, damit wir beide wieder zu Atem kommen, frage ich: »Glaubst du, du erkennst mich oben auf der Erde?«
    Sie zwickt mich in eine meiner Arschbacken, spielerisch, aber trotzdem fest. »Glaubst du, du kannst dich vor mir verstecken?«, fragt sie.
    »Nein.« Ich schmunzle, und das Lachen platzt fast aus mir heraus. »Umgekehrt auch nicht. Wir werden sehen.«
    »Es wird schlimmer«, droht sie und kratzt mir leicht mit ihren Fingernägeln über den Rücken.
    »Es wird besser«, erwidere ich.

CATHARINE MCCABE
    Ein Insider-Job
    Rita erlebte den Traum so lebhaft, als wäre er Realität. Sie lag nackt auf einer niedrigen Liege in einer kleinen, stickigen Hütte, irgendwo an den von Schlingpflanzen überwucherten Wasserläufen des südlichen Mississippi. In ihre glänzenden, glatten, mahagonibraunen Haare waren Jasminblüten und Geißblatt gewoben. Die imposante, dicke Schwarze hatte dafür fast so lange gebraucht, wie es gedauert hatte, die Opfer auf dem Voodoo-Altar zu arrangieren und die Kerzen anzuzünden, die jetzt um sie herum flackerten.
    Die Flammen heizten die Hütte so auf, dass Rita das Gefühl hatte zu ersticken. Sie versuchte, ihre gespreizten Beine zu schließen, aber sie wurden von dem Voodoo-Zauber, den die Frau jetzt um sie legte, festgehalten. Rita war sicherer als mit jedem Strick an das Bett gefesselt. Ihr weicher Pelz tropfte vor Feuchtigkeit, die sich zwischen ihren Beinen sammelte, und ihre dunkelbraunen, festen Nippel prickelten, als die Worte des Zaubers die Geister in ihren Körper zogen.
    Unverwandt blickte die schwarze Frau Rita dabei an, und Ritas Lippen waren leicht geöffnet, während sie den schweren Duft der Blumen in ihrem Haar und ihres feuchten, offenen Geschlechts einatmete. Die Augen hatte
sie verzückt geschlossen, und ihre Lippen bebten, als die Loa die Stellen tief in ihr berührten, die ihre Nerven zum Vibrieren brachten.
    Wie feurige Tentakel wanden sich die Voodoo-Geister durch Ritas Kopf und streichelten das Lustzentrum tief im Gehirn, bis jede Faser in ihrem Körper sich nach Erlösung sehnte. Und immer noch sang die afrikanische Frau ihre Worte, und die exotischen, fremden Laute drangen in einer atemlosen Kadenz durch ihre bloße Haut und leiteten die Unsichtbaren zu den dunklen, geheimen Plätzen in Ritas Körper.
    Eine willige Gefangene, die sich ganz den leckenden Zungen der Geister hingab, wand sich Rita vor Verlangen. Und ihre Hüften zuckten, als die Unsichtbaren tief in sie eindrangen. Ihr Lachen schallte in Ritas Kopf wider, und sie neckten sie in ihrer Lust und erinnerten sie daran, dass sie in einem anderen Leben bereits von ihnen besessen gewesen war.
    »Kitty« hatte sie geheißen, und jetzt, im Traum, reagierte sie auf den Namen. Sie war eine junge Frau gewesen, deren angenehmes Leben vom Unabhängigkeitskrieg zerstört worden war. Als die Unionstruppen ihr Haus bombardiert hatten, war sie geflohen und hatte sich in der Dunkelheit eines Erdkellers verborgen. Ein konföderierter Soldat hatte dort ebenfalls Zuflucht gesucht.

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