Wild wie die Praerie
ging.
Sie stand immer noch da, lange nachdem die Rücklichter seines Wagens verschwunden waren. Erst dann, als erwache sie aus einem Traum, ging sie ins Haus, ein Lächeln auf den Lippen.
Drei Tage später fand Holly, dass sie lange genug gewartet hatte. Es war an der Zeit, ihr Interesse zu bekunden, Marcs Pferde zu reiten, ohne jedoch übereifrig zu erscheinen.
Diesmal arbeitete niemand an den Zäunen, als sie in die Landstraße zur Ranch einbog. Holly fuhr den ganzen Weg bis zum Scheunenhof, ohne irgend jemanden zu sehen. Auf dem Hof parkten einige Lieferwagen, aber auch hier war keine Menschenseele in Sicht. Das hatte Holly nicht erwartet. Irgend jemand musste doch da sein. Jemand, der ihren Jeep gehört hatte.
Nachdem sie eine Weile im Wagen gewartet hatte, stieg sie aus und ging zur Scheune. Wenn dort auch niemand war, würde sie eben nur nach der Stute und ihrem Fohlen sehen und dann wieder heimfahren. Das nächste Mal würde sie vorher anrufen und Marc wissen lassen, dass sie kommen würde.
“Hallo, wie geht’s, Doc?” Sam saß im Geräteraum, dessen Tür zum Schuppen führte, und flocht Lederriemen.
“Hallo, Sam. Ich dachte schon, es wäre niemand hier. Marc hat gesagt, ich könnte herkommen, wenn ich Lust habe auszureiten. Ist es heute möglich?”
“Sicher. Er hat uns mitgeteilt, dass Sie kommen würden, wusste allerdings nicht, wann. Ich werde ihn holen.”
“Oh, das ist nicht nötig. Ich kann sehr gut selbst ein Pferd satteln, wenn Sie mir nur zeigen, welches ich nehmen darf.” Die Aussicht, Marc zu begegnen, verunsicherte Holly plötzlich.
Sam sagte nichts, sondern ging einfach auf den Hof hinaus, griff in den Jeep und drückte mehrmals auf die Hupe. Es dauerte nur einen Augenblick, und Marc kam aus dem Haus, gefolgt von Sally Lambert. Er setzte sich seinen Hut auf.
“Ach, du meine Güte, was nun?” murmelte Holly, die am Scheunentor stehen geblieben war. Sie hatte gehofft, Marc nicht zu sehen, und sie hatte schon gar nicht erwartet, Sally Lambert hier anzutreffen.
“Hallo, Darling. Zum Reiten gekommen?” Marc näherte sich Holly lächelnd und musterte beifällig ihre Figur in Jeans und Bluse.
“Wenn es nicht ungelegen kommt. Hallo, Sally.”
“Nein, durchaus nicht.”
“Marc, ich bin gekommen, um dich zu besuchen, und du willst ausreiten?” fragte Sally und warf Holly einen wütenden Blick zu.
“Sally, du bist schon eine halbe Stunde hier. Du hast gesagt, du willst dir das Fohlen ansehen, also geh und sieh es dir an.
Sam wird dir den Weg zeigen. Kommen Sie, Holly, ich hole ein Pferd für Sie. Wie gut können Sie reiten?”
Holly fürchtete sich fast, Sally den Rücken zuzukehren, so spürbar war der Groll der jungen Frau. Dennoch beantwortete Holly Marcs Fragen, und er suchte einen kastanienbraunen Wallach für sie aus. Dann nahm er einen großen Westernsattel und schwang ihn mühelos auf das Pferd.
“Wahrscheinlich reiten Sie hauptsächlich englischen Trab, da Sie aus Kentucky stammen”, meinte er, während er den Sattelgurt festschnallte.
“Nur bis ich nach Kalifornien kam. Ich kann alles reiten.”
Marc zog die Steigbügel herunter, und ehe sie sich’s versah, wurde Holly hochgehoben und in den Sattel gesetzt. Er stellte ihren Fuß in den Steigbügel und ließ seine Hand ihr Bein entlang gleiten, um die richtige Länge zu prüfen.
Es kostete Holly große Mühe, still zu sitzen, als sie seine warme Hand auf ihrem Bein spürte.
“Hübsches Fohlen. Welchen Namen hast du ihm gegeben?”
Sally kam auf den Hof zurück, gefolgt von Sam.
Marc hielt inne und wandte sich zu ihr um. Seine Hand lag immer noch an der Innenseite von Hollys Schenkel, nahe ihrem Knie. Holly schluckte und heftete ihren Blick auf die Ohren des Pferdes. Sie verspürte ein seltsames Flattern im Magen, ihre Haut wurde warm, und alle Sinne Hollys konzentrierten sich auf seine Hand, die jetzt langsam ihr Bein streichelte. Das Gefühl brachte sie fast um den Verstand.
“Starlight, weil Sunlight ihn nachts geboren hat.” Marc blickte zwar Sally an, war mit seinen Gedanken aber ganz bei Holly.
Holly drehte sich etwas im Sattel, um ihren anderen Stiefel in den Steigbügel zu schieben, während sie heimlich versuchte, Marcs Hand von ihrem Bein zu entfernen. Ohne Erfolg. Holly richtete sich auf, nahm die Zügel und rutschte im Sattel von einer Seite zur anderen.
Marc sah auf und begegnete amüsiert ihrem Blick. Ganz langsam bewegte er seine Hand wieder an ihrem Bein herunter.
Holly blickte ihn
Weitere Kostenlose Bücher