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Wild wie die Praerie

Wild wie die Praerie

Titel: Wild wie die Praerie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McMahon
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habe das nicht vielen Menschen erzählt - sie kam ums Leben, als sie mich verließ. Und ich war keineswegs traurig, sie wegfahren zu sehen.”
    Hollys Augen wurden groß vor Schreck. Das hatte sie nun wirklich nicht erwartet.
    Marc sah ihren erschrockenen Ausdruck und zuckte die Schultern. Sein Blick kehrte zum Feuer zurück, und seine Miene war voller Bitterkeit. “Also, nachdem ich nun weiß, dass ich eine Frau nicht glücklich machen kann, werde ich es nicht wieder versuchen. Ich habe einen jüngeren Bruder. Er oder seine Kinder können die Ranch erben, wenn ich nicht mehr bin.
    Jedenfalls werde ich das alles nicht noch einmal durchmachen.”
    Holly wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie hatte angenommen, er hätte Trish so sehr geliebt, dass er sich an keine andere Frau mehr binden mochte, aber die Wahrheit sah ganz anders aus.
    Marc mied eine feste Bindung nicht, weil er Trish nicht vergessen konnte, sondern um den Problemen aus dem Weg zu gehen, die er mit Trish gehabt hatte.
    “Marc, es sind doch nicht alle Frauen wie Trish. Du könntest eine andere Frau finden, eine große Familie haben und sehr glücklich werden. Es gibt viele Frauen, die das Leben auf einer Ranch lieben.”
    “Du zum Beispiel?” fragte er herausfordernd.
    Sekundenlang überlegte Holly. Bevor sie ihm die Frage aufrichtig beantworten konnte, winkte er ab.
    “Vergiss es, Darling. Ist dir warm genug?” wechselte er das Thema.
    “Ja, danke.” Sie fröstelte dennoch leicht in der kühlen Abendluft, knöpfte ihr Flanellhemd bis zum Kragen zu und rieb sich die Arme. Es war noch nicht sehr spät, obgleich der Himmel jetzt ganz dunkel war. Wie viel kälter würde es noch werden bis zum Morgen?
    “Hast du Hunger, Darling? Tut mir leid, es gibt nichts zu essen.”
    “Ich bin nicht hungrig”, sagte sie und beobachtete, wie gierig die Flammen das Holz verschlangen. Bald spürte sie die wohltuende Wärme des Feuers. Holly schaute kurz zu Marc und fragte sich, wie tief er von Trish verletzt worden war. Verbot er sich, wieder zu lieben, nur weil er einmal enttäuscht wurde?
    Wenn es ihr, Holly, einmal so ergehen sollte, würde sie dann auch jeder neuen Chance den Rücken zuwenden? Sie sah wieder in die Flammen und versuchte, eine Antwort darauf zu finden.
    “Du wirst noch blind werden, wenn du weiter so ins Feuer starrst”, bemerkte Marc schließlich.
    Holly wandte sich ihm zu und streckte ihm die Zunge heraus.
    “Du klingst wie eine Mutter. Vorhin hast du auch ziemlich lange ins Feuer geblickt. Überall blicken Leute ins Feuer. Es ist irgendwie faszinierend. Außerdem ist es das einzige Licht hier.
    Wohin sollte ich sonst gucken?” Ich könnte dich ansehen, dachte sie, die ganze Nacht.
    “Erzähl mir von deinem Onkel und deinen Vettern”, schlug Marc vor.
    “Nur, wenn du mir von deiner Familie erzählst - und von deinem Bruder, der einmal diese riesige Ranch erbt.”
    Marc lachte. “So riesig nun auch wieder nicht. Aber klar, ich verrate dir all unsere Familiengeheimnisse.”
    In den nächsten beiden Stunden unterhielten sie sich über ihre Familien und entdeckten Ähnlichkeiten und Unterschiede.
    Marcs Vorfahren waren seit Generationen Rancher gewesen, und überraschend fand Holly nur, dass er sich so jung selbständig gemacht und eine eigene Ranch aufgebaut hatte. Die Ranch seines Vaters war immer noch ein gut gehender Betrieb, und Marc hätte dort arbeiten können.
    “Aber ich wollte mein eigener Herr sein, und das wäre zu Hause nicht möglich gewesen” erklärte er.
    “Ich kann mir gut vorstellen, dass du der Herr im Haus sein wolltest. Und das wärst du doch auch geworden, wenn du die Ranch schließlich von deinem, Vater geerbt hättest.”
    “Du meine Güte, Holly, angenommen, er wird neunzig, dann würde ich Ende Sechzig sein. Eine viel zu lange Wartezeit.”
    Holly erzählte von ihrem Onkel und seinen altmodischen Ideen, in ihr eine Schönheit des Südens zu sehen, die sich niemals die Hände mit Stallarbeit schmutzig machte. Sie verschwieg auch ihren Frust darüber nicht, dass sie nicht hatte tun dürfen, was sie hatte tun wollen, und nicht ernst genommen wurde wie ihre Vettern,
    “Und jetzt hoffst du, dass dein Onkel dich als gleichberechtigt anerkennt nicht wahr?” sagte Marc sanft.
    Holly gähnte herzhaft und nickte,
    Marc stand auf, holte seinen Sattel und legte ihn zwischen das Feuer und den Felsstein. Dann nahm er die Satteldecke und winkte Holly. “Komm her, Den Sattel benutzen wir als Kopfkissen. Mit dem Feuer

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