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Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn

Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn

Titel: Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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und Teufelsmoor. Es war immer noch warm.
Unter den Bäumen dampfte der Boden.
    „Mehr
konnte ich nicht vom Leder ziehen“, sagte Thilo.
    „Schließlich
ist mein Vater der Wirt. Und Lukaschky gehört zu den Gästen.“
    „War doch
völlig in Ordnung“, lachte Tim. „Warum entschuldigst du dich? Fehlte ja noch,
dass wir uns mit diesem Schützenkönig auf eine Stufe stellen. Also dann, Thilo
— vielen Dank! Es war köstlich. Vielleicht sehen wir uns heute Nacht. Wir
kommen mit Sack und Pack hier vorbei.“
    „Es wird
eine Vollmondnacht“, sagte Karl und wies über die Baumkronen, wo allerdings nur
ein Düsenjäger zu sehen war. Er zog einen purpurroten Kondensstreifen über den
Abendhimmel.
    „Vollmond?“,
fragte Thilo. „Woran siehst du das?“
    „Ich habe
den Kalender im Kopf.“
    „Wie ist
das mit den Wilddieben?“, fragte Klößchen. „Bevorzugen sie helle Nächte?“
    „Jedenfalls
herrscht dann gutes Büchsenlicht“, meinte Karl.
    „Aber Sie
haben doch Scheinwerfer, mit denen sie das Wild blenden.“
    „Stimmt!“,
nickte Tim. „Aber im Mondlicht sehen sie das Wild schon von weitem.“
    „Albinius
leuchtet im Dunkeln“, sagte Klößchen.
    Thilo
blickte fragend. Vom weißen Hirsch wusste er nichts. Aber die drei hatten Gabys
Vater Stillschweigen gelobt.
    Sogar
Klößchen fiel das jetzt ein.
    Um sich vor
einer eventuellen Frage zu drücken, strebte er mit einem „Bis später, also!“
zum Parkplatz, wo die Räder an der Hauswand standen.
    Seine
Freunde schlossen sich an.
    Thilo
erfuhr nicht, wieso ein gewisser Albinius im Dunkeln leuchtete.
    Aber er war
auch nicht neugierig.
     
    *
     
    Neugierig
war er auf jemand anders: auf eine junge Dame namens Manuela Mai.
    Sie hatte
es ihm angetan. Ein Traumbild. Vermutlich würde er heute Nacht von ihr träumen.
Zu schade, dass er zu jung für sie war. Sonst hätte er sich unter die Schützen
geschmuggelt, um mit ihr zu flirten.
    Immerhin:
Unauffällig konnte er ihre Nähe genießen. Er half seinem Vater und der
Kellnerin beim Servieren und Abräumen und strich dabei häufig um den Tisch, wo
die Mai, Lukaschky, Lohmann und Rauch saßen.
    Allerdings
— Fräulein Mai aß wenig. Inzwischen wurde nämlich getanzt.
    Der
Alleinunterhalter hatte von Tischmusik auf Schwof umgeschaltet und hieb in die
Tasten, beidhändig. Er spielte nicht gerade Rock, aber auch nicht nur Walzer.
Und Fräulein Mai war die gefragteste Dame.
    Kaum, dass
sie wieder am Tisch saß, stand schon der nächste vor ihr, um ,bitten zu
dürfen’.
    Auch jetzt
— trotz begleitender Ehefrauen — waren die Damen in der Minderheit. Aber
Manuela Mai hätte selbst bei großer Konkurrenz keinen Mangel an Tänzern gehabt.
    So verging
der Abend.
    Draußen war
Nacht.
    Buttergelb stand
der Mond über dem Wald. Aus dem Moor stiegen Nebelschwaden.
    Thilo kam
gerade aus dem Bierbrunnen und balancierte ein Tablett mit zwölf Gläsern.
    Im Flur
wäre er fast mit Manuela zusammengestoßen.
    „Verzeihung!“,
murmelte er.
    Sie
lächelte ihn an. Aber das hatte nichts zu bedeuten. Für einen Mann hielt sie
immer ein Lächeln bereit.
    Ihr Gesicht
war erhitzt. Mit schlanker Hand fächelte sie sich Luft zu. Dann trat sie durch
den offenen Eingang hinaus.
    Thilo
sauste in den Saal und servierte blitzschnell — überwiegend den Gästen, die gar
nichts bestellt hatten. Aber darauf kam’s jetzt nicht an.
    Das letzte
Glas stellte er an Manuelas Tisch ab.
    Lohmann und
Ruch unterhielten sich. Lukaschky war nicht zusehen.
    Trifft sie
sich draußen mit ihm? Eifersucht versetzte Thilo einen Stich.
    Er rannte
hinaus, durch den Flur, durch den Eingang ins Freie.
    Die Nacht
war lau.
    Für einen
Moment musste er seine Augen an die Dunkelheit gewöhnen.
    Das Licht
aus den Fenstern reichte nicht weit.
    Unter der
zweiten Kastanie, beim Parkplatz also, leuchtete die Glut einer Zigarette.
    Er
schlenderte in die Richtung, ganz zufällig, wie jemand, der sich die Beine
vertritt — ein Ausgleichssport, den er als Hilfskellner nicht unbedingt nötig
hatte.
    Es war Manuela
Mai. Sie lehnte an der Kastanie. Die schwarzen Augen leuchteten in der
Dunkelheit — tatsächlich!, sie leuchteten, stellte er fest.
    „Hier ist
es nicht ganz so heiß“, sagte er.
    „Aber auch
recht lau.“ Sie hatte eine etwas heisere Stimme.
    „Aufs
Wetter kann man sich ja leider nicht verlassen“, meinte er. „Sonst hätte mein
Vater hier draußen illuminiert. Tanzen kann man hier auch.“
    „Mir
gefällt’s im Saal.“
    Jetzt
müsste mir was

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