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Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn

Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn

Titel: Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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sein.“
    „Nein!“,
schrie Klößchen entsetzt. „Nicht! Sie sind ganz neu und... Es ist ein Geschenk
meines Onkels. Was können denn die Talkies...“
    Nuwas
klatschte ihn auf den Mund, dass er zurück taumelte.
    Fassungslos
sah Gaby, wie der Kerl zur Mauer trat und mit der Tasche ausholte. Krachend
schlug er sie dagegen — einmal, zweimal, dreimal.
    Und um ganz
sicher zu sein, dass seine Zerstörung Erfolg hatte, nahm er aus der
Leinentasche, was von den Talkies noch übrig war, und schmetterte die Geräte
aus nächster Nähe gegen die Wand.
    Farid ließ
Gaby los. Sie taumelte von ihm weg und fühlte sich klebrig, als hätte jemand
Schmutz über ihr ausgekippt.
    „Ihr wisst
Bescheid“, sagte Nuwas. Sein Blick belauerte die beiden. „Falls ihr irgendwas
gehört habt — vergesst es. Sonst ergeht es euch noch viel schlechter als
jetzt.“
    Mit seinem
Kumpan zog er ab. Sie verschwanden durchs Tor und hinter der Mauer. Anfangs
hörte man ihre Schritte, dann nicht mehr.
    Klößchens
Mund zuckte. Tränen kullerten ihm aus den Augen. Erschnüffelte und blickte auf
die Reste seiner Talkies.
    „...und es
hat doch solchen Spaß gemacht“, sagte er mit verkorkter Nase, „war doch prima,
nicht wahr, Pfote?“
    „Ja, es hat
Spaß gemacht. Ich wünschte, wir hätten sie noch.“
    „Das werden
sie mir büßen, diese Kameltreiber! Allahs (Allah = Gott des Islams) Rache ist fürchterlich, aber nichts gegen meine.“ Er beugte sich über die
Talkies. „Nur noch Schrott. Das repariert keiner.“
    Er berührte
die Backe, wo die Ohrfeige ihn getroffen hatte. Sie schwoll immer noch an.
    „Ich
dachte, Pfote, der haut mir den Kopf runter. Sieht’s schlimm aus?“
    „Naja.“
    „Und die
Lippen hat er mir auch aufgehauen. Und grob hat dieser Farid dich gemangelt!
Behandelt man so ein Mädchen? Unverschämt!“ Plötzlich hellte sich seine Miene
auf. „Besonders das werde ich Tim sagen. Ganz genau. Wie der dich gequetscht
und fast erwürgt hat. Also, wenn ich Farid oder Nuwas hieße, würde ich mit dem
nächsten Flugzeug in die Wüste abschwirren. Aber das werden sie nicht. Gut so!“
     
    *
     
    Der
Marktbrunnen plätscherte. Tauben flogen auf. Tim hielt die Hände ins Wasser und
wischte sich dann übers Gesicht.
    „Da kommen
sie“, sagte Karl hinter ihm. „Himmel, was ist denn mit Willi?“
    Von ferne
sah sein Gesicht nach Zahnschmerzen aus — jedenfalls nach schiefer Backe.
Außerdem hatte er seine Tasche nicht mehr bei sich.
    Tim und
Karl gingen ihren Freunden entgegen und erfuhren sogleich, was die erlitten
hatten.
    Tims Miene
versteinerte. Mit der heißen Wut in den Augen sah er direkt gefährlich aus.
    „Ich gehe
zum Grand-Hotel zurück“, sagte er durch die Zähne. „Die Herren Farid und Nuwas
sitzen jetzt sicherlich bei Tisch. Ich werde ihnen ein bisschen den Appetit
verderben.“
    „Bitte,
nicht!“ Gaby legte ihm die Hand auf den Arm. „Jedenfalls nicht gleich. Rache
kann warten, obwohl Willi schlimmer wüten will als Allah in seinem Zorn.
Vordringlich ist doch, dass wir den Plan vereiteln. Die Sache mit Ringo ist
ernst gemeint. Das liegt jetzt auf der Hand.“
    „Lange
schiebe ich die Abrechnung mit den beiden nicht auf.“
    „Sehr
richtig!“, pflichtete Klößchen ihm bei. „Wenn Rache abkühlt, schmeckt sie wie
lauwarmer Kaffee. Außerdem werden mir diese Wasserpfeifen gefälligst die
Talkies ersetzen. Schmerzensgeld beanspruche ich sowieso. Ob ich sie anzeige
bei der Polizei?“
    Tim
schüttelte den Kopf. „Ausländer dieser Art werden behandelt, als wären sie
Vertreter ihrer Regierung. Die genießen beinahe diplomatische Immunität (rechtliche
Sonderstellung von ausländischen Staatsbeamten gegenüber der Gerichtsbarkeit
des Gastlandes). Wegen einer Ohrfeige und dem Zerteppern der Talkies
passiert denen nicht soviel.“
    Er
schnippte mit den Fingern.
    „Also
nehmen wir’s selber in die Fäuste“, nickte Karl. „Aber Gaby hat recht. Wenn die
merken, dass wir nicht vor Angst unter den Teppich kriechen, wird uns auch ihre
Empfehlung, Gehörtes zu vergessen, schnuppe sein. Dann sind sie auf der Flut.
Mit dem finanziellen Hintergrund, den sie haben, können sie Schliche
ausknobeln, die wir nicht mal erahnen. Also besser, sie halten uns für harmlos
und eingeschüchtert bis in die Knochen.“
    „Wer ist
denn nun dieser Beppo?“, fragte Gaby.
    Tim machte
ein Gesicht, als stünde er als Festredner vor dem Auditorium (Zuhörerschaft) einer Schulabschlussfeier — hätte aber vergessen, Hosen

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