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Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn

Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn

Titel: Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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um.
    Der
Raubvogel-Araber stand neben einer Säule, wo die Hotelleitung die
Veranstaltungstafel hingehängt hatte — mit Vermerken für Tagungsgäste, in
welchem Konferenzraum was stattfinde.

    Ein
Geierblick traf Gaby — und schloss Klößchen mit ein. Dann wandte sich der Mann
zur Seite und ging auf den Lift zu.
    Gabys Herz
machte Bocksprünge.
    „Paß auf!“,
rief Klößchen, denn beinahe hätte er sie in der Drehtür verkeilt.
    Sie
kreiselten sich hinaus. Draußen floss die Luft wie warmes Wasser. Sogar der
Türsteher hätte am liebsten seine Livree ausgezogen und sich in der Badehose
hingestellt. Aber wo hätte er dann die Trinkgelder gelassen — ganz abgesehen davon, dass soviel Ungezwungenheit
nicht zum Grand-Hotel paßt.
    Gaby
fröstelte.
    „Willi,
hast du den Blick bemerkt?“
    „Welchen
Blick?“
    „Öhlis
Flügelmann, der Geiertyp, hat uns nachgeglotzt, als wären wir der Abschaum
Europas.“
    „Nee, habe
ich nicht bemerkt. Aber das bildest du dir sicher nur ein.“
    „Ob die
dein Talkie entdeckt haben?“
    „Wieso? Es
war doch noch da.“
    „Komm bloß
weg. Ich habe ein ungutes Gefühl.“
    In
Klößchens Dickhäutergemüt hielt der Instinkt seinen Mittagsschlaf. Aber Gabys
Wunsch war ihm Befehl.
    Er klemmte
die Leinentasche unter den Arm, streichelte rasch die kantigen Formen seiner
Talkies und paßte sich kurzbeinig Gabys Eilschritt an.
    Ihr Ziel
war der Marktbrunnen, wo man sich treffen wollte. Gaby hoffte, dass Tim und
Karl schon warteten. Bei ihnen fühlte sie sich sicherer als in Klößchens
Begleitung.
    Bevor sie
die Ecke erreichten, drehte sie sich um. Und wieder bestand Grund zum
Erschrecken.
    Die beiden
Zivil-Araber hatten das Hotel verlassen. Schnellen Schritts kamen sie ihnen
nach. War das Zufall?
    „Warum
sollen die nicht in die gleiche Richtung gehen“, meinte Klößchen. „Ewig können
sie ja nicht an der Bar hocken. Komm, wir kürzen ab.“
    Ein Gewirr
schmaler Gassen und noch schmälerer Gässchen zwischen alten Häusern und
Wohnblöcken bot sich an. Es gab Durchgänge, Passagen und Hinterhof-Eingänge.
Hierher reichte die Sonne nicht. Die Luft roch nach feuchtem Stein und Gemäuer.
Für Kraftfahrzeuge war gesperrt, denn dieses Denkmalschutz-Gebiet gehörte zu
einem der Fußgängerbereiche.
    Es ging auf
Mittag. Die Geschäfte in den Einkaufsstraßen schlossen. Von den Menschenmengen
des Vormittags waren nur noch Einzelwanderer geblieben.
    Hier, wo
Klößchen abkürzte, war fast alles leer.
    „Durch die
Glockengasse“, meinte er vergnügt. „Dann, Pfote, sind wir gleich am Markt.“
    Handtuchschmal
war die Gasse, eingeklemmt zwischen vier- und fünfstöckigen Häuserzeilen, die
auf dieser Seite, wo’s ohnehin nichts zu sehen gab, nur wenige Fenster hatten.
Und der Schatten war dick.
    Sie eilten
über Kopfsteinpflaster. Weit vor ihnen mündete die Glockengasse auf den
Glockenhof, ein platzähnliches Geviert zwischen Häusern.
    Von dort
kam ihnen ein Mann entgegen.
    Zuerst war
er nur ein Schattenriss vor dem Sonnenlicht des Glockenhofs.
    Aber als er
sich näherte, blieb Gaby der Atem weg.
    „Willi!
Das... da... ist einer der Araber. Wir machen kehrt. Komm!“
    Sie drehte
sich um.
    Zu spät!
    Der zweite
war hinter ihnen und schon nahe.
    Sie...
haben uns in die Zange genommen, schoss es Gaby durch den Kopf. Wir sitzen in
der Falle. Also doch! Sie haben das Talkie bemerkt. Was wollen die von uns?
    Wie ein Uhu
bewegte Klößchen den Kopf von einer Seite zur andern, sah mal diesem, mal jenem
Zivil-Araber entgegen. Seine Heiterkeit war verschwunden.
    „Die...
die... kö... können uns gar nichts“, stotterte er. „Sind... ja nur Gäste hier
bei uns. Die... die sollen sich vorsehen.“ Gabys Blick suchte einen Ausweg.
Eine Haustür war in der Nähe. Aber die sah verschlossen aus wie ein Gefängnis.
Und niemand zeigte sich an den wenigen Fenstern.
     
    *
     
    Beppo
schritt zielstrebig. Von den beiden Verfolgern ahnte er nichts.
    „Gut, dass
wir hier in der Fußgängerzone sind“, sagte Tim. „Sonst säße der Gartenzwerg
schon im Wagen, und wir hätten bestenfalls das Kennzeichen notiert.“
    „Ich
finde“, meinte Karl, „der sieht nicht aus wie ein Autobenutzer. Der sieht aus
wie ein Reiter.“
    „Du meinst
wie ein Jockey (berufsmäßiger Rennreiter)! Das passt. Klein ist er, ein
Leichtgewicht ist er. Krumme Beine hat er auch. Und mit Pferden scheint er sich
auszukennen. Nanu, wo geht der denn hin?“
    Seit zehn
Minuten waren sie ihm gefolgt.
    Jetzt
betrat Beppo eine

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