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Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn

Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn

Titel: Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Waffenhandlung, jedenfalls ein Fachgeschäft für Jagdzubehör
und Angelsport. Prächtige Gewehre — Büchsen und Schrotflinten — waren im
Schaufenster ausgestellt, zwischen tarngrüner Bekleidung, Jägerhüten, Joppen
und Stiefeln. Aber auch Gaspistolen und Selbstverteidigungsgeräte wurden
feilgeboten.
    Die Jungs
stellten sich vors Schaufenster und sahen gerade noch, wie Beppo, der
Krummbeinige, von einer Verkäuferin ins Kellergeschoss gebeten wurde, wo offenbar
die andere Abteilung war.
    „Hinterher!“,
sagte Tim.
    Sie traten
ein. Das Geschäft roch nach Leder. Im Hintergrund sortierte ein Verkäufer
Pulswärmer für winterliches Jagen. Bevor er sich der beiden annehmen konnte,
wieselten sie die Treppe hinunter.
    Im
Kellergeschoss sagte die Verkäuferin gerade: „...kann nur an Personen über 18
Jahre verkauft werden. Aber über 18 sind Sie ja.“
    „Ein wenig
— nur ein wenig, schönes Fräulein“, dröhnte Beppo mit Stierstimme.
    Das
Kellergeschoss war den Textilien vorbehalten und jenen Waffen, die sich weniger
zur Jagd eignen — wie Schreckschuss-, Gas- und Signalpistolen, Tränengassprays,
Stahlruten, Gummiknüppel und Elektro-Verteidiger.
    Die
Verkäuferin zeigte Beppo die Auswahl.
    Tim und
Karl grüßten, was ihnen ein Lächeln der Dame eintrug, und traten zu derselben
Vitrine. Scheinbar interessiert beäugten sie das Taschenmesser-Sortiment (Sortiment = Warenauswahl).
    „Eine
Gaspistole soll’s sein“, sagte Beppo. „Größtes Kaliber, bitte! Ich will einen
Elefanten betäuben.“
    Die
Verkäuferin lächelte pflichtschuldig. Sie war jung, nicht unansehnlich und
hätte viel lieber in einer Mode-Boutique gearbeitet. Für Mode interessierte sie
sich, nicht für Mordinstrumente und wetterfeste Waldmann-Bekleidung. Aber
letztendlich musste sie froh sein, dass sie wenigstens hier einen Job hatte.
    Beppo
prüfte die Auswahl und ließ sich beraten. Er entschied sich für einen schweren
Revolver, der von einer scharfen Waffe nicht zu unterscheiden war. In jedem
Westernfilm hätte er als Requisit (Ausstattungsstück) mitmachen können.
    „Und dann
brauche ich noch einen Gummiknüppel“, sagte Beppo.
    „Auch für
einen Elefanten?“
    „Wie?
Hohoh. Ja, bitte! Jedenfalls soll er zur Verteidigung herhalten. Will damit
nicht die Philharmoniker (Orchester-Mitglieder) dirigieren.“
    Tim
blinzelte Karl zu und trollte sich zur Treppe.
    „Ich habe
gleich für Sie Zeit“, sagte die Verkäuferin.
    „Vielen
Dank!“, lächelte Tim sie mit weißen Zähnen an. „Ich sehe gerade, mein Geld
reicht nicht für das Messer, das ich möchte. Wir kommen wieder.“

    „Aber wir
schließen in zehn Minuten.“
    „Dann am
Montag.“
    Draußen entfernten
sie sich ein Stück vom Geschäft. Beppo sollte nicht stutzig werden.
    „Er
bewaffnet sich, Karl. Das heißt, er macht ernst. Er ist ein Pferdedieb. Er und
sein unbekannter Chef werden versuchen, Ringo zu stehlen.“
    „Verständigen
wir die Polizei? Sagen wir Herrn Glockner Bescheid?“
    „Gabys
Eltern sind doch verreist. Sie kommen erst Montag zurück. Und um Glockners
Kollegen einzuschalten, ist die Sache noch zu vage, meine ich. Wir haben ein
Gespräch belauscht, aber passiert ist bis jetzt nichts. Beppo könnte alles
bestreiten. Und an den Sohn der Wüste traut sich ohnehin keiner ran. Ich meine,
die Sache liegt in unserer Verantwortung.“
    „Und was
machen wir?“
    „Wenn Beppo
jetzt nach Hause zittert, stellen wir erstmal fest, wer er ist. Dann rufen wir
Graf Pleich-Wonningen an. Der kennt unseren Affen sicherlich und kann die Sache
einschätzen. Wenn Beppo ein gefährlicher Bursche ist, wird der Blaublüter (Adliger) bestimmt auf seinen Vollblüter aufpassen und auch wissen, was sonst noch zu tun
ist.“
    Sie
warteten. Es dauerte und dauerte. Leute, die eingekauft hatten, eilten vorbei —
heimwärts. Die Straßen leerten sich. Wo blieb Beppo?
    Das
Geschäft war ein Eckgeschäft, hatte auch Schaufenster in der Passage.
    „Mann, mich
laust der Affe!“, stieß Tim plötzlich durch die Zähne. „Wir zwei sind
vielleicht Nachtwächter.“
    Er
stiefelte los.
    „Was ist
denn?“, fragte sein Freund.
    „Jetzt ist
es zu spät. Aber jetzt fällt’s mir ein. Mir ist so, als wäre ganz im
Hintergrund, wo der Verkäufer rumwuselte, ein zweiter Eingang gewesen — hinter
‘nem Wald von Angelruten. Prima getarnt und für uns kaum zu sehen, weil wir
doch nicht schnell genug ins Erdgeschoss runterkamen. Wenn Beppo dort raus ist,
dann haben wir uns schön

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