Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn

Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn

Titel: Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
Vom Netzwerk:
Singles (Alleinstehende)“, erklärte Ute, „und solo getrampt.
Kennengelernt haben wir uns erst hier.“
    Eine Weile
schwiegen alle.
    „Komisch“,
sagte Jan dann. „Seit gestern habe ich keinen Hunger mehr. Vorgestern dachte
ich noch, ich würde meine linke Wade fressen. Aber jetzt könnte ich an einer
Tafel sitzen und warten, bis die Gastgeberin anfängt.“
    „Hör auf!“,
fluchte Olaf.
    „Der Durst
ist schlimm“, sagte Heidi. „Aber aus den Felsritzen sickert Wasser. Das lecken
wir auf.“
    „Hoffentlich
ist es kein saurer Regen“, meinte Olaf, der Witzbold. „Sonst fallen uns im
Frühjahr die Haare aus.“
    „Vorhin
haben wir einen Hubschrauber gesehen“, sagte Bärbel. „Vielleicht hat er nach
uns gesucht.“
    Jan
schüttelte den Kopf. „Der war viel zu hoch. Und hier im Dunkel der Grube sind
wir nicht zu erkennen.“
    Dumpfes
Poltern zog alle Blicke nach oben.
    Der
Geisteskranke beugte sich über den Rand.
    Vor dem
Sommerhimmel wirkten seine Umrisse riesenhaft.
    Er blickte
herab.
    „Der will
doch nicht etwa mal naschen“, flüsterte Olaf.
    Der
Wahnsinnige zog sich zurück, war aber im nächsten Moment wieder da.
    Zwischen
den erhobenen Händen hielt er einen gewaltigen Stein.
    „Drückt
euch an die Wand!“, schrie Jan. „Der schmeißt mit jungen Felsen.“

    In
derselben Sekunde flog der Stein herab.
    Er war
mindestens so groß wie ein Medizinball.

5. Ein Koffer mit
drei Aufklebern
     
    Sie fuhren
hintereinander. Sie waren flott, aber Klößchen verhinderte, dass es ein
Weltrekord wurde.
    Murrenbach
hatte sich hinter den Hügeln verkrümelt. Wald säumte die Straße. Auf der
nördlichen Seite kränkelte er ein bisschen, wie eine Parklandschaft, die erst
allmählich Speck ansetzt: dort wuchs Unterholz.
    Auf der
anderen Seite endete das Naturschutzgebiet, und dessen Beschaffenheit ist ja
hinlänglich bekannt.
    Ab und zu
zeigte das Endlos-Gebüsch Löcher: Pfade und Waldwege waren das, die ein Stück
hineinführten, aber in der Tiefe enger wurden und zuwuchsen.
    Tims
Aufmerksamkeit schlief nie — nicht mal morgens im Unterricht.
    Im Schatten
des Waldwegs gewahrte er die Gestalt, einen dunklen Brocken, der soeben hinter
einer Biegung verschwand: nur eine Mädchenwurfweite tief im Grünen.
    Sofort riss
er die Hand hoch — zum Stopzeichen, damit Karl ihm nicht ins Hinterrad prallte.
    Sie
hielten.
    Klößchen
fuhr gebückt und bemerkte das veränderte Tempo zu spät. Um seinen Vordermann
Karl nicht zu rammen, scherte er rechts aus. Aber dort war nur der
Chausseegraben. Bums!!!
    Fluchend
rappelte er sich auf. Der Lenker war verbogen.
    „Was ist
denn nun? Warum halten wir?“
    „Hast du
dich verletzt?“, fragte Karl.
    „Ach wo.
Nur eine Gehirnerschütterung.“
    Er war in
weiches Gras gefallen — mit dem Hintern voran.
    Tim wies
auf die andere Straßenseite.
    „Da kraucht
wer rum. Ich habe den Schatten gesehen. Ein großer Kerl. Aber hier parkt
nirgendwo ein Wagen. Sonst hätte ich gesagt, da muss einer mal Pipi machen.“
    „Kann ja
auch der Osterhase sein“, witzelte Karl. Er wurde ganz fusselig vor Aufregung.
„Meinst du, der Irre ist es? Der gesuchte Vampir?“
    Tim legte
sein Rad ins Gras. „Das wäre zwar ein unglaublicher Zufall. Aber nachsehen
müssen wir.“
    „Und...
wenn... er’s...ist?“, stotterte Klößchen. „Wir haben keine Zwangsjacke. Und im
Umgang mit irren Vampiren bin ich überhaupt nicht geübt.“
    „Bewach’
die Räder! Einer muss es tun. Karl, bleib ein Stück hinter mir. Geisteskranken
sagt man nach, sie wären erstaunlich stark. Was hier fehlt“, er klapste sich
auf die Locken, „können sie muskelmäßig zusetzen. Weil so ein Tobsüchtiger bis
zum vorletzten Atemzug kämpft.“
    Er
überquerte die Straße und tauchte ein in den Waldesschatten.
    Der Weg
verlief zwischen Büschen unter Bäumen. Himbeer- und Brombeerranken wuchsen in
Mengen. Das Licht war wie in einem Teebehälter aus grünem Glas. Ein blöder
Käfer, der an soviel Verkehrsaufkommen nicht gewohnt war, rammte Tim, klatschte
ihm ins Gesicht.
    Tim trabte
zur Biegung und sah zurück.
    Karl folgte
ihm, hatte es aber nicht ganz so eilig und sich inzwischen mit einem armdicken
Knüppel bewaffnet.
    Hinter der
Biegung schlängelte sich der Weg in weiteren Biegungen, und das begrenzende
Grün rechts und links drängte zueinander.
    Von der
Gestalt war nichts zu sehen.
    Tim hastete
weiter.
    Mindestens
eine Stadionrunde (400 Meter) legte er nach seiner Schätzung zurück,
dann sah er den Mann.
    Er

Weitere Kostenlose Bücher