Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn
hebt sich deutlich unter Ihrer Jacke ab. Nur keine Hemmungen, Herr
Mähling! Einen Führerschein haben Sie doch?“
Er knurrte.
Dann zog er die Brieftasche hervor.
Tim war
verblüfft, als er die amtliche Fahrerlaubnis sah.
Der Mann
hieß tatsächlich Hasso Mähling, grinste unsicher aus einem ganz alten Paßfoto
und wohnte offenbar in der Stadt.
Jedenfalls
war das Dokument dort ausgestellt worden, vor Jahren.
„Entschuldigen
Sie die Belästigung.“ Tim gab den Führerschein zurück. „Aber wir sind nicht so,
dass wir uns um nichts kümmern. Im Gegenteil. Wir klinken uns immer voll ein,
wenn irgendwo ein Knackpunkt nach Lösung schreit — auch wenn wir Kids sind.“
„Das letzte
habe ich nicht verstanden.“
„Ich habe
gesagt: Wir helfen, wo wir können, wenn es um ein öffentliches Problem geht —
obwohl wir Jugendliche sind. Und das Verschwinden von fünf Trampern geht alle
an, nicht wahr?“
Mähling
nickte. „Hoffentlich tauchen sie unbeschadet wieder auf.“
„Dann auf
Wiedersehen.“
Sie liefen
zu Klößchen zurück.
Dem standen
Sorgenfalten auf der Stirn.
„Habt ihn
nicht erwischt, wie?“
Sie
berichteten, und Tim fügte hinzu: „Wenn er ein schlechtes Gewissen hätte, wäre
er mit den Fäusten auf uns losgegangen. Dass er seinen Namen nennt, spricht für
ihn. Dennoch — ich kann mir nicht helfen — riecht er irgendwie nach Taten, die
Tageslicht scheuen. Wahrscheinlich wird sich Kommissar Glockner um ihn
kümmern.“
Klößchen
sah auf die Uhr. „Bestimmt ist Susanne inzwischen eingetroffen. Der Tisch biegt
sich unter selbstgebackenem Kuchen — zum Empfang. Tee dampft in den Tassen.
Cola steht bereit. Und wir Idioten hocken hier am Straßenrand. Auf, also!
Fressen wir die letzten Kilometer. Köstliche Belohnung winkt.“
Jetzt war
er es, der Tempo machte.
Zur
Arbeitsstunde in der Penne, dachte Tim, kommen wir wieder mal zu spät. Am
besten, wir gehen gar nicht mehr hin. Höhere Gewalt hat uns verhindert. Und
jetzt, vor den Ferien, kann ja von Arbeit ohnehin nicht die Rede sein.
Als sie im
Altstadtviertel bei den Glockners ankamen, stand immer noch der BMW des
Kommissars vor dem Geschäft.
Klößchen
drückte seine Verwunderung aus.
„Gabys
Vater hat doch heute frei“, sagte Tim. „Wegen unendlich vieler Überstunden kann
er gelegentlich einen Freitag einschieben.“
„Freitag
haben wir heute sowieso“, nickte Klößchen. „Ob vom Kuchen noch was übrig ist?
Den restlichen Schokoladenpudding wollte Frau Glockner für mich aufheben. Gott
sei Dank hält sie ihr Wort.“
Gaby ließ
sie ein. Oskar tobte vor Freude. Von seinem Frauchen konnte man das nicht
behaupten.
Sie
lächelte nicht mal mit den Zähnen, pustete nur nervös gegen den Pony und
vernichtete Klößchens Hoffnung auf Kuchen sofort.
„Susanne
ist noch nicht da. Immer noch nicht! Versteht ihr das? Papi macht sich Sorgen.
Ich gerate in Panik. Und wir wissen nicht, wo wir nachforschen sollen. Es ist
auch die Frage, ob wir Susannes Eltern verständigen. Man will ja die Alberts
nicht in Schrecken versetzen.“
„Sie hat
doch gesagt, dass sie sich verspätet“, meinte Karl.
„Aber doch
nicht so viel. Es wird ja bald Abend. Sich als Anhalter mitnehmen zu lassen,
ist immer riskant. Besonders für Mädchen.“
Frau
Glockner war unten im Geschäft. Der Kommissar saß in dem kleinen Büroraum am
Ende des Flurs und kümmerte sich um die Buchführung.
Als die
Jungs zu ihm hereinschauten, hatte er allerdings eine Straßenkarte der Region (Umland) ausgebreitet.
Er
ergründete, bei welchen Orten sich die Bahnlinie aus Berlin mit Fernstraßen
schnitt — welchen Weg also der Brummi, in den Susanne gestiegen war, genommen
haben könnte. Leider brachte das nichts. Es gab zig Möglichkeiten, aber keine
Öse, wo man hätte einhaken können.
„Wenn sie
bis 18 Uhr nicht hier ist“, sagte er, „gebe ich Weisung an alle Streifenwagen,
nach ihr Ausschau zu halten. Aber...“
Er sprach
nicht weiter, hob nur die Achseln, was in diesem Fall hieß: Erwarten können wir
davon nichts.
Rein gar
nichts! dachte Tim. Ausschau halten? An der Straßenecke steht Susanne bestimmt
nicht — sonst wäre sie schon hier. Verdammte Kiste! Nichts drin außer Frust (Ärger).
„Der
Brummi-Chauffeur wird ja wohl kein Schweinehund sein“, meinte er vorsichtig.
„Ich
befürchte eher was anderes“, nickte Glockner, „dass er Susanne dort abgesetzt
hat, wo die Tramper verschwunden sind.“
„An der
Autobahn also.“ Tim stützte sich auf
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