Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut
anfangen können«, sagte er. »Ich mag es einfach nicht, wenn irgendjemand seinen Mist hier bei uns ablädt – ganz egal, ob es der Rat oder irgendwer sonst ist.«
Maria stupste Andrew mit dem Ellenbogen an, als Hawke und Indigo sich darüber unterhielten, wie die Wachen aufgeteilt werden mussten, um genügend Soldaten für die Gegend bereitzustellen. »Hast du nächstes Wochenende frei?«, fragte sie leise, ihre Brust lag warm und weich an seinem Oberarm, als sie näher rückte. »Ich habe Karten für eine neue Show. Die Kritiken sind hervorragend.«
Andrew saß leicht nach vorn gebeugt da, mit locker zwischen den Knien gefalteten Händen. »Ich dachte, du triffst dich mit Kieran.« Ihm war aufgefallen – und es hatte ihn sehr erleichtert – , dass sie ihm keine Avancen mehr gemacht hatte, seit sie mit dem Jungen zusammen war.
Sie schniefte, und die Flammen glitzerten auf den dunklen Locken, als sie den Kopf senkte. »Schnee von gestern.«
Andrews Wolf erstarrte, als er die tiefe Verletzung unter der sinnlichen Fassade wahrnahm. »Lass uns in den Wald gehen«, sagte er, denn in Hörweite der anderen würde sie ihm nicht ihr Herz ausschütten.
Maria war sofort einverstanden. Ob Indigo wohl ihren Abgang bemerkte, da sie so vertieft in das Gespräch mit Hawke war? Allein die Frage war schon ein Schlag für sein Selbstbewusstsein. Aber das ließ er sich nicht anmerken, als er sich mit Maria vom Lager entfernte. Für Sicherheit zu sorgen, war nun einmal Indigos Aufgabe im Rudel, so wie es die seine war, sich um jene zu kümmern, die ihren Schmerz niemand anderem anvertrauen konnten.
Sobald sie zwischen den Bäumen waren, legte Maria die Hand auf sein Zwerchfell und ließ sie zum Hosenbund hinunterwandern. »Also dann … «
Bestimmt griff er nach ihrem Handgelenk und drückte es. »Lass das.« Dann führte er sie tiefer zwischen die Tannen.
Maria wehrte sich weder gegen den Griff noch gegen den Befehl, was seine Vermutung über ihren Zustand bestätigte. Junge Raubtiergestaltwandler waren nicht zurückhaltend, wenn sie etwas wollten, doch Andrew war es noch nie so leichtgefallen, Maria zurückzuhalten. Er setzte sich auf einen flachen Felsen und zog sie neben sich. »Dann hat er dir also das Herz gebrochen?«
»Wer?« Sie zog ihre Hand weg. »Ich dachte, du bringst mich hierher, um etwas Interessanteres zu tun, als über altes Zeug zu reden.«
»Maria.« Er nahm sie in die Arme und rieb sein Kinn an den weichen Locken. »Du kannst mir vertrauen, Schatz. Kannst mir alles erzählen.«
Das Schniefen klang diesmal ein wenig feuchter. »Alle hatten mich vor ihm gewarnt, aber ich wollte ja nicht hören. Dachte, ich könnte ihn zähmen. Wie blöd von mir!«
Andrew zog sie noch näher an sich heran, bis sie fast auf seinem Schoß saß. »Nun mal der Reihe nach.«
Und da brach es aus ihr heraus. Obwohl Kieran ein Mensch war, den die Wölfe adoptiert hatten, streunte er noch mehr herum als die meisten anderen jungen Wölfe und hinterließ dabei jede Menge gebrochener Herzen. Maria war nicht die Erste und würde auch nicht die Letzte sein. Ihr Herz würde heilen, aber noch war die Wunde frisch, und er fühlte mit ihr – niemand wusste besser als er, wie weh es tat, wenn Liebe nicht erwidert wurde.
Indigo hatte die ganze Nacht warm und begehrenswert neben ihm gelegen, ihre Beine um seine geschlungen, Seide auf seiner rauen Haut, aber er würde nicht den Fehler begehen, zu glauben, sie hätte ihre Meinung über ihn als Liebhaber geändert. Obwohl sie hier in den Bergen mehr als einmal sehr begehrlich auf ihn reagiert hatte, der Duft ihrer Erregung hatte seine Sinne betäubt.
Es hatte seiner ganzen Selbstbeherrschung bedurft, nicht die Hand auf ihre Brust zu legen, nachdem sie ihn gestern Abend geküsst hatte, nicht mit seiner Nase dem Duft zu folgen und ihn von der weichen Stelle zwischen ihren Beinen zu lecken, sie mit Mund und Händen zu befriedigen, sie zu lieben.
Er wäre beinahe ausgeflippt, als sie wieder gegen das Verlangen ihres Körpers angekämpft hatte. Manchmal wollte er sie einfach schütteln, damit sie endlich zur Vernunft kam. Immerhin wusste er nun, dass er sie verführen konnte, indem er ihre Leidenschaft anheizte, bis ihre Wölfin – die sinnlich war und weniger Bedenken als die menschliche Seite hatte – sie in seine Arme trieb.
Aber ganz so einfach würde es natürlich nicht werden.
Maria rieb ihre feuchte Wange an seiner Brust, und das brachte ihn in die Gegenwart zurück. Er strich so
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