Wilde Leidenschaft, zärtliches Glück
überlief es sie heiß. Unter seinen Händen prickelte ihre Haut. Ihr Herz schlug so laut, dass sie glaubte, er würde es hören.
Er streichelte ihr Gesicht mit seinem Blick.
Doch die widerstreitenden Gefühle waren ihm noch immer anzumerken.
„Ich möchte dir glauben, Sadie.“
Sie sah ihm in die Augen. „Glaub mir, du kannst mir vertrauen.“
„Das werden wir sehen. Aber eins nach dem anderen.“ Er ließ sie wieder los und stand jetzt breitbeinig und mit verschränkten Armen vor ihr. „Jetzt gibt es nur eine Lösung.“
Sadie schwante etwas. „Welche denn?“, fragte sie zaghaft.
„Wir werden heiraten.“
4. KAPITEL
„Hast du jetzt völlig den Verstand verloren?“
Erschrocken trat Sadie einen Schritt zurück und vergaß dabei völlig, dass das Sofa hinter ihr stand. Sie stolperte und fiel nach hinten in die Polster, rappelte sich aber sofort wieder auf.
Ja, Rick musste verrückt geworden sein. Bis gerade eben hatte er bestimmt noch nie einen Gedanken ans Heiraten verschwendet. Natürlich war er nicht gegen die Ehe – soweit sie andere betraf. Aber er als Marine wollte doch sicher nicht monatelang Frau und Kinder allein lassen. Von den Risiken, die sein Beruf mit sich brachte, ganz zu schweigen.
Auch wenn es jede Menge verheiratete Soldaten gab, war die Belastung für eine solche Ehe enorm, und bestimmt hatte Rick viele Scheidungen oder sogar Todesfälle mitbekommen.
Und jetzt dieser Vorschlag!
„Es ist das einzig Ehrenhafte“, sagte er und sah ihr nach, wie sie ans Fenster trat.
„Ehrenhaft nennst du das? Wenn du eine Frau heiratest, ohne sie zu lieben?“ Sie lachte auf und schüttelte den Kopf. „So läuft das nicht, Rick Pruitt!“, sagte sie und wies mit Finger auf ihn, als er auf sie zukam. „Lass mich damit in Ruhe!“
„Keine Chance.“ Die Ereignisse dieses Nachmittags hatten ihm jede Menge Flexibilität abverlangt. Kein Wunder also, wenn er sich etwas verwirrt fühlte.
Er war Vater!
Der Vater von Zwillingen, die seine Augen und den Mund ihrer Mama hatten. Bis vor ein paar Stunden hatte er nicht einmal gewusst, dass es die beiden überhaupt gab. Wie konnte so etwas sein? Ein Mann sollte wissen, wenn er neues Leben gezeugt hatte. Wenn er eine Familie hatte.
Bis zu diesem Tag war er davon ausgegangen, allein auf der Welt zu sein. Spätestens seit seine Eltern nicht mehr lebten, hatte er sein Corps als seine Familie betrachtet. Eigentlich hatte er nicht einmal vorgehabt, seinen Urlaub in Royal zu verbringen. In dem leeren Ranchhaus war es immer so … einsam. Wie sollte er sich dort wohlfühlen? In der Stille, mit den vielen Erinnerungen?
Dennoch war er gekommen, pflichtbewusst, wie er war, um ein paar Dinge zu ordnen und nach dem Rechten zu sehen.
Stimmte es, dass Sadie ihm auf jeden Fall von den Kindern erzählt hätte? Konnte er ihr glauben? Was, wenn er keinen Heimaturlaub genommen hätte?
„Ich glaube, wir brauchen jetzt beide ein wenig Abstand, Rick“, sagte sie steif. „Besser, du gehst jetzt.“
Mit wenigen Schritten war er neben ihr und zog sie wieder an sich. Dieses Mal legte er die Arme um sie, damit sie ihm nicht mehr entwischen konnte.
„Du hast eine Bombe platzen lassen – und jetzt denkst du, ich lasse mich einfach so wegschicken? Wenn du das glaubst, musst du verrückt sein.“
„Ich will dich nicht wegschicken“, sagte sie und versuchte, sich aus seinen Armen zu befreien. „Ich finde nur, dass uns eine Pause guttut. Wenn wir unsere Gedanken geordnet haben und die Dinge wieder klarsehen, können wir weiterreden.“
„Ich brauche keine Pause. Ich sehe jetzt schon klar genug, um zu erkennen, dass du die Mädchen von mir fernhalten willst.“
Sadie blieb der Mund offen stehen. „Wie bitte? Ich habe dich doch hergebracht und euch miteinander bekannt gemacht. Ich möchte, dass du einen Platz in ihrem Leben einnimmst.“
„Aber zu deinen Bedingungen. Ich soll kommen und gehen, wenn es dir passt – zu vereinbarten Besuchsterminen. Sadie, ich bin ihr Vater! Ich möchte die Mädchen nicht nur an den Wochenenden sehen.“
„So muss das auch nicht laufen“, sagte sie sanft.
„Nein, muss es nicht.“ Der Gedanke, aus dem Leben seiner Kinder ausgeschlossen zu sein, tat weh. Er hatte schon so viel versäumt. Er hatte Sadie nicht schwanger gesehen, war nicht bei der Geburt an ihrer Seite gewesen, hatte nicht den ersten Schrei der Babys gehört und nicht ihr erstes Lächeln gesehen.
Gerade weil er keine Familie mehr hatte, bedeutete ihm
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