Wilde Leidenschaft, zärtliches Glück
habe ich dir doch schon gesagt.“ Sie senkte die Stimme, damit Hannah nicht unfreiwillig Zeugin dieses Gesprächs wurde. „Ich habe Taylor Hawthorne geheiratet, weil es von mir erwartet wurde. Von meiner Familie, weil es gut fürs Geschäft war“, sagte sie bitter. „Mein Vater wollte diese Ehe, also habe ich eingewilligt. Ich bin dazu erzogen worden, das Richtige zu tun und meine Pflicht zu erfüllen. Und genau das habe ich gemacht. Aber damit ist jetzt Schluss. Schließlich ist es mein Leben, und darüber bestimmt niemand außer mir.“
Sie zitterte am ganzen Körper, und ihre Augen schimmerten feucht.
Rick hatte Mitleid mit ihr. Er hat gewusst, dass in ihrer Familie viel zu viel Wert daraufgelegt wurde, stets einen guten Eindruck zu machen.
Trotzdem hatte er sich Sadies Hochzeit mit diesem Hawthorne bisher damit erklärt, dass sie vermutlich nur einen fürchterlichen Männergeschmack hatte. Und jetzt erfuhr er, welches Opfer diese Ehe für sie bedeutet hatte.
„Ich kann mir vorstellen, wie du dich fühlst“, sagte er. „So etwas finde ich eine Zumutung. Aber es ändert nichts.“
Überrascht sah sie ihn an. „Worauf willst du hinaus?“
„Wir haben Kinder zusammen, Sadie. Darum sollten wir heiraten.“ Er trat näher zu ihr, dieses Mal mit vorsichtigen Schritten. Dann spielte er seinen Trumpf aus. Er brachte das eine Argument an, von dem er wusste, dass es Eindruck auf sie machen würde: „Ich will nicht, dass die Mädchen Bastarde genannt werden. Du etwa?“
„Natürlich nicht!“
Sie biss sich auf die Unterlippe, und Rick wusste, dass er einen Volltreffer gelandet hatte. Auch er selbst sah bei dieser Vorstellung rot. Genau wie Sadie wusste er, dass ein Leben in einer Kleinstadt wie Royal nicht nur schöne Seiten hatte. Natürlich würden die Leute tratschen, und die Kinder würden es den Erwachsenen nachplappern.
Auf keinen Fall sollten die Mädchen für seine Fehler büßen.
„Nur den Kindern zuliebe heirate ich nicht, Rick. Das wäre keine gute Ausgangsbasis.“
In ganz Texas konnte es keine sturköpfigere Frau geben! Wie um die Kluft zwischen ihnen zu überwinden, zog er sie an sich. Wenn er sie mit Worten nicht überzeugen konnte, musste er eben zu anderen Mitteln greifen.
Er umfasste sie und drückte sich so fest an sie, dass sie spüren musste, was er für sie empfand. Prompt atmete sie heftiger. Die Anziehungskraft zwischen ihnen ließ sie nicht kalt, darüber bestand kein Zweifel.
Sie schloss die Augen, schüttelte aber gleichzeitig den Kopf. „Nein.“
„Denk darüber nach, Sadie“, flüsterte er und küsste ihren Hals.
Sie erbebte – genau wie er selbst. Sie roch und schmeckte so gut, dass er nur noch an sie denken konnte. Plötzlich waren alle anderen Gedanken wie weggeblasen. Nichts wollte er mehr, als sie aufs Sofa zu werfen und leidenschaftlich zu lieben. Wie er es sich schon viel zu lange wünschte.
Seit er denken konnte, ließ ihm diese Frau keine Ruhe. Schon in der Kindheit war sie ihm aufgefallen. Und jetzt, als erwachsener Mann, musste er sich eingestehen, dass er mehr für sie empfand als für jede andere Frau – auch wenn er sie nicht liebte.
Für eine Ehe würde, musste das reichen.
Sie seufzte und drückte sich mit einer Sehnsucht an ihn, die sicher nicht kleiner war als seine eigene.
„Weißt du noch … unsere Nacht?“, flüsterte er ihr ins Ohr und zog eine Spur federleichter Küsse über ihren Hals und das Kinn. „Wie schön es war? Wie gut wir zusammengepasst haben? Das können wir jederzeit wieder haben, Sadie.“
Sie fasste ihm in die Haare und drückte seinen Kopf gegen sich. Dabei stöhnte sie lustvoll auf.
Er ließ die Zungenspitze leicht über ihren Hals gleiten. „Ich will dich so sehr, dass es wehtut“, gestand er. „Und du willst mich.“
„Das stimmt“, flüsterte sie.
Hoffnungsvoll schlug sein Herz schneller.
„Bitte, denk über meinen Vorschlag nach“, sagte er sanft.
Sie schwankte etwas und schlug die Augen auf. „Das ist unfair“, beschwerte sie sich.
„Wieso? Sadie, du hältst doch alle Trümpfe in der Hand. Ich versuche nur, einigermaßen mitzuhalten.“
„Komm mir jetzt bloß nicht auf die Mitleidstour!“ Sie stieß ihn von sich und sah ihn an. „Du weißt genau, was du tust. Du willst mich verführen, damit ich deine Frau werde, aber das klappt nicht.“
„Und wieso nicht?“, wollte er wissen.
Sie strich sich das Haar glatt und hob das Kinn. „Egal, wie gut der Sex ist, er ist keine Basis für eine
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