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Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain

Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain

Titel: Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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anderen Mann zusammen sein. Sie blieb in der Nähe des Dorfes.«
    »Warum haben die anderen sich denn nicht um deine Mutter und dich gekümmert? Wenn ihr nicht so zahlreich seid, sollte dann nicht darauf geachtet werden, dass es allen gutgeht?« Sie hörte sich schon wieder zornig an. »Ich glaube, ich mag deine Ältesten nicht besonders.«
    »Die Ältesten würden sich ja um Witwen und Waisen kümmern, doch es gibt oft Probleme. Die meisten
gehen fort, um einen neuen Lebensgefährten zu finden. Wir können auch außerhalb des Regenwaldes leben und lieben und viele tun es. Vielleicht hat dein Vater deine Mutter ebenfalls gebeten, die Kinder zu nehmen und sich einen anderen Mann zu suchen, der seine Stelle einnehmen konnte.«
    »Wie ist dein Vater gestorben?«
    »Er war Teil eines Teams, das einen Diplomaten aus den Händen von Rebellen befreit hat. Bei der Aktion wurde er erschossen. So etwas kommt vor.«
    Rachael legte den Kopf auf Rios Schulter. »Es tut mir leid. Für deine Mutter muss es sehr schwer gewesen sein, dass du dich dazu entschieden hast, das Werk deines Vaters weiterzuführen.«
    »Ja, es gefiel ihr nicht. Meine Mutter hat nicht getan, was mein Vater von ihr verlangt hat. Sie blieb im Regenwald am Rande des Dorfes. Das gab manchmal Probleme. Sie war eine wunderschöne Frau, und viele haben sich in sie verliebt. Siehst du deiner Mutter ähnlich?«
    Rachael lächelte, entspannte sich und schmiegte sich unwillkürlich an. »Auf Fotos sieht man eine gewisse Ähnlichkeit. Ich habe ihre Augen und ihre Gesichtsform. Auch ihr Lächeln. Aber sie war nicht so groß und füllig wie ich.«
    Abrupt blieb Rio unter einem hohen Baum mit silberner Borke stehen, an dessen Stamm Hunderte von Orchideen wucherten. »Füllig? Du hast eben Kurven, Rachael. Und ich liebe deine Kurven.« Er senkte den Kopf und sein warmer Atem kitzelte ihren Hals. »Sag bloß nichts Schlechtes über dich, sonst könnte ich mich gezwungen sehen, dir das Gegenteil zu beweisen.«
    Rachael lachte glücklich. Er schaffte es, dass sie sich froh und lebendig fühlte, nachdem sie so lange traurig gewesen
war. »Das macht mir keine Angst, Rio. Und danke, dass du dich nach meiner Mutter erkundigt hast. Es ist schon eine Weile her, dass ich sie so deutlich vor mir gesehen habe. Als du nach ihr gefragt hast, habe ich sie mir ganz genau vorgestellt und nun steht sie mir wieder klar vor Augen. Sie hatte dichtes Haar. Und sehr viele Locken.« Rachael fasste in ihre Löwenmähne. »Ich habe mein Haar lang wachsen lassen, weil sie es so getragen hat. Als ich beschlossen habe unterzutauchen, habe ich es auf Schulterlänge abgeschnitten, weil ich dachte, Haare bis zum Po seien zu auffällig. Danach habe ich mich eine Woche jeden Abend in den Schlaf geweint.«
    »Du kannst dein Haar tragen, wie du willst, Rachael. Sie haben dich schon gefunden.« Rio setzte sich wieder in Bewegung, etwas eiliger jetzt, er wollte schnell zu Hause sein und es ihr gemütlich machen. Offensichtlich wurde sie müde und versuchte es vor ihm zu verbergen.
    »Aber sie wissen doch gar nicht, dass ich noch lebe. Vielleicht schaffen wir es, sie davon zu überzeugen, dass ich im Fluss ertrunken bin. Ich habe meine Stiefel hineingeworfen, damit sie etwas finden, wenn sie gründlich suchen.«
    »Rachael, wenn wir wirklich ein normales Leben führen wollen, haben wir nur eine Möglichkeit: Wir müssen diese Bedrohung aus der Welt schaffen, und zwar endgültig. Wir können doch nicht den Rest unseres Lebens in ständiger Angst leben.«
    Schweigend dachte Rachael über seine Worte nach. Er wollte eine feste Beziehung, sie plante nach wie vor alles von einem Tag zum andern. Sie studierte sein Gesicht. Das Beste war wohl, so schnell wie möglich zu verschwinden, dann schwebte er nicht länger in Gefahr. Sie holte tief Luft und stieß sie langsam wieder aus. »Ich habe gerade
erkannt, dass ich eine unglaublich selbstsüchtige Ader habe, dabei dachte ich immer, ich sei selbstlos. Jedenfalls will ich dich nicht aufgeben. Der Moment, in dem man merkt, dass man total egoistisch ist, ist wirklich nicht der schönste im Leben.«
    »Könnte aber mein schönster Moment sein, wenn dabei herauskommt, dass du bei mir bleibst.«
    »Sag mir das in ein paar Wochen nochmal, dann glaube ich dir vielleicht. Das alles kommt so unerwartet. Und was das normale Leben angeht, willst du deine Art, im Dschungel zu leben, etwa als normal bezeichnen?«
    »Bis auf ein paar seltene Ausnahmen kenn ich es kaum anders.« Seine

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