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Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain

Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain

Titel: Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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mit deinem Temperament steht es nicht zu, mich aufbrausend zu nennen. Ich habe bloß Hunger.«
    Er lüpfte eine Augenbraue. »Ich wusste gar nicht, dass du kochen kannst.«
    Rachael schaute ihn böse an. »Ich bin sogar eine sehr gute Köchin. Ich habe mich nur höflich zurückgehalten. Mir ist nämlich aufgefallen, dass du einen Hang dazu hast, niemanden auf deinem Gebiet zu dulden.«
    Ehe Rio etwas erwidern konnte, erwachte das Funkgerät wieder zum Leben. Er drehte sich hastig um und eilte durchs Zimmer, um es zu holen. Es blieb eine Weile stumm. »Alles klar. Wir gehen rein.« Danach statisches Rauschen und Wortfetzen, die Rachael nicht verstand.
    »Was sagen sie?«
    »Ich kann ihren Funkverkehr mithören. Jetzt gehen sie
rein, um die Geiseln zu befreien. Dabei müssen sie so gut wie unsichtbar sein. Bei einer einzigen Geisel schlägt man schnell zu und verschwindet, doch hier geht es um mehrere Opfer. Eins wird bestimmt in Panik geraten, und das macht die Sache so gefährlich.«
    »Was passiert, wenn einer die Nerven verliert?« Sie spürte, dass sich die Anspannung im Raum steigerte. Rio tigerte mit schnellen, rastlosen Schritten hin und her und sie beobachtete ihn vom sicheren Bett aus. Er bewegte sich so graziös und geschmeidig wie eine Raubkatze. Und schien sich bei ihr im Haus eingesperrt zu fühlen.
    Schließlich blieb er neben seinem Gewehr stehen und tätschelte den Lauf. »Dann könnte es schiefgehen. Conner muss gut auf sie aufpassen«, sagte er leise, wie zu sich selbst.
    »Dieser Conner erledigt deinen Job, nicht wahr? Was genau ist deine Aufgabe?«
    »Ich bin zu ihrem Schutz da. Ich kann einem Vogel im Flug das Auge ausschießen. Also lege ich mich irgendwo auf die Lauer, wo ich das gesamte Camp einsehen kann, und halte meinen Leuten die Banditen vom Leib. Ich gebe ihnen Deckung, hauptsächlich beim Rückzug. Dann trennen wir uns, jeder mit seinen Anweisungen, und die Geiseln gehen mit uns in den Wald. Normalerweise bringt Drake sie zu einem Hubschrauber, während der Rest in verschiedene Richtungen verschwindet. Ich lenke die Banditen auf mich, überziehe sie mit schwerem Feuer und beschäftige sie, indem ich sie so lange verfolge, bis alle in Sicherheit sind und ich aufhören kann.«
    »Die Banditen jagen dich also durch den Wald.«
    Er setzte ein schelmisches Lausbubengrinsen auf. »Durch mehrere. So etwas wie Grenzen, unpassierbare
Flüsse oder unerreichbare Orte gibt es für mich nicht. Auf ihrem Territorium müssen wir allerdings etwas vorsichtiger sein. Sie sind wie Ratten und bauen sich unter den Feldern ein Labyrinth aus Tunneln. Deshalb locken wir sie in den Wald. Dann verteilen wir uns, und die Männer wechseln die Gestalt, ich bin dann der Einzige, an dem die Banditen sich noch rächen könnten.«
    Rachael wurde schon wieder zornig auf die Ältesten. Und zwar so sehr, dass sie ihr Kissen zusammenknüllte und es in einem kleinen Wutanfall an die Wand warf. »Sie nutzen dich aus, Rio. Du riskierst dein Leben, damit die andern davonkommen.«
    »Ganz so ist es nicht, sestrilla . Die anderen riskieren ihr Leben, indem sie in das Camp eindringen, während ich eine Meile entfernt in Sicherheit bin. Wir alle gehen Risiken ein. Wenn die Wilderer in unser Revier kommen und versuchen, gefährdete Tiere zu töten, sind wir auch in Gefahr. Das ist unser Leben, unsere Aufgabe. Ich tue das gern, und ich möchte nichts daran ändern.«
    »Und derweil lehnen die Ältesten sich zufrieden zurück und zählen das Geld, das ihr ihnen einbringt. Ich wette, die riskieren gar nichts. Sie schicken euch einfach los, erzählen euch, dass ihr einer guten Sache dient, und schätzen sich glücklich, dass ihr dafür den Kopf hinhaltet.«
    »Du bist ja richtig wütend.« In der Tat. Rachael bebte am ganzen Leib. Doch nicht nur vor Wut, sie stand wieder einmal kurz vor der Verwandlung. Rio spürte die plötzliche Energie im Raum, die wilde Kraft, die noch gebändigt war, aber ins Freie drängte. Rachael strahlte eine starke erotische Anziehungskraft aus.
    »Ich hasse solche Menschen. Sie stellen für alle anderen Regeln auf, bestimmen einfach, wo es langgeht, entscheiden
über Leben und Tod und kassieren am Ende das Geld.«
    Sie sprach nicht von den Ältesten im Dorf. Rio wartete ruhig, ob sie weiterreden würde, doch Rachael stand mit einem Ruck vom Bett auf, ging zur Tür, riss sie auf und starrte in den verlockenden Regenwald.
    All das Gerede vom legendären Han Vol Don und davon, dass ihre Mutter im Wald

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