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Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain

Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain

Titel: Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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ihn verließ. Doch das würde nie geschehen, denn er war ein Teil von ihr; ebenso gut hätte sie versuchen können, sich einen Arm auszureißen. Wenn sie zusammen waren, geschahen Wunder - dann gab es nur noch Lachen und
Liebe. Es war wie ein Traum, ein ganz dummer, einfacher Traum, aber mit Rio wurde er wahr.
    Rachael hob den Kopf, um sich sein Gesicht einzuprägen, Zug um Zug. Sie hatte Tränen in den Augen, die sie erst wegblinzeln musste. »Du bist wunderschön, Rio.« Ihr Hals tat weh, und ihre Augen brannten vor unendlicher Liebe.
    »Das sagst du dauernd, aber Männer sind nicht wunderschön.«
    »Im Allgemeinen vielleicht nicht, aber du schon. Einen Mann wie dich habe ich noch nie getroffen.« Mit den Fingerspitzen zeichnete sie die Linien seines Gesichts nach und strich ihm sanft über den Mund. Sie schaute ihm in die Augen und lächelte. »Und nicht nur dein Körper ist perfekt, Rio, sondern du bist so ein guter Mensch.«
    Wie konnte eine Frau einen Mann mit ein paar einfachen Worten bezwingen? Vielleicht lag es an der Aufrichtigkeit ihres Gesichtsausdrucks oder an der Liebe in ihren Augen. »Rachael«, flüsterte Rio heiser. Er hatte seine Stimme nicht mehr unter Kontrolle.
    Da erwachte das Funkgerät zum Leben. Kurze Feuersalven waren zu hören. Irgendjemand schrie. Dann brach die Hölle los. »Joshua ist getroffen. Conner versucht, Drake und den Geiseln Deckung zu geben. Verdammt. Oh verdammt.« Statisches Rauschen.
    Rachael achtete genau auf Rios Miene. Sie wechselte schlagartig und erstarrte zu einer grimmigen Maske. »Wie weit sind sie entfernt? Wie viele Meilen?«
    Er schaute auf sie herab, blinzelte, küsste sie hart auf den Mund und drehte sich um, um nach seinem Gewehr zu greifen. Rachael reichte ihm die beiden Messer, die nebeneinander auf der Anrichte lagen.

    »Rachael.« Mit dem Funkgerät in der Hand blieb er zögernd im Türrahmen stehen.
    »Geh nur. Beeil dich. Das ist dein Job. Ich werd’s mir hier mit Fritz gemütlich machen.«
    Da drehte Rio sich um und verschwand. Sie hörte ihn nicht über die Veranda gehen. Sie hörte überhaupt nichts. Er bewegte sich als Mensch ebenso lautlos wie als Raubkatze. Rachael humpelte zu der kleinen Anrichte hinüber. Fritz spähte unter dem Bett hervor und beobachtete sie. Sie lächelte dem kleinen Leoparden zu. »Ich kann mir ja schon mal ansehen, wie alles funktioniert.«
    Rio hörte, das Rachael leise mit dem Nebelparder sprach. Er streifte sich die Halfter über und steckte die Waffen griffbereit ein, ehe er auf den nächsten Ast stieg. An Lianen schwang er sich weiter, bis er auf dem Waldboden aufkam. Er rannte durch Flüsse und kleine Bachläufe, zog sich an Schlingpflanzen über Böschungen und sprang wieder in die Bäume.
    »Komme von Süden«, sagte er in das Funkgerät.
    »Such Joshua, er ist verletzt auf der Flucht und hinterlässt eine Spur. Conner achtet auf die Geiseln. Das Team verteilt sich, um Fährten zu legen.« Drakes schwer atmende Stimme wurde durch heftiges Rauschen verzerrt.
    »Ich fang ihn ab. Wer ist bei ihm?«
    »Niemand. Beeil dich, Rio.«
    »Sag ihm, dass ich unterwegs bin. Er soll mir entgegenkommen.«
    Sie hielten die Funksprüche kurz und verständigten sich ausschließlich in ihrem Dialekt, so dass es eventuellen Lauschern beinahe unmöglich war, sie zu verstehen. Nur ihre Spezies benutzte diese gutturale Mixtur aus Tönen und Worten. Das war einer ihrer großen Vorteile bei der Arbeit.

    Angeleitet von Drakes knappen Richtungsangaben legte Rio mehrere Meilen in Rekordzeit zurück. Er musste Joshua erreichen, ehe Tomas oder einer seiner Männer ihn schnappte. Joshua war in Gefahr, so allein und verwundet. Die anderen Teammitglieder wurden gebraucht, um die vielen Geiseln in Sicherheit zu bringen.
    Ein Schuss hallte durch die Bäume. Weißer Nebel verhüllte das Blätterdach, als Rio über die Äste sprintete. Der Fluss zwang ihn, das Tempo zu drosseln, denn er musste einen riskanten Weg nehmen - über zwei niedrige Äste und eine Liane. Fast hätte er den Halt verloren, erreichte aber den nächsten Baum und klammerte sich mit zu Klauen verbogenen Händen an die Rinde. Der Stamm war dick und mit einer Unzahl von Pflanzen überwuchert. Seine Zweige strebten lichtsuchend himmelwärts, doch das dichte Laub der größeren Bäume schirmte sie vor der kostbaren Lichtquelle ab, so dass seine Äste sich verbogen und die Blätter fiedrig wurden. Rio presste sich flach an den Stamm, hing daran prekär mit seinen Pranken, während

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