Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain
so völlig richtig an, dass Maggie unter seinen sanften Fingern zur Ruhe kam. Sich auf sein Streicheln konzentrierte. Mehr wollte. Er wirkte so vertraut, doch gleichzeitig leckten winzige Feuerzungen über ihre Haut,
wo immer er sie streifte. Sie wollte etwas entgegnen, ihm widerstehen, und wünschte doch verzweifelt, mit ihrem Mund seine perfekten Lippen zu berühren. Pure Lust auf Sex. Das war es. Mehr steckte nicht dahinter.
Maggie nickte. Im Haus war es ihr zu stickig. Brandt war einfach zu verführerisch. Sie begehrte ihn mehr als alles andere auf der Welt, dabei wusste sie gar nichts über ihn. Wenn ihr eigener Körper ihr nicht gezeigt hätte, wie Recht er hatte, hätte sie ihn wohl für verrückt gehalten. Aber woher kamen diese seltsamen Gefühle, dieses wilde, ungezähmte Verlangen danach, ihn tief in sich zu spüren?
Er bot ihr eine Gelegenheit, aus dem Haus zu kommen, seinem Einfluss zu entgehen. Wenn sie das Dorf fand, konnten die anderen ihr vielleicht helfen.
Brandt schüttelte ebenfalls den Kopf, und ein kleines, geheimnisvolles Lächeln enthüllte seine strahlend weißen Zähne. »Ich bin nicht verrückt, Maggie. Ehrlich. Lass mich die Geschichte zu Ende erzählen, ehe du dich entscheidest.«
»Ich höre«, willigte sie ein, indem sie sich Stiefel anzog. Sie schaute ihn nicht mehr an. So war es am sichersten. Sie würde jedes Quäntchen Mut brauchen. Und ihren Verstand. Ein Blick auf Brandt Talbot und sie war verloren. Den Fehler wollte sie nicht noch einmal machen. »Was ist eigentlich mit Ihren Eltern, Brandt?« Sie fragte sich, was wohl seine Mutter zu seinem Benehmen gesagt hätte.
»Mein Vater lebt noch«, antwortete er leise. »Meine Mutter ist einige Monate nach deinen Eltern gestorben. Sie ist auch von Wilderern umgebracht worden.«
Sein grimmiger Tonfall ließ Maggie erschaudern. Er versuchte zwar, seine Gefühle zu verbergen, doch da sie für jede seiner Regungen überaus empfindlich war, registrierte
sie seine Verbitterung dennoch. Sie ging vor ihm zur Tür hinaus und sah zu, wie er sie hinter ihnen sorgfältig abschloss. »Erwarten Sie Gäste?«, fragte sie mit hochgezogener Augenbraue.
»Es zahlt sich aus, vorsichtig zu sein, Maggie. Das ist die erste Regel, die man hier lernt. Du darfst nie vergessen, dass wir uns im Krieg befinden. Sie wollen uns tot sehen, und wenn sie unsere Häuser finden, werden sie uns aus dem Hinterhalt überfallen. Diese Gegend steht schon seit Jahrhunderten unter unserem Schutz, doch die Fläche des Regenwalds wird mit jedem Jahr kleiner. Eines Tages werden wir von hier fortgehen müssen, um uns irgendwo in Sicherheit zu bringen.« Er klang traurig. »Unsere Rasse hat hier beinah so lange Wache gehalten wie diese Bäume existieren. Es wird für uns alle und für den Wald ein schrecklicher Verlust sein.«
Maggie bemerkte das Bedauern, die echte Trauer in seiner Stimme. »Es tut mir leid, Brandt. Ich weiß ja, dass Sie Recht haben. Wir können nur hoffen, dass in der ganzen Welt das Bewusstsein für die Bedeutung des Regenwaldes mit seiner Artenvielfalt zunimmt.«
Er ging sehr dicht neben ihr, beschützend, und gelegentlich streifte sie sein starker Körper. Seine Nähe war so aufregend. In seiner Gegenwart fühlte sie sich ganz als Frau, sexy, geradezu verführerisch, völlig anders als sonst. Sie warf ihm nur von der Seite Blicke zu, denn sie wollte nicht zusätzlich zum gesunden Menschenverstand auch noch ihr Herz verlieren. Sie gingen so einträchtig nebeneinander her, als würden sie sich schon seit Ewigkeiten kennen. Die Stille zwischen ihnen wuchs und dehnte sich aus. Es war ein kameradschaftliches Schweigen, obwohl sie doch eigentlich nervös und ängstlich hätte sein sollen.
Der Wald war außergewöhnlich schön. Blüten in allen erdenklichen Farben regneten von den verschlungenen Lianen und Bäumen herab. Die Welt um sie herum sprühte vor Leben, es war wie im Paradies. Die vielen Blumen verbreiteten einen berauschenden Duft. Überall um sie herum regte sich etwas: Vögel schwirrten über ihren Köpfen, und Affen schwangen sich von Ast zu Ast. Die Welt schien sich in ständiger Bewegung zu befinden, und doch gleichzeitig so stillzustehen, wie die Eidechsen und die grellbunten Frösche, die sich an die Baumstämme klammerten.
Maggie überkam eine seltsame Ruhe. Als ob ihr die Gegend bekannt wäre. Sogar vertraut. Als ob sie nach Hause gekommen wäre. So ungewollt ihr diese Gedanken im Kopf herumspukten, sie ließen sich nicht mehr
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