Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain

Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain

Titel: Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
Wahrheit?«
    »Ich habe die Wahrheit gesagt. Du hörst bloß nicht richtig zu.« Brandts Stimme klang geduldig. Er bog zu einem anderen Pfad ab, der fast nicht zu sehen war.
    Maggie hörte das Rauschen von Wasser, ohne Unterlass, und es mussten wahre Wassermassen sein. Sie schaute zurück in die Richtung, aus der sie gekommen waren, und sah nur noch Wald - keinen Pfad und kein Haus. Sie hatte sich wirklich und wahrhaftig verlaufen, und nur Brandt konnte sie wieder sicher nach Hause bringen. Ihre Finger waren mit seinen verschränkt. Sie redete sich ein, dass sie
bei dieser Hitze und Schwüle einfach keinen Streit wollte, doch die Wahrheit war, dass es ihr gefiel, einen starken Beschützer zu haben.
    »Ich höre«, sagte sie, weil die Glut in ihrem Innern schon wieder aufzuflammen schien. »Erzählen Sie mir von der Verwandlung.« Irgendetwas ging in ihrem Innern vor. Etwas, das sie weder verstand noch wollte. Sie verschränkte ihre Finger fester mit Brandts und klammerte sich an den einzig sicheren Halt, den sie hatte, während eine neue Hitzewelle ihr Blut in Wallung brachte. Sie sah Brandt nicht an, sondern schaute geradeaus in die Bäume und versuchte, die Gefühle, die sie überfielen, zu ignorieren.
    »Ich möchte die Geschichte zu Ende bringen, Maggie. Der Ritus des Versprechens ist eine Art Hochzeit. Die Verbindung zweier einsamer Herzen. Es wird immer behauptet, dass Katzen neun Leben haben. Der Kater wird mit der Erinnerung an die vorherigen Leben wiedergeboren. Er muss die für ihn bestimmte Gefährtin wiederfinden. Eine andere gibt es für ihn nicht. Und er muss seinen Anspruch auf sie vor dem Han Vol Don erheben. Ehe sie die Verwandlung durchläuft. Der Ritus des Versprechens kann abgehalten werden, wenn die beiden nah beieinander leben und das Männchen das wiedergeborene Weibchen erkennt. Oder, falls die Seele neu ist, wenn der Kater seine Gefährtin schon sehr früh erkennt.«
    »Wie findet er denn die Richtige?«
    Er streifte Maggie mit seinem düsteren Blick. Voller dunkler Geheimnisse. »Die Aura der Frau ruft nach ihm und verschmilzt mit seiner. Die Ältesten können sehen, wie die beiden Farben sich mischen. Das kleine Mädchen, von dem wir reden, wurde bei dem Ritus erkannt und versprochen. Doch dann kamen die Wilderer. Sie hatten die
Eltern bis zu ihrem Haus verfolgt und wollten Rache nehmen. Sie stellten ihnen eine sehr listige Falle.«
    Maggie spürte, wie ihr Herz schneller schlug. Genau wie seines. Beide Herzen pochten wie wild, als sie sich an das schreckliche Geschehen erinnerten, und es noch einmal durchlebten. Maggies Mund wurde trocken, und sie schüttelte den Kopf. »Red nicht weiter. Ich will es nicht hören.«
    »Weil du schon weißt, was kommt. Du warst dabei, als sie kamen mit ihren Gewehren und Taschenlampen. Als dein Vater deine Mutter weckte und dich in ihre Arme legte. Als er dich zum letzten Mal küsste und sich dann umdrehte, um sich den Angreifern zu stellen und sie so lange aufzuhalten, bis deine Mutter dich in Sicherheit bringen konnte. Du erinnerst dich an seine Verwandlung, daran, wie sein Fell über deine Haut glitt. Und du erinnerst dich an das Schluchzen deiner Mutter, als sie weinend mit dir durch den Wald lief, weg vom Dorf, das bereits in Flammen stand.«
    Brandt nahm ihre Hand und drückte seinen warmen Mund auf ihre Fingerknöchel. »Ich kann mich noch lebhaft erinnern, an jede Kleinigkeit, Maggie, denn meine Mutter ist ebenfalls in jener Nacht gestorben - nicht sofort natürlich; sie siechte noch zwei Monate dahin, ehe ihr Körper aufgab.« Er konnte seine Traurigkeit nicht verbergen. Sie war genauso echt wie ihre. Maggie konnte sie in seinen Augen lesen. Sein Dichterherz weinte.
    Sie erinnerte sich tatsächlich an die furchtbaren, alptraumhaften Bilder - an den fauchenden, zähnefletschenden Leoparden, der mit großen Sprüngen und schwindelerregender Schnelligkeit durch den dichten Dschungel rannte. Auch daran, wie ihre Mutter zusammengezuckt
war, als ein Schuss widerhallte. Sie war noch mehrere Meter gelaufen, dann hatte sie etwas geschwankt, sich jedoch tapfer wieder gefangen und war weitergerannt. Maggie presste die Hand auf den Mund. Waren diese Erinnerungen denn wirklich? Konnte ihre Mutter mitten in der Nacht durch den Wald gelaufen sein, weg von allem, was ihr lieb war? Von ihrem Mann und ihrem Volk? Mit einer schrecklichen, tödlichen Wunde im Rücken?
    Maggie schnappte nach Luft. »Und sie brachte mich zu Jayne. Jayne Odessa.«
    »Eine sehr

Weitere Kostenlose Bücher