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Wilde Pferde in Gefahr

Titel: Wilde Pferde in Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ross
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Kinder.
    Nur die Hände von Toby und Susan gingen hoch.
    »Aber ihr wisst, wie es beim Rodeo zugeht. Die Cowboys reiten auf bockenden Pferden und Bullen und fangen Kälber ein, und die Cowgirls treten mit ihren Pferden beim Barrel Racing an. Wer am schnellsten um die Fässer reitet, hat gewonnen. Peggy hat schon bei vielen Rodeos mitgemacht und gehörte immer zu den Schnellsten. Sie erklärt euch jetzt mal, was man alles beachten muss.«
    Peggy saß bereits im Sattel. Beim Anblick der Fässer war ihr Herz aufgegangen, und sie spürte wieder die Herausforderung, die sie auf den Rodeos der vergangenen Monate erlebt hatte. »Also, am wichtigsten ist natürlich, dass ihr so schnell wie möglich reitet«, begann sie. »Aber das ist noch nicht alles. Ihr müsst so eng um die Fässer herumreiten wie möglich, ohne sie umzustoßen. Wenn eines der Fässer umfällt, gibt es fünf Strafsekunden. Macht euch beim Reiten so flach wie möglich und haltet euer Gleichgewicht, wenn ihr um die Fässer reitet. Feuert die Pferde an, das haben sie gern. Ich zeige es euch am besten mal.«
    Peggy ritt zum Startpunkt, den Charlie mit einem Stück Holz markiert hatte, und rief: »Los!« Im selben Augenblick stieß sie Dusty ihre Hacken in die Seite, und der Wallach schien förmlich zu explodieren. Er genoss es sichtlich, sein Können wieder einmal unter Beweis zu stellen. Wie der Blitz sprengte er über den weichen Grasboden, drückte sich dicht an das erste Fass und ging weit nach unten, bevor er sich mit der Hinterhand abstieß und zum zweiten Fass galoppierte. Peggy feuerte ihn mit schrillen »Heya! Heya!«-Rufen an, als wäre sie angetreten, um Dixie Malone aus dem Rennen zu werfen und den Siegerpokal in den Händen zu halten. Sie saß locker im Sattel, weit nach vorn gebeugt, die Zügel in der linken Hand, und ihre Augen blitzten vor Begeisterung. Kraftvoll und energisch meisterte Dusty auch das zweite und dritte Hindernis und überquerte im gestreckten Galopp die gedachte Ziellinie.
    Alle klatschten, auch Charlie. »Fantastisch, einfach fantastisch!«
    »Auf Gras tut er sich etwas schwer«, sagte Peggy und gab ihrem Pferd einen freundschaftlichen Klaps. »Beim Rodeo haben wir Sandboden, da ist er schneller.« Sie stützte sich aufs Sattelhorn. »Wer will es zuerst versuchen? Donna?«
    Donna lenkte ihren Schecken zum Start und wartete mit blitzenden Augen auf das Signal. Auf »Los!« trieb sie Pinto an, im weiten Bogen um das erste Fass herum und quer hinüber zum zweiten Fass. Sie galoppiertenur stellenweise, aber meisterte alle Hindernisse, bevor sie mit leuchtenden Augen durchs Ziel ritt. »Na, wie war ich?«, rief sie. »War das schnell genug?«
    »Das war sehr gut«, lobte Peggy, »aber du musst ein bisschen enger an die Fässer heranreiten, und ein bisschen schneller geht es immer. Beim nächsten Mal.«
    Auch die anderen Kinder hielten sich wacker. Susan und Cherry waren zu langsam, John riss in seinem Eifer zwei Tonnen um, und Toby ging die letzte Tonne so stürmisch an, dass er einen weiten Umweg reiten musste. »Aber fürs erste Mal war das gar nicht schlecht«, war auch Charlie voll des Lobes. »Wie wär’s, wenn ihr noch ein bisschen weiterübt, während ich mit Peggy was Wichtiges bespreche? Nach dem Essen beginnt unser Rodeo, dann nehme ich eine Stoppuhr mit und messe die Zeit. Aber reitet euch nicht gegenseitig über den Haufen!«
    Peggy stieg aus dem Sattel und blieb neben Charlie am Zaun stehen. Sie griff dankbar nach der Wasserflasche, die er ihr reichte. »Was gibt’s, Charlie? Buddy?«
    »Nein, nein«, erwiderte er lachend, »an den hab ich gar nicht mehr gedacht. Aber ich habe vorhin im Radio gehört, wer das Barrel Racing beim Rodeo in Carson City gewonnen hat. Dixie Malone natürlich, mit weitem Abstand. Der Reporter hat sie in der Arena interviewt. Du hättest wohl eingesehen, dass du keine Chance gegen sie hast, hat sie gesagt, und dich deshalb aus dem Staub gemacht.«
    »Das ist nicht wahr!«, brauste Peggy auf. »So eine Frechheit!«
    »Natürlich ist es nicht wahr«, stimmte Charlie ihr zu, »aber das arrogante Gehabe dieser Texanerin hat mir klargemacht, dass du sie dieses Jahr unbedingt noch schlagen musst. Ich will nicht, dass du als Feigling dastehst, nur weil du jetzt bei uns arbeitest und Annie bei ihren Aktionen unterstützt.«
    »Ich will auch, dass ein neues Gesetz kommt«, sagte Peggy.
    »Aber nicht auf Kosten deines guten Rufs«, erwiderte er.
    Peggy winkte ab. »Was Dixie sagt, ist mir egal!

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