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Wilde Pferde in Gefahr

Titel: Wilde Pferde in Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ross
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Dusty, lauf!«, rief sie und fühlte sich besser als je zuvor bei einem Ritt. Mit einer kraftvollen Wende ging es um die letzte Tonne und im Galopp über die Ziellinie.
    »16,2 Sekunden«, rief Charlie. »Das ist Weltklasse!«
    Peggy freute sich ebenfalls, sagte aber: »Ich muss noch viel üben.«
    Die Kinder hatten begeistert zugesehen und konnten es gar nicht erwarten, selbst um die Wette zu reiten. Peggy loste die Reihenfolge mit kleinen Hölzchen aus. »Und denkt daran, eine umgestoßene Tonne kostet fünf Strafsekunden, also seid vorsichtig und geht die Wende lieber etwas weniger stürmisch an.« Sie zog das letzte Hölzchen. »Du fängst an, John. Dann Cherry, Susan, Toby und Donna.«
    Annie und Tante Martha und selbst Hopalong kamen zur Koppel, um sich den Wettkampf anzusehen. Peggy war aus dem Sattel gestiegen und gesellte sich zu ihnen, die Zügel in der Hand. Charlie stieg auf die Kiste, die er mitgebracht hatte.
    »Ladies and Gentlemen«, verkündete er, »willkommen zum Junior-Rodeo auf der Double-Lazy-Heart-Ranch. Wir freuen uns, dass Sie so zahlreich zu diesem Großereignis erschienen sind. Ein besonderer Gruß geht an unsere Teilnehmer: Toby und Susan aus Las Vegas, John und Cherry aus Los Angeles und den hoffnungsvollen Nachwuchsstar Donna von der Double-Lazy-Heart-Ranch. Als erster Reiter geht John an den Start. Gib uns ein Zeichen, John, wenn du so weit bist.«
    John lenkte sein Pferd zur Startlinie und beugte sich nach vorn. Er versuchte besonders locker im Sattel zu sitzen und verkrampfte dadurch, erwischte aber einen guten Start und war wesentlich schneller als bei seinem Proberitt. Während Peggy geritten war, hatte ermehrmals die Wenden geübt und berührte die Tonnen kaum. Mit lauten Zurufen trieb er sein Pferd über die Ziellinie und sah Charlie an.
    »27,2 Sekunden«, verkündete der Indianer. »Eine sehr gute Zeit. Die muss erst mal einer schlagen. Unsere nächste Reiterin ist Cherry. An den Start mit dir!«
    Cherry hatte ebenfalls fleißig geübt, war aber keine besonders gute Reiterin. Immerhin blieb sie unter dreißig Sekunden. Genauso wie Susan, die bei der letzten Tonne patzte und etwas zu spät zum Schlussspurt ansetzte. Mit 35,7 Sekunden war sie am langsamsten von allen Kindern. »Glaub mir«, tröstete Charlie sie, »damit würdest du über die Hälfte aller Mädchen in Los Angeles locker schlagen.«
    Toby war wieder zu stürmisch und riss gleich die erste Tonne um. Aber er war schnell unterwegs und schaffte erstaunliche 27,1 Sekunden. Ein Zehntel schneller als John, aber mit den fünf Strafsekunden viel langsamer. Er ärgerte sich furchtbar und beschimpfte sein Pferd: »Warum passt du auch nicht auf, du müder Klepper?« Aber Charlie wies ihn sofort zurecht: »Das arme Pferd kann nichts dafür, das reagiert nur auf deine Befehle. Was soll’s, Toby? Du bist ein guter Reiter, und wenn du noch ein bisschen ruhiger wirst, reitest du vorneweg, ganz bestimmt.«
    Donna war ehrgeizig. Sie hatte gesehen, was Peggy vor dem Start gemacht hatte, und schloss ebenfalls die Augen, bevor sie signalisierte, dass sie bereit war. IhrLächeln und der leichte Klaps, den sie Pinto gab, zeigten an, wie viel Zutrauen sie zu ihrem Schecken hatte. »Wir kriegen das hin, Pinto!«, flüsterte sie.
    Mit dem Startsignal sprengte sie los, weit über den Hals ihres Pferdes gebeugt, die blonden Locken im Wind. Von allen Kindern machte sie die beste Figur, saß am lockersten im Sattel. Als würde sie schon jahrelang reiten. Es waren wohl die Begeisterung und die pure Freude, die sie beim Reiten empfand und die ihr bei diesem Ritt halfen.
    »Und jetzt lauf, Pinto!«, rief sie hinter der letzten Tonne. »Wir schaffen es!« Sie erwischte die Wende fast optimal, trieb ihren Schecken noch einmal an und ging so schnell ins Ziel, dass sie einen langen Auslauf brauchte. Alle klatschten, auch die Kinder und sogar John, der wusste, dass Donna ihn geschlagen hatte.
    »21,3 Sekunden!«, verkündete Charlie, »das ist die schnellste Zeit!«
    Natürlich bekam jedes Kind einen Pokal. Während einer feierlichen Siegerehrung überreichten Annie und Charlie die funkelnden Trophäen und ließen Donna hochleben, die mit dem größten Pokal auf die Kiste steigen und sich feiern lassen durfte. »Heute ist der schönste Tag meines Lebens!«, sagte sie unter Tränen.

13
    Die Eltern von John und Cherry kamen am späten Nachmittag. Sie konnten gar nicht glauben, wie begeistert ihre Kinder von dem Wochenende auf der Ranch erzählten und

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