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Wilde Rosen: Roman (German Edition)

Wilde Rosen: Roman (German Edition)

Titel: Wilde Rosen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Gelegenheit, deine Schulden loszuwerden und noch ein nettes Sümmchen einzustreichen. Ich tu’ dir einen Gefallen.«
    »Bei solchen Gefallen braucht man keine Vandalen mehr«, erwiderte May kühl. »Aber von mir aus. Du willst, daß ich verschwinde, also verschwinde ich. Auch wenn du gegen das Gesetz verstößt.«
    Mike stand wütend auf. »Komm mir bloß nicht auf die Tour. Du schuldest mir noch eine Menge Geld.«
    »Ich weiß. Und ich verspreche dir, ich zahl’ dir jeden Penny zurück. Du Blutsauger!« Und damit stolzierte sie aus dem Büro.
    »Selbst wenn nicht, ohne dich bin ich auf jeden Fall besser dran!« rief Mike ihr nach.
    May beachtete ihn nicht, sondern ging weiter den Ponton entlang und stieg auf die Shadowfax. Sie hatte den Motor der Rose Revived angeworfen, ehe Hugh sie eingeholt hatte.
    »Wo willst du jetzt hin?« Er war an Bord gesprungen, stand auf dem Dach und sah auf sie hinunter.
    »Ich habe nicht den Schimmer einer Ahnung«, brüllte sie zurück, um den Motor zu übertönen. »Sagtest du nicht, du hast einen Termin?«
    »Ich werd’ zu spät kommen.« Er sprang leichtfüßig vom Dach aufs Welldeck hinunter und trat zu ihr. »Könntest du vielleicht mal einen Moment warten? Und stell den verdammten Motor ab. Ich kann nicht reden bei diesem Radau.«
    »Dann halt einfach den Mund. Ich werde mein Boot nicht verkaufen, nicht für Mike, nicht für dich, nicht für sonstwen.«
    Hugh verschwand im Maschinenraum, und im nächsten Moment verstummte der Motor.
    Mit einemmal war May schwindelig vor Zorn.
    »May«, sagte Hugh mit fester Stimme. »Wenn du mir jetzt mit dieser Ruderpinne den Schädel einschlägst, wirst du eine Mordanklage am Hals haben und keinen Anwalt mehr, der dich versteht. Jetzt beruhige dich, halt die Klappe und hör mir zu.«
    Der Zorn verschwand so schnell, wie er gekommen war, und May fühlte sich auf einmal schlapp und kraftlos. Seit gestern abend hatte sie unablässig kämpfen müssen, um stark zu bleiben, und jetzt war sie plötzlich zu müde, um noch weiterzukämpfen. »In Ordnung. Ich bin die Ruhe selbst, und ich bin ganz Ohr.«
    Hugh saß ihr gegenüber auf dem Verschlag und sah sie an. Ohne ihren Kampfgeist wirkte sie plötzlich sehr jung und klein. »Erinnerst du dich, daß ich dir von einem Freund erzählt habe, dem ein Lagerhaus mit Zugang zum Kanal gehört?«
    May zuckte die Schultern. Sie konnte sich an nichts erinnern, aber das hieß nicht, daß er es ihr nicht gesagt hatte.
    »Ich möchte, daß du dorthin fährst. Das Gelände ist bewacht. Du wärst in Sicherheit. Aber du mußt hier warten, während ich mir ein Telefon suche und diesen Freund anrufe. Wirst du das tun?«
    Sie nickte.
    »Versprochen? Du wirst nicht einfach davontuckern?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Aber du mußtest doch irgendwo hin um elf.«
    »Kein Problem. Das war nur privat. Ich sage ab.«
    »Das heißt, du würdest den Termin nicht sausen lassen, wenn er geschäftlich wäre?« Sie zog ihn auf, weil es ihr half, sich vorzumachen, es sei alles normal, nicht um ihn zu provozieren.
    Er schien das zu verstehen. »Um Gottes willen, natürlich nicht! Was stellst du dir vor, wie ich es zum Spitzenanwalt gebracht habe?«
    Sie versuchte ein kleines Lächeln. »Mit all deinen bestechenden sexistischen und reaktionären Tugenden.«
    Für ihre Verhältnisse war es ein schwacher Seitenhieb, aber es überzeugte ihn, daß sie überleben würde. Er erwiderte das Lächeln. »Ganz genau. Jetzt warte hier. Es könnte ein Weilchen dauern, aber ich komme zurück, so schnell ich kann.«
    May räumte auf und war gerade dabei, die Messingringe an ihrem Schornstein zu polieren, als sie das Tuckern einer Maschine den Kanal hinaufkommen hörte. Es war die Curlew, zurück aus den Weihnachtsferien. May lief zu ihrem Liegeplatz und fing die Leinen auf.
    Genau wie Mike hatten auch ihre Nachbarn schon vor ihrer Ankunft gehört, was sich ereignet hatte, und waren kein bißchen verwundert, als sie erfuhren, daß Mike May von ihrem Liegeplatz gewiesen hatte. Sie schenkten ihr selbstgemachten Wein und ihr ungeteiltes Mitgefühl, und Jethro erbot sich spontan, ihr Boot kostenlos zu reparieren. »Bezahl mich, wenn du kannst.«
    May schüttelte den Kopf. »Ich würde mich freuen, wenn du es machst, aber nicht, ehe ich dich bezahlen kann.«
    Nach einer längeren Debatte kamen sie zu einer Einigung, und May ging zu ihrem Boot zurück. Gerade hatte sie das Handy in der Besteckschublade entdeckt, als Hugh zurückkam. Sie fuhr schuldbewußt

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