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Wilde Rosen: Roman (German Edition)

Wilde Rosen: Roman (German Edition)

Titel: Wilde Rosen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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täte. Aber das Gesetz ist viel wirksamer. Damit werde ich ihm das Kreuz brechen, und zwar dauerhaft.«
    May war mit einemmal viel wärmer.
    Jedesmal wenn ein Sack voll war, band Hugh ihn zu und stellte ihn draußen aufs Welldeck. In erstaunlich kurzer Zeit sah der Salon wieder ganz passabel aus. Sie hängten die Vorhänge wieder auf, ebenfalls provisorisch angetackert, und schufen so eine Art Bühnenbild der Normalität.
    »Kümmere du dich um Bad und Schlafzimmer, ich bring’ die Kombüse in Ordnung«, sagte Hugh.
    »Im Bad liegt ein bißchen zerbrochenes Glas, aber das Schlafzimmer ist fast unberührt.«
    »Bist du sicher?« Hugh schien verdutzt. »Es war ein einziges Chaos, als ich vorhin nachgeschaut habe.«
    »Es war ein einziges Chaos, als ich es verlassen habe.«
    Hughs Ausdruck zeigte Entsetzen, Mißbilligung, Unglauben und irgendwo dazwischen Belustigung. Aber er gab keinen Kommentar ab.
    »Vielleicht dachten sie, im Schlafzimmer sei ihnen schon jemand zuvorgekommen, und da haben sie den Mut verloren«, mutmaßte May.
    Hugh räusperte sich. »Besteht irgendeine Möglichkeit, Wasser zu kochen?«
    »Natürlich. Ich schalte das Gas ein. Entschuldige, du mußt ausgehungert sein.«
    »Na ja ...«
    May strahlte ihn an. »Ich habe noch Tomatensuppe in der Dose. Von der Bootsfahrt mit den Jungs.«
    Hugh grinste unerwartet. »Seit ich dich getroffen habe, hab’ ich mehr Tomatensuppe gegessen als in meinem ganzen bisherigen Leben. Langsam fange ich an, sie zu mögen.«
    »Das trifft sich gut. Es ist eine riesengroße Dose.«
    »Stell du das Gas an und sag mir, wo ich einen Dosenöffner finde.«
    May hatte den Öffner vorhin in dem Spalt zwischen Spüle und Herd liegen sehen, angelte ihn hervor und reichte ihn Hugh.
    Er verzog schmerzlich das Gesicht. »Sag nicht, daß du ihn da aufbewahrst.«
    May hob die Schultern. »Manchmal.«
    »Ich nehme nicht an, daß du irgend etwas hast, was man zu der Suppe essen könnte?«
    Der arme Mann stand offenbar unmittelbar vor dem Hungertod. Und das war verständlich, es waren wenigstens sechs Stunden vergangen seit dem Mittagessen. Aber May hatte alle verderblichen Lebensmittel aufgegessen, ehe sie über Weihnachten nach Hause fuhr. Dann hellte ihre Miene sich auf.
    »Natürlich! In deinem Kofferraum steht ein ganzer Karton mit Lebensmitteln, den Mum für mich gepackt hat. Wir brauchen gar keine Suppe zu essen, wenn du nicht willst.«
    Hugh schüttelte den Kopf. »Ich bestehe darauf. Wie ich sagte, ich mag sie gern. Aber ich hole den Karton aus dem Wagen.«
    Er enthielt Alupäckchen mit kaltem Truthahn, Schinken und Käse. Eine Flasche Wein, eine Flasche Sherry, ein halbes Früchtebrot, Hackfleischpasteten, Haferkuchen, eine Büchse Käsegebäck und ein selbstgebackenes Brot.
    »Mum meint, ich esse nicht vernünftig«, erklärte May. »Sie sagt immer, sie will die Reste loswerden, aber das ist nur eine Ausrede, um mich mit Vorräten zu versorgen. Sie kann es sich nur mit Mühe verkneifen, Dad jede Woche ein Freßpaket für mich mitzugeben.«
    »Mach dich nicht über sie lustig. Was ist da drin?« Er öffnete ein Paket. »Räucherlachs. Wie herrlich.«
    »Irgendwo muß auch eine Zitrone sein. Laß uns den Karton und die Suppe mit in den Salon nehmen. Da ist das Licht besser, und es ist wärmer. Wir machen ein Picknick.«
    Hugh hatte die Flasche Whiskey aus dem Auto mitgebracht, die Mays Vater ihm zu Weihnachten geschenkt hatte. Sie tranken Whiskey aus Kaffeebechern, aßen Lachssandwiches und Suppe. May war leicht beschwipst, als Hugh aufstand.
    »Ich brauche Decken. Oder noch besser einen Schlafsack.«
    May erhob sich ebenfalls. »Du hast recht. Es wird kalt hier ohne Fensterscheiben. Ich suche ein paar Decken.«
    »Mir ist nicht kalt.«
    »Oh?«
    Er sah auf sie hinab und wählte seine Worte sorgsam. »May, ich nehme an, es hat keinen Sinn, dich noch einmal zu bitten, mit zu mir zu kommen?«
    May schüttelte den Kopf, schlagartig nüchtern. »Nein. Ich kann das Boot nicht so völlig ungesichert und ohne Fenster allein lassen. Das kommt nicht in Frage.«
    Hugh nickte. »Ich dachte mir, daß du das sagst, und ich kann dich nicht zwingen. Also muß ich bei dir bleiben.«
    »Das ist wirklich nicht nötig ...«
    Er unterbrach sie. »Hör zu, May. Du hast Bedenken, ein ungesichertes Boot zurückzulassen, und du hast recht, aber ich habe Bedenken, dich allein hier zurückzulassen.«
    »Dazu besteht kein Grund. Ich bin es gewohnt, allein zu sein, und sie werden doch sicher nicht

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