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Wilde Rosen: Roman (German Edition)

Wilde Rosen: Roman (German Edition)

Titel: Wilde Rosen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Waffeln.«
    Jake nahm eine heraus und biß ein Stück ab. »Hm! Gut.«
    »Das will ich doch hoffen. Ich hab’ sie gemacht.«
    Jake hob eine Augenbraue. »Ihr seid also zusammen, du und er?«
    »Im Himmels willen, nein. Wie kommst du darauf?«
    »Na ja, du scheinst dich ziemlich gut in seiner Küche auszukennen.«
    »Ich bin seine Putzfrau«, erwiderte Harriet streng. »Darum kenn’ ich mich sogar mit dem ständig verstopften Abfluß in seinem Bad aus.«
    Sie lachten beide. Harriet machte sich einen Becher schwarzen Kaffee und folgte Jake zurück ins Studio. Ihre Arbeit in Leos Wohnung beschränkte sich auf eine Stunde morgens vor Unterrichtsbeginn und die Zeit anschließend, die ihr blieb, ehe Leo sie nach Hause schickte. Sie hatte eine Wäscherei ausfindig gemacht, die seine Sachen abholte und sauber wieder anlieferte. Die Wäschepakete zusammen- und wieder auszupacken gehörte zu ihren Pflichten. Die Waffeln buk sie auf dem Boot und brachte sie mit. Ihre Großmutter wäre mit dem Zustand der Wohnung nicht zufrieden gewesen, aber dank Harriets Fürsorge lief Leo nicht länger Gefahr, sich vom Inhalt seines Kühlschranks eine Salmonellenvergiftung zu holen.
    Harriet bekam an diesem Vormittag allerhand in der Wohnung getan, während Leo sich mit Jake unterhielt, eine weitaus bessere Leistung, befürchtete sie, als das, was sie an ihrer Staffelei zustandegebracht hatte. Doch schließlich ging Jake nach Hause, und Leo hatte bald genug vom Heulen des Staubsaugers. Er setzte ihm ein Ende, indem er den Stecker herauszog. Harriet wußte, es war reine Zeitverschwendung, »Lassen Sie mich nur dieses Zimmer fertigmachen« zu sagen. Also wickelte sie das Kabel auf.
    »Leo? Kann ich mal kurz mit Ihnen reden?«
    Leo sah sie an. Einen Augenblick trafen sich ihre Blicke, und Harriet war überzeugt, er werde ihr die Bitte abschlagen. Dann strich er sich die Haare aus den Augen und nickte.
    »Aber nicht hier im Flur, kommen Sie ins Studio.«
    Harriet hätte die Küche vorgezogen. Das Studio war voller streßgeladener Vibrationen. Sie wollte dort nicht auch noch schwierige Gespräche führen, nachdem sie dort schon immer den Kampf mit ihrem Kohlestift austragen mußte.
    »Also, wo liegt das Problem?« Leo saß auf einem hohen Drehhocker und fuhr damit Karussell.
    Harriet hockte sich auf den Modellstuhl. »Ich arbeite hier nicht genug, gemessen an den Unterrichtsstunden, die Sie mir geben.«
    »Und?«
    Was er hätte sagen sollen, war, »aber natürlich arbeiten Sie genug, Harriet«. Doch sie hatte es längst aufgegeben zu erwarten, daß Leo das Richtige sagte.
    »Und ich arbeite auch nicht genug für Cleaning Undertaken.«
    »Für wen?«
    »Die Firma, die ich mit den anderen beiden gegründet habe.«
    »Und weiter?«
    »Ich hab’ mir überlegt, wenn ich in den Unterrichtsstunden Modell sitzen würde, könnte ich auf dem Weg meine Stunden bezahlen und mehr in die Firmenkasse beisteuern.« Die Röte kehrte zurück, heißer und ausgedehnter als in der Küche. Im Gegensatz zu Jake nahm Leo sie mit klinischem Interesse zur Kenntnis.
    »Okay«, sagte er nachdenklich. »Wenn Sie denken, daß Sie das tun sollten, ziehen Sie sich aus und setzen sich in geeigneter Pose wieder hin.«
    Bis gerade eben hatte Harriet sich geniert; jetzt starb sie tausend Tode. In der Theorie war der Gedanke schon schrecklich genug gewesen, aber es tatsächlich zu tun, war unvergleichlich viel schlimmer. Es fühlte sich an, als stünde ihr Körper in Flammen. Sie hob die Hände, legte sie an den Kragen ihres Hemdes und ließ sie wieder sinken. Dann stand sie auf und befingerte den Knopf ihres Pullis, aber er entglitt ihr wieder. Ihre Finger zitterten zu sehr, um den Knopf ihrer Jeans zu öffnen. Sie bebte innerlich, und ihr war unbeschreiblich schlecht.
    Keine wahre Künstlerin würde solche Scham empfinden, wenn sie sich auszog. Sie wußte, hatte das Modell seine Pose eingenommen, war es nur noch eine Folge von Linien und Flächen und keine Person mehr. Sie hätte es vielleicht geschafft, wenn die anderen Schülerinnen da gewesen wären, aber vor Leo allein konnte sie es nicht. Sie befeuchtete ihre Lippen, atmete tief durch und versuchte es noch mal. Dann schüttelte sie den Kopf.
    Leo betrachtete sie mit vor der Brust gekreuzten Armen und einem scheußlich wissenden Ausdruck. »Sie haben also mit Jake gesprochen?« fragte er nach einem endlosen Schweigen.
    »Ja.«
    »Und er hat Ihnen gesagt, was er verdient?«
    »Genau.«
    »Und da haben Sie sich überlegt, mit

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