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Wilde Wellen

Wilde Wellen

Titel: Wilde Wellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Sadlo
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müsst.«
    Â»Marie soll den Bulli fahren.« Caspars zungenschwerer Wunsch klang wie der eines verwöhnten Kindes. »Ich will, dass Marie mich nach Hause bringt.«
    Es war ja eigentlich egal, wer welches Auto fahren würde. Also setzte sich Marie, nachdem sie sich von Sabine und Eva verabschiedet hatte, an das Steuer des VW -Bus und fuhr den inzwischen wie ein Baby schlafenden Caspar zum Schloss.
    Sie küssten sich. Nein, sie verschlangen sich gegenseitig. Ihre Hände tasteten sich gegenseitig ab. Ihr Hals. Ihre Schultern. Ihre Brüste. Diese wunderschönen Brüste mit den harten Brustwarzen. Sie schob ihr Becken gegen seins. Spürte sie seine Erektion? Spürte sie, dass er gleich explodieren würde? Caspar wurde durch einen Ruck aus seinem Traum geweckt.
    Â»Wir sind da. Die paar Schritte kannst du wohl allein gehen. Oder muss ich deine Mutter rufen, damit sie dich ins Bett bringt?« Sie war da. Sie war direkt neben ihm. Ihre Hand berührte seinen Arm.
    Â»Marie.«
    Caspar griff nach Marie. Er wollte sie an sich ziehen. Sie hatte sich so gut angefühlt in seinem Traum. So weich. So heiß.
    Â»Marie. Ich will dich küssen.«
    Wieso lachte sie? Sie lachte ihn nicht aus. Sie war doch hier.
    Â»Komm mit. Komm mit mir.« Ihr Gesicht verschwamm vor seinen Augen. Wieso schwankte sie so? Sie sollte mit ihm kommen. Sich in sein Bett legen. Es war breit genug für sie beide. Dieses Ungeheuer von einem schwarzen Holzbett, in dem welcher König auch immer mal geschlafen haben sollte. Er hatte es immer gehasst. Aber jetzt würde er Marie darin lieben. Sie musste nur mit ihm kommen.
    Â»Komm, Marie, ma belle. Komm in mein Schloss.« Seine Arme umfingen sie wie zu einem Tanz. Wie leicht er sich fühlte. Wie beschwingt. Es war diese Frau, die das mit ihm machte.
    Â»Komm, Junge, ich bring dich noch zur Tür.« Das war Michels Stimme. Seine Hand auf seiner Schulter. Was machte Michel hier? Wie kam er hierher? Er wollte ihn wegschieben. Marie sollte mit ihm gehen.
    Â»Marie.«
    Â»Gute Nacht, Caspar. Schlaf gut.«
    Â»Das wird er. Wenn erst mal in seinem Bettchen liegt, der Kleine, ist er in drei Sekunden im Tiefschlaf.«
    Redeten sie über ihn? Wie redeten sie über ihn? Was fiel Michel ein? Marie war erwachsen. Wenn sie mit ihm gehen wollte, würde sie das tun. Michel war hier nicht der Bestimmer.
    Â»Marie …«
    Caspars Stimme wurde dünner, als Michel ihn die Auffahrt hoch zum Schloss schleppte. Marie war ihrem Vater dankbar, dass er das übernommen hatte. Sie hatte als Polizistin oft mit Betrunkenen zu tun und wusste, wie schwer es war, sie aufrecht zu halten, wenn der Alkohol einen gewissen Pegel überschritten hatte.
    Sie lehnte sich gegen Michels Auto. Ihr Blick wanderte über die Unendlichkeit des Sternenhimmels. Und sie spürte Pauls Lippen noch auf den ihren. Sie würde Michel noch schnell beim Ausladen des Autos helfen, und dann würde sie zu Paul fahren. Ob er wusste, dass sie kommen würde? Ob er auf sie wartete? Egal, auch wenn er schon fest schlafen sollte, sie würde sich einfach zu ihm legen. Ihr Gesicht an seinen Rücken pressen, mit ihren Lippen seine schlafwarme Haut spüren. Ihr Herz war plötzlich ganz leicht. Sich einfach mal freuen, wie gut das war. Auf den Mann, in den sie sich verliebt hatte, auf sein weiches, gemütliches Bett unter dem Fenster, auf den Sonnenaufgang, der das Zimmer zum Glühen bringen würde und auf die hemmungslose Lust, mit der sie sich lieben würden.
    Ein Mann trat aus dem Schatten der Eingangstür von Michels Restaurant, als Marie den Pickup rückwärts vor den Hintereingang parkte.
    Â»Ich hab schon gedacht, ich hätte mich in der Adresse geirrt.«
    Thomas Berger sah blendend aus wie immer in seinem Trenchcoat, den er lässig über dem dunkelgrauen Anzug aus einem Kaschmir-Seide-Gemisch trug. Seine dunklen Haare waren perfekt geschnitten, ein Hauch Gel gab ihnen einen Glanz, in dem sich die gelbe Laterne spiegelte.
    Marie war wie vom Donner gerührt. Die Worte, mit denen man Besuch, sei er willkommen oder nicht, begrüßt, blieben ihr im Hals stecken.
    Â»Liebes, du siehst aus, als würdest du ein Gespenst sehen.« Thomas zog sie in seine Arme und küsste sie auf den Mund.
    Â»Ich bin’s doch nur. Sag nicht, du erkennst mich nicht wieder.«
    Michel sah den Mann, der seine Tochter im Arm hatte, verdutzt an.
    Â»Oh, entschuldigen

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