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Wildes Begehren

Wildes Begehren

Titel: Wildes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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beinahe wortlos reichten sie sich die Instrumente an, nur gelegentlich grummelte der Doktor kopfschüttelnd etwas vor sich hin.
    Isabeau verschränkte ihre Finger mit Conners und sah ihn an. Sie war erschöpft und besorgt. Er nahm sie bei der Hand und zog sie aus dem Zimmer. Elijah folgte ihnen zögernd.
    »Ist es ein guter Arzt?«, fragte er.
    Conner nickte. »Alle Leoparden sind früher zu ihm gegangen. Mittlerweile hat er sich zwar zur Ruhe gesetzt, aber er versteht sein Handwerk. Wenn es eine Chance gibt, wird er den Jungen retten. Sein Name ist Abel Winters. Dr. Abel Winters. Eine Zeit lang hat er bei uns im Dorf gewohnt, aber er ist schon vor meiner Mutter und mir weggezogen.
Wahrscheinlich um seine Ausbildung zu beenden, damals war er ja noch sehr jung. Aus der Zeit habe ich keine richtige Erinnerung mehr an ihn, ich war noch sehr klein, aber meine Mutter hat ihn nicht vergessen. Sie kannte jeden in unserem Dorf.«
    Conner sah sich um und entdeckte ein Handtuch, das er nass machte, um sich etwas von dem Blut abzuwischen, ehe er sich setzte. »Nachdem wir in unsere Hütte gezogen waren, hat meine Mutter mich immer zu ihm gebracht, wenn ich mir mal wieder etwas gebrochen hatte. Mein Leopard hat sich schon sehr früh gezeigt und ich bin ständig aus den Bäumen gesprungen, weil ich mich im Fallen verwandeln wollte. Dabei ist natürlich so mancher Knochen zu Bruch gegangen.«
    Elijah lachte. »Das möchte ich wetten.«
    Die Anspannung legte sich ein wenig. Isabeau nahm Conner das Handtuch aus der Hand, und er hielt sich am Waschbecken fest und beugte sich vornüber, während sie versuchte, ihn so gut wie möglich zu säubern.
    »Verdammt, das tut höllisch weh. Besser, ich suche mir eine Dusche.«
    Isabeau wäre gern mitgegangen, blieb aber bei Elijah in der Küche. Sie fühlte sich unbehaglich und fehl am Platz.
    »Du hast dich gut gehalten, Isabeau«, lobte Elijah, um die unangenehme Stille zu beenden.
    »Ich hatte Angst.« Statt Elijah anzusehen schaute sie aus dem Fenster. »Richtig Angst.«
    »Wir doch auch. Ich wusste, dass es gefährlich war, zu Jeremiah zu laufen, und habe jeden Augenblick damit gerechnet, dass der Heckenschütze mich trifft. Ich schätze, du hast dasselbe gedacht.«

    Isabeau schüttelte den Kopf. »Nein, ich hatte Angst, dass er Conner erschießt. Aber der Killer hatte das gleiche Problem wie ich. Er wollte nicht aus Versehen seinen Freund erschießen. Und ich nicht Conner.« Sie strich die Haarlocken zurück, die ihr ins Gesicht fielen.
    »Was bedeutet ›markieren‹, Elijah?«
    Er runzelte die Stirn. »In welchem Zusammenhang?«
    Wieder wich Isabeau seinem Blick aus und schaute beklommen zu Boden. »Im Zusammenhang mit Narben, so wie die, die ich versehentlich Conner beigebracht habe. Was bedeutet es in der Welt der Leoparden?«
    Elijah zuckte die Achseln. »Conner ist dein Gefährte, also spielt das keine große Rolle. Du hast ihn gezeichnet. So, dass es geblutet hat. In deinen Krallen befindet sich eine chemische Substanz. Damit kannst du einen Mann markieren. So wie du Conner markiert hast, als du ihn gekratzt hast. Du wusstest nicht, was du tatest, aber deine Katze hat es gewusst. Sie wollte klarstellen, dass Conner ihr gehört. Normalerweise tut eine Katze das erst, wenn sie in den Fängen des Han Vol Don ist. Ich möchte nicht behaupten, dass es sonst nie vorkommt, wie wir ja an eurem Beispiel sehen können, aber das ist wohl die größte Gefahr bei der ersten Verwandlung.«
    »Und was passiert, wenn die Katze jemanden markiert, der nicht ihr Gefährte ist?«
    Elijah straffte unmerklich die Schultern, und die Stille dehnte sich qualvoll, bis Isabeau es nicht mehr aushielt und ihn anschaute. »Hast du das getan, Isabeau?«
    »Was hat sie getan?«, fragte Conner, der sich die Haare rubbelnd in die Küche kam. Er trug nichts weiter als eine hüfthohe Jeans, sodass die tiefen Bisswunden und Kratzer an seinem Oberkörper deutlich zu sehen waren.

    Isabeau biss sich fest auf die Lippen. Sie hatte die dumpfe Ahnung, dass Elijah ihr etwas enthüllen würde, was sie lieber nicht wissen wollte.
    »Isabeau hat gefragt, was geschieht, wenn eine Leopardin jemand anderen als ihren Gefährten markiert.«
    Wieder entstand eine Pause, die sich dehnte, bis Isabeaus Nerven blanklagen.
    »Isabeau?«, fragte Conner. »Hast du das getan?«
    Sie wich der Frage aus. »Ich habe im Garten eine Leiche gefunden. Ich glaube, Philip Sobre ist ein Serienmörder.« Damit sie weder Conner noch Elijah ansehen

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