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Wildes Begehren

Wildes Begehren

Titel: Wildes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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noch einen Schluck Kaffee. »Weiter«, drängte Conner.
    Den Mut dazu fand Isabeau nur, weil seine Hand auf ihrer ruhte. »Ottila wurde handgreiflich, und als er mich wegzerren wollte, hat meine Leopardin ihm den Arm zerkratzt. Sie hat ihn markiert. Ottila hat mir irgendwie das Gefühl gegeben, als hätte ich etwas Falsches getan – als hätte ich nicht nur aus reinem Selbstschutz gehandelt. Es war die Art , wie er es sagte.«
    Über Isabeaus Kopf hinweg wechselte Conner einen Blick mit Elijah. Dann zog er ihre Hand an seine Lippen und knabberte wieder an ihren Fingerspitzen. »Ist schon in Ordnung, Isabeau. Du bist aus der Situation herausgekommen. Und dazu hast du die Mittel eingesetzt, die dir zur Verfügung standen, du bist nicht in Panik geraten.«
    »Aber was wollte Ottila mir sagen?«
    »Dass er jetzt das Recht hat, mit mir um dich zu kämpfen.«
    Isabeaus Herz machte einen Satz. Ottila war stark. Und sehr selbstbewusst. Sicher hatte es etwas zu bedeuten, dass er sie vorhin nicht erschossen hatte, obwohl sie völlig ungeschützt gewesen war. Die beiden Leoparden hatten sich in einem wirren Knäuel herumgewälzt, aber sie war die ganze Zeit ein leichtes Ziel gewesen. Außerdem hatte sie ein Gewehr in den Händen gehalten, also musste Ottila klar gewesen sein, dass sie versuchte, einen Schuss auf Suma anzubringen, trotzdem hatte er sie nicht getötet.
    Isabeau stützte den Kopf in die Hand. »Ich bin müde, Conner. Ich würde mich gern ein paar Minuten hinlegen.
Vielleicht vorher noch duschen. Ich fühle mich schon schmutzig, wenn ich mit solchen Menschen bloß im selben Raum bin.«
    »Weiter hinten im Wald gibt es ein Feriendorf, das dem Sohn des Doktors gehört. Dort quartieren sich hauptsächlich Leopardenmenschen ein. Es kennt fast keiner, denn es wird keine Werbung dafür gemacht, nur durch Mundpropaganda weiterempfohlen. Da könnten wir die Nacht verbringen. Es gibt verschiedene Häuser. So wären wir nah genug bei Jeremiah, um ein Auge auf ihn zu haben, und trotzdem gut untergebracht. Die Straße, die wir gekommen sind, sieht aus wie eine Sackgasse, aber ungefähr eine Meile von hier zweigt ein kleiner Seitenweg ab, der tiefer in den Wald hineinführt. Die meiste Zeit des Jahres ist er passierbar, es sei denn, es hat ordentlich geregnet.«
    Der Doktor kam in die Küche; er sah müde aus. Er zog einen Stuhl unter dem Tisch hervor und ließ sich darauf fallen. »Der Junge wird’s überleben, aber seine Stimme hat gelitten. Und er wird das Schlucken üben müssen. Aber er atmet, das ist das Wichtigste.« Der Doktor seufzte und sah Conner direkt in die Augen, sein Blick war streng. »Willst du mir erzählen, was passiert ist? Du hast den Jungen nicht so zugerichtet, oder?«
    Conner wirkte leicht schockiert. »Natürlich nicht. Aber ich hätte darauf kommen können, dass es danach aussieht. Der Junge wurde angegriffen, und ich bin ihm zu Hilfe gekommen. Elijah hat ihn in Sicherheit gebracht. Sie wollen sicher nichts damit zu tun haben, Doc.«
    »Dadurch, dass ihr den Jungen hergebracht habt, stecke ich bereits mit drin.«
    Conner zuckte die Achseln und sah zu Elijah hinüber.

    »Imelda Cortez hat Kinder aus Adans Dorf entführt. Auch mein Halbbruder ist dabei. Und sie hat meine Mutter getötet.«
    »Oh.« Der Doktor war schwer zu erschüttern, doch diese Nachricht traf ihn sichtlich. »Wenn das so ist, lasst mich meinen Sohn anrufen, um euch eine Unterkunft zu besorgen. Die anderen brauchen etwas Warmes im Bauch, damit sie durchhalten, bis ich dich wieder zusammengeflickt habe.«

15
    D ie Hütte, die Conner ausgesucht hatte, lag weit von allen anderen entfernt tief im Wald. Er wollte Isabeau in der Sicherheit der Bäume wissen. Ihre Leopardin hatte einen anderen Mann markiert, und das gab diesem Mann das Recht, Ansprüche auf sie anzumelden und ihn herauszufordern. So lautete eins der Gesetze des Dschungels, denen ihr altes Volk folgte. Isabeau konnte nichts dafür. Sie war nicht in ihrer Welt aufgewachsen und wusste nicht, worauf man achten musste. Außerdem hatte sie ihre Leopardin noch nicht ganz im Griff. Die Mädchen im Dorf wurden von klein an geschult, sodass sie, wenn das Han Vol Don bevorstand, das Tier in sich besser unter Kontrolle hatten.
    Auch Conners Vater hatte sich dieses Gesetz zunutze gemacht. Seine Mutter war jung und leicht zu beeindrucken gewesen. Als ein älterer, attraktiver Mann, dazu ein angesehener Führer des Dorfes, sie umworben hatte, war sie geschmeichelt gewesen. Und als er

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