Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wildes Begehren

Wildes Begehren

Titel: Wildes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
sie bedrängte, bevor ihre Zeit gekommen war, hatte sie den Fehler begangen, ihn zu markieren. Niemand war imstande gewesen, ihm seine Ansprüche streitig zu machen, denn wer Marisas wahrer Gefährte auch sein mochte – falls er überhaupt am Leben
war -, er wohnte nicht im Dorf und konnte ihr daher nicht zu Hilfe kommen.
    Conner hörte, wie das Wasser in der Dusche abgestellt wurde. Lavendelduft wehte durch die offene Badezimmertür. Er saß auf dem Bett und wartete auf Isabeau. Sie war erschöpft – genau wie er -, aber eins musste er an diesem Abend noch erledigen. Lächelnd schaute Conner durch das große Panoramafenster. Das Mondlicht schaffte es kaum, dass hohe Laubdach zu durchdringen, doch es gab einige Lücken, wo Bäume gefällt worden waren, um Platz für die Hütten zu schaffen, sodass einige Strahlen in das Zimmer fielen und den gefliesten Boden silbern schimmern ließen.
    Conner lehnte sich zurück und starrte an die hohe Decke, die von hellen Balken mit dunklerer Maserung durchzogen war. Die Holzwände der Hütte waren voller Kratzspuren. Wenn er die tiefen Furchen an allen vier Seiten betrachtete, juckte es ihn in den Fingern, sein eigenes Zeichen zu hinterlassen. Er hätte Isabeau markieren sollen.
    Er hatte sich dieses Ritual für die Hochzeit aufheben wollen, aber das war falsch gewesen. Allerdings dachte jeder Leopard zweimal nach, ehe er seine Ansprüche mit Gewalt durchsetzte. Ottilas Vermutung, dass Isabeau unschuldig war und nicht genug Wissen oder Selbstbeherrschung hatte, um seine Falle zu wittern, war richtig gewesen. Conner fluchte leise vor sich hin. Er war selbst schuld. Jeder andere hätte dafür gesorgt, dass sie sein Mal trug. Es war nur so, dass …
    Conner seufzte. Er hatte Isabeau hintergegangen, als er sie absichtlich verführte. Sie hatte ja nicht einmal seinen richtigen Namen gekannt. Diesmal sollte sie wählen können. Er wollte sichergehen, dass Isabeau – die Frau, nicht
die Leopardin – sich freiwillig für ihn entschied. Er wollte, dass sie ihm ganz gehörte.
    »Verdammt.« Wütend auf sich selbst, fuhr er sich mit den Fingern durchs Haar.
    »Was ist los?«
    Isabeau lehnte am Türrahmen, ein Handtuch wie einen Sarong um die schlanke Hüfte geschlungen, und rieb sich das Haar trocken. Die Dusche hatte ihr gutgetan. Sie war nicht mehr ganz so blass, obwohl die blauen Flecken an ihren Armen deutlich hervortraten.
    Plötzlich stockte Conner der Atem. »Hat Ottila dich gezeichnet?«
    Isabeau legte die Stirn in Falten. »Wie meinst du das?«
    »Hat er dich gebissen oder gekratzt?« Mit einer einzigen geschmeidigen Bewegung sprang Conner auf und ging so entschlossen auf sie zu, dass sie sichtlich eingeschüchtert mit weit aufgerissenen Augen in den Flur zurückwich.
    »Nein, er hatte keine Chance. Felipe kam dazwischen und hat ihn verjagt.« Die Falten auf Isabeaus Stirn wurden tiefer. »Aber richtig ängstlich war er nicht, dazu ist er viel zu selbstsicher. Ich glaube nicht, dass Suma der Dominierende von beiden war. Ich denke, es war andersherum.«
    Conner beugte sich vor und küsste die Blutergüsse, die Isabeaus Arm verunstalteten. Dann nahm er ihre Hand und zog sie wieder ins Schlafzimmer. »Ich danke dir.«
    »Wofür?«
    »Dafür, dass du den Mut hattest, den Mann zu töten, der meine Mutter umgebracht hat. Und dafür, dass du dich einem blutrünstigen Leoparden entgegengestellt hast.« Conner hob Isabeaus Arm und musterte die vier langen Kratzer. Sie passten zu den Narben auf seiner Wange, obwohl sie
nicht so tief waren, es handelte sich eher um Schrammen als um Fleischwunden. Dennoch … Sanft küsste er die blutigen Striemen einen nach dem anderen.
    Isabeau schmiegte sich an ihn und hüllte ihn in ihren Duft, bis er schließlich nachgab und sie fest an sich drückte. Dabei verrutschte ihr Handtuch ein wenig, doch das störte ihn nicht – ganz im Gegenteil. Isabeaus Brüste an seiner Haut zu spüren, ließ seinen müden Körper schlagartig wieder munter werden. Jeder Nerv und jede Zelle erwachte zu neuem Leben.
    »Marisa war meine Freundin, Conner. Aber ehrlich gesagt, habe ich nur an dich gedacht.« Isabeau legte den Kopf in den Nacken und sah zu ihm auf. »Okay«, gestand sie dann, »an dich und daran, deinen unverschämten Boss abzuknallen. Absichtlich unabsichtlich sozusagen. Ich schätze, wenn Rio mich noch einmal angebrüllt hätte, hätte ich ihm die Augen ausgekratzt.«
    Conner machte einen Schritt vorwärts, sodass Isabeau nichts anderes übrigblieb, als

Weitere Kostenlose Bücher