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Wildes Begehren

Wildes Begehren

Titel: Wildes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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nicht erst bitten dürfen, mit in den Garten zu kommen. Ich wollte ihn nur so gern jemandem zeigen, der ihn richtig zu schätzen weiß. Wir könnten uns auf die Veranda setzen und ihn von da aus betrachten. Im Gewächshaus ist kürzlich gespritzt worden, deshalb darf vierundzwanzig Stunden niemand hinein.«
    »Wie schade«, sagte Isabeau. Es war ihr gelungen, die kleine Gruppe auf weniger als zehn Meter an das Gebäude heranzubringen.
    Conner stand noch viel näher, aber offenbar wenig interessiert an dem Haus, er sprach in sein Funkgerät, und sein Blick schweifte unablässig über Dächer und Zäune. Unauffällig testete Isabeau die Luft auf Raubtiergeruch. Waren noch mehr Leoparden angeheuert worden, nachdem Alberto und Harry Bescheid wussten? »Als ich noch mit meinem Vater zusammenlebte, habe ich auch Gemüse angepflanzt, aber in letzter Zeit bin ich zu viel unterwegs«, bemerkte Isabeau achselzuckend, während sie noch einige Schritte in Richtung Gewächshaus machte.
    »Vielleicht ein andermal«, sagte Alberto und ließ sich von Harry zum Haus zurückschieben.
    In dem Augenblick öffnete sich die Tür zum Gewächshaus und für einen Moment war leises Kinderweinen zu hören, das abrupt abriss, als die Hausangestellte die Tür wieder zuschlug. Die Frau drehte sich um und stellte fest, dass alle sie anstarrten. Alberto beschimpfte sie wütend im Dialekt der dortigen Eingeborenen und griff unter die Decke in seinem Schoß, da erkannte er plötzlich die Situation. Alberto
war ein schlauer, gerissener Mann, der das Cortez-Imperium begründet hatte. Im Bruchteil einer Sekunde begriff er, dass er in eine Falle getappt war, dass die Besucher nicht gekommen waren, um Geschäfte zu machen oder Freundschaften zu pflegen, sondern um die Kinder zu befreien. Isabeau sah ihm an, dass er sie durchschaut hatte.
    Da trat Conner plötzlich in Aktion. Mit unglaublicher Geschwindigkeit kam er auf sie zugerannt. Im gleichen Augenblick drang Leopardengeruch in ihre Nase. Entsetzt schrie sie auf, als sie den überwältigenden Geruch ihres schlimmsten Feindes erkannte. Sie lief Conner entgegen; dass der alte Mann mit einer Pistole auf sie zielte, registrierte sie kaum.
    Das Gewehr im Anschlag wirbelte Harry herum und zielte auf die Raubkatze, die aus den Bäumen sprang. Ein ohrenbetäubender Knall zerriss die Luft und gleichzeitig begann eine Schießerei im Haus. Albertos täuschend freundliches Gesicht war zu einer mordlüstern grienenden Fratze verzerrt. Er zog eine Pistole hervor und feuerte mehrmals auf Isabeau, doch Conner warf sie noch rechtzeitig zu Boden und schützte sie mit seinem Körper.
    Alberto war viel zu langsam. Ottila stürzte sich bereits auf ihn, stieß den Rollstuhl um, sodass der alte Mann herausfiel, und schlug ihm mit einem mächtigen Prankenhieb die Pistole aus der Hand, die über den Rasen schlitterte. Um Albertos Werk zu vollenden, legte nun Harry auf Conner und Isabeau an. Kugeln klatschten in die Bäume und in den Boden rings um sie herum, als die Wächter, die nicht wussten, was in Haus und Garten vor sich ging, anfingen, auf alles und jeden zu schießen. Da niemand das Kommando führte, brach ein Chaos aus, und die Wächter gerieten in Panik.
    Aus der Hüfte schießend, lief Conner los, um das Feuer
von Isabeau abzulenken, und versenkte eine saubere Kugellinie in Harrys Brust. Albertos Leibwächter versuchte, sein Gewehr noch einmal anzulegen, doch der Blutverlust ließ ihn unter der Anstrengung zusammenbrechen.
    Ohne an ihren geschundenen Körper zu denken, rannte Isabeau zum Gewächshaus. Aus den Augenwinkeln sah sie, dass der Leopard seine Aufmerksamkeit wieder Alberto zuwandte, der sich über das Gras zu seiner Pistole hinzog. Während sein Verstand den nächsten hinterhältigen Plan ausheckte, blieb der gefleckte Raubtierkopf unbewegt auf die Beute konzentriert. Nicht ein einziges Mal ließ er Alberto aus den scharfen Augen. Mit angelegten Ohren, den Bauch dicht über dem Boden, schlich sich der Leopard an ihn heran. Alberto tobte und signalisierte dem Tier wütend, ihn in Ruhe zu lassen, doch die gnadenlosen Raubtieraugen blieben auf ihn fixiert.
    Plötzlich sprang der Leopard vor und grub die ausgefahrenen Krallen blitzschnell in seine Beute. Die Hinterläufe fest auf dem Boden brachte er den erstickenden Biss an, bohrte die Fangzähne zwischen die Nackenwirbel und durchtrennte das Rückenmark.
    Isabeau war ohne es zu bemerken stehengeblieben und schaute zu, während nur wenige Meter entfernt eine

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