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Wildes Begehren

Wildes Begehren

Titel: Wildes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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besonders dicht bewachsenen Areal und winkte Isabeau heran. Sie schickte Artureo los, der die jüngsten Kinder an der Hand hielt, sodass sie eine Kette bildeten, an deren Ende Isabeau ging. Im Schutz der Mauern und Hecken liefen sie so schnell wie möglich zu Conner hinüber, bis sie sich eng wie Ölsardinen auf dem freien Platz drängten.
    Isabeau schaute zum Garten hinüber. Viele der Bäume und Büsche standen bereits in Flammen, weil der Wind, der in erster Linie vom Feuer selbst erzeugt wurde, die Funken fliegen ließ. Alberto und Harry lagen lang ausgestreckt auf dem Rasen und der Rollstuhl umgekippt daneben. Isabeau konnte es sich nicht verkneifen, sie begann, über den Köpfen der Kinder nach dem Leoparden Ausschau zu halten.
Großkatzen hielten sich gern in Bäumen auf und stürzten sich oft von oben auf ihre nichtsahnende Beute. Systematisch suchte sie die Dächer und Äste ab, doch als ihr Blick auf den Wasserturm fiel, erstarrte sie.
    Conner machte ihnen wieder ein Zeichen. Geduckt schlichen sie an den geschwungenen Blumenbeeten entlang und hielten an, sobald Conner einen Arm hob. »Rio erwartet euch an der Umzäunung«, sagte er zu Isabeau. Dann trat er einen Schritt vor, um das Terrain, das zwischen den Kindern und ihrem Ziel lag, besser überblicken zu können.
    »Conner!«, rief Isabeau warnend.
    Kaum war er wieder in Deckung gegangen, schlug nur Zentimeter von seinem Fuß entfernt eine Kugel ein. Imelda stand auf dem Wasserturm und hielt Mateo über die Brüstung. »Geht zurück, und zwar alle, sonst lasse ich diesen kleinen Bastard fallen.«
    »Isabeau, ich gebe euch Deckung und treibe sie zurück. Nimm die Kinder und bring sie schnellstmöglich in den Wald. Heb sie über den Zaun. Leonardo wird dich, Marcos und die Kleinen führen. Die anderen habe ich hergerufen.«
    Ehe Isabeau etwas erwidern konnte, feuerte Conner bereits; seine Kugeln ließen rund um Imelda das Holz splittern. Tobend und fluchend zog sie sich hastig zurück und zerrte den Jungen mit sich. Isabeau rannte los, diesmal bildete Artureo das Ende der Kette. Ohne sich umzublicken – oder nach oben – lief sie einfach nur zur Grundstücksgrenze.
    Der hohe Zaun ragte viel eher vor ihr auf, als sie gedacht hatte; erst im letzten Augenblick sammelte sie ihre Kräfte und sprang, doch ihre Muskeln bewegten sich nur unter Protest und krampften. Allein hätte sie es wahrscheinlich nicht geschafft, doch Marcos packte sie am ausgestreckten
Arm und zog sie auf die schmale Planke am oberen Ende des Zauns. Sie zwang sich, nicht aufzugeben, und sprang trotz ihrer großen Schmerzen auf der Waldseite wieder herunter. Drinnen begann Leonardo bereits, seinem Onkel die Kinder zuzuwerfen, die Marcos erstaunlich geschickt auffing und dann zu Isabeau hinunterließ.
    Conner wagte es nicht, einen Blick zu riskieren, ob Isabeau es heil bis zum Zaun geschafft hatte. Ständig weiterfeuernd sprintete er zum Fuß des Wasserturms, den Imelda nicht einsehen konnte. Rio gab ihm Deckung und hielt sie in Schach, damit sie den Jungen nicht wieder über die Brüstung hielt.
    Sobald Conner unter dem Turm vor Imeldas Blicken verborgen war, zog er seine Schuhe aus und stopfte sie in den Beutel, den er, wie seine Waffen, stets bei sich trug. Dann band er sich das Bündel auf dem Rücken fest und begann, den Turm hochzuklettern, wobei er meist auf der Innenseite des hölzernen Baus blieb. Er mobilisierte all seine enormen Kräfte, um so schnell wie möglich nach oben zu gelangen, ehe Imelda dem Jungen etwas antun konnte, denn er wusste, dass sie ihn vom Turm werfen würde – einfach weil sie es konnte.
    Conner hörte den Kleinen fauchen wie ein Leopardenjunges und fragte sich, ob Mateos Kater zum Vorschein kommen würde, um dem Jungen zu helfen. Offenbar schlug Imelda das sich wehrende Kind. Plötzlich schrie sie auf, und die Schläge wurden lauter und heftiger. Der Junge schien ihr wehgetan zu haben. Ein dumpfer Knall verriet Conner, dass Imelda das Kind fallen gelassen hatte, und es nun auf der Plattform mit Tritten traktierte.
    Der Tumult weckte die Überlebensinstinkte des Leoparden.
Conners Muskeln verformten sich, und er ließ es zu, begrüßte den Wandel und zerriss sich beim Klettern die Kleider. Kurz bevor die Verwandlung vollendet war, hörte er einen Warnschrei von Rio und schaute hoch.
    Mateo kam über die Brüstung gesegelt, das kleine Gesicht verzerrt vor Schreck – genauso hatte Isabeau gestern Nacht ausgesehen. Conner sprang ins Leere, noch während sich

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