Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wildes Begehren

Wildes Begehren

Titel: Wildes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
die letzte Veränderung vollzog und seine ausgestreckten Hände zu Pranken wurden. Der Junge schlug hart auf seinen Tatzen auf und schrie, als der Leopard ihn im Nacken packte. Conner drehte sich in der Luft und brachte seinen Körper in die richtige Position; er wusste, dass sie so tief fallen würden, dass selbst ein Leopard verletzt werden konnte. Dennoch tat er sein Bestes, um den Jungen bei der Landung zu schützen. Trotz der heftigen Erschütterung blieb der Nackenbiss sanft, und er hielt den Jungen so hoch, dass er nicht auf dem Boden aufprallte. In dem Moment, in dem er sich wieder bewegen konnte, öffnete er das Maul und ließ Mateo fallen.
    Dann wandte er sich wieder dem Turm zu.

20
    W ährend Rio ihm Deckung gab, rannte Elijah quer über den Hof zum Wasserturm. Einer der Pfahle, auf denen die Holzkonstruktion ruhte, begann bereits zu brennen. Elijah nahm Mateo auf den Arm.
    »Wir bringen dich in Sicherheit«, sagte er, als der Junge sich heftig wehrte und ihm seine scharfen Nägel in die Haut bohrte. »Das da ist dein Bruder Conner, Mateo. Er ist gekommen, um dich zu holen. Deine Mutter hat dir doch bestimmt von Conner erzählt.«
    Daraufhin beruhigte sich der Junge und linste über Elijahs Schulter nach dem Leoparden, der eilig den Turm hinaufstieg, auf dem Imelda kauerte und ihren Männern, in der Hoffnung, dass sie auf sie hörten, Befehle zuschrie. Das Tosen der Flammen machte es unmöglich, die genauen Worte zu verstehen, doch sie half ihrem schrillen Gekreisch mit der Waffe nach.
    Mateo fing wieder an zu zappeln. »Ich helfe ihm«, erklärte er.
    Elijah lachte. »Natürlich. Aber nicht dieses Mal. Conner will, dass du in den Wald gehst und dich um seine Frau kümmerst, sie heißt Isabeau. Er hat gesagt, ich soll dir sagen,
dass du auf sie aufpassen sollst, bis er wiederkommt. Sie hat einen Feind – einen Leoparden. Und nur ein anderer Leopard kann sie beschützen.«
    Der Junge streckte die schmale Brust vor. »In Ordnung.«
    »Na dann los.« Besorgt betrachtete Elijah das Feuer. Noch ein paar Minuten, dann war ihnen der Fluchtweg abgeschnitten. Sie mussten hier weg. Er machte Rio ein Zeichen, dass er den Jungen fortbringen würde. Mit einem »Halt dich fest« schob er Mateo auf seinen Rücken. Dann brüllte er »Wir kommen« in sein Funkgerät. Er wollte nicht versehentlich von den eigenen Leuten erschossen werden.
    Der Brand entwickelte sich zu einer größeren Bedrohung als das gelegentliche Gewehrfeuer. Rio bedeutete den anderen Männern, Elijah in den Wald zu folgen. Sie konnten nicht länger warten. Gern hätte er Conner gewarnt, dass der Fuß des Turms in Flammen stand, doch der Leopard war schon fast oben angekommen und befand sich direkt unterhalb der Plattform. Rio wollte Imelda keinen Hinweis darauf geben, dass sich jemand anschlich, da ihr anscheinend ein kleines Waffenarsenal zur Verfügung stand.
    Dicke Rauchwolken quollen auf, tauchten alles in ein dunkles Grau und verringerten die Sichtweite. Für Elijah, der den kleinen Mateo vom Grundstück in die Sicherheit des Regenwalds brachte, war das von Vorteil, doch Rio erstickte fast an dem Qualm. Er presste ein Taschentuch vor den Mund, während er angestrengt zum Turm hinaufspähte, um das Geschehen zu verfolgen. Imelda war nicht mehr zu sehen, doch die knisternden Flammen konnten ihr nicht entgangen sein, die gierig an den Grundfesten des Turms emporzüngelten.
DER Feuergeruch störte den großen Leoparden. All seine Instinkte drängten ihn, um sein Leben zu laufen. Als der Qualm ihm in die Augen drang, knurrte er unwillig, doch er kletterte weiter, entschlossen, der Schießerei, mit der Imelda weiterhin den verrauchten Hof überzog, ein Ende zu bereiten. Lautlos zog er sich auf die Plattform.
    Durch die Rauchwolke sah er die Frau, die inmitten von Waffen auf dem Turm lag und den Hof mit automatischem Gewehrfeuer bestrich, ohne Rücksicht darauf, wen sie traf. Unter ihrem Beschuss gaben die Männer den Versuch, das Feuer zu löschen, schließlich ganz auf und brachten sich stattdessen in Sicherheit. Auf dem Hof herrschte das reinste Chaos.
    Imelda schrie den Männer nach, fluchte und stieß Verwünschungen aus, hauptsächlich gegen Elijah und Marcos. Offenbar glaubte sie, die beiden hätten sie getäuscht, um ihr Drogenimperium zu übernehmen. Dass es ihnen um die Kinder gehen könnte, schien ihr gar nicht in den Sinn zu kommen. Während sie weiterhin auf alles schoss, was sich unter ihr bewegte, drohte sie ihnen, Rache zu nehmen und

Weitere Kostenlose Bücher