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Wildes Blut

Wildes Blut

Titel: Wildes Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Brandewyne
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schießen würde, wenn dieser so dumm wäre, das zu versuchen. Tatsache aber blieb, daß das Gesetz auf Jonathans Seite war.
    Wie konnte der Mann sich also einbilden, sie würde ihn heiraten, nur weil er mit ihr schlafen wollte, und weil sie das ideale Heilmittel für fast alle seine Probleme war? Das konnte er gar nicht, dessen war Rachel sich sicher. Er war nicht dumm. Er mußte doch wissen, daß zumindest ihr Stolz, wenn auch sonst nichts, sie daran hindern würde, ihn aus Vernunftgründen zu heiraten. Wenn er also schlau war, würde er sich Zeit lassen und sie dazu bringen, sich in ihn zu verlieben. Sie hatte es ihm nicht gesagt. Gott sei Dank nicht! Er hätte dieses Wissen sicher gegen sie verwendet, genau wie er ihre ungewollte Leidenschaft für ihn gegen sie ausspielen würde, und das könnte sie nicht ertragen.
    Doch was sollte sie sonst tun? Er hatte Gus vertrieben -ja, das hatte er, das erkannte Rachel jetzt. Wenn der Revolvermann sich nicht in ihr Verhältnis eingemischt hätte, würde Gus noch ihr gehören – und als plötzlich unerwartet Adam Keife in ihr Leben getreten war, hatte er ihr deutlich gezeigt, daß er jeden Mann, der ihm im Weg stand, ebenfalls aus dem Weg räumen würde. Selbst wenn sie es gewollt hätte, hätte Rachel nichts gegen ihn tun können. Ihre Liebe zu ihrem Großvater und den Kindern hinderten sie daran, etwas gegen Slade zu unternehmen, wie er sehr wohl wußte, und worauf er offensichtlich auch zählte. Jetzt brauchte er nur abzuwarten, bis sie der Jagd überdrüssig war und ihr eine Heirat mit ihm lieber war, als eine alte Jungfer zu werden – und ihr inzwischen einen Vorgeschmack auf das geben, was sie als Ehefrau nicht mehr missen würde.
    In diesem Augenblick hätte Rachel ihn fast gehaßt. Dennoch konnte sie nicht leugnen, daß sie unwiderruflich gefangen war und daß ihr Herz danach schrie, ihn zu nehmen, gleich welche Bedingungen er stellte und trotz ihrer Wut über seine Arroganz und Kühnheit. Alles war besser, als ihn nicht zu haben.
    Rachel ahnte nicht, daß Slade gar nicht beabsichtigt hatte, sie in eine so mißliche Lage zu bringen. Sie hätte es auch nicht geglaubt. Doch es stimmte. Er hatte vorgehabt, um sie zu werben wie jeder andere Mann auch. Aber als er gesehen hatte, wie sie angesichts von Adam Keifes Bewunderung errötete und kicherte wie ein verliebtes Schulmädchen, hatte er die Nerven verloren. Inzwischen war er aber zu der Überzeugung gekommen, daß es vielleicht gar nicht so schlecht gewesen war, sie unabsichtlich in ein solches Dilemma zu bringen, denn jetzt mußte Rachel ihn heiraten, gleichgültig, wie wütend sie war und wie zwiespältig ihre Gefühle ihm gegenüber waren – ob sie nun wollte oder nicht.
    Slade war ein Mann, der zu seinem Wort stand, und nachdem er ihr seine Absichten mitgeteilt hatte (auch wenn er es taktlos und falsch angegangen hatte), war er wild entschlossen, dafür zu sorgen, daß sie, falls sie versuchte, sich ihm zu widersetzen, ihre Tage als alte Jungfer verbringen würde – oder zumindest eine bleiben würde, bis sie klein beigab. Weil er sich nicht vorstellen konnte, daß irgendeine Frau es vorziehen könnte, eine alte Jungfrau zu bleiben, anstatt ihn zu heiraten, war er überzeugt, daß die Sache ein gutes Ende nehmen würde.
    Natürlich würde sich ihm Rachel aufgrund ihres Stolzes und ihres Temperaments noch eine Weile widersetzen, um so herauszufinden, ob er tatsächlich alle potentiellen Verehrer verjagen würde. Aber am Ende, wenn sie sich davon überzeugt hatte, wäre sie gezwungen, sich ihm zu unterwerfen, und das war, wie er in seiner Arroganz glaubte, für alle das Beste. Es war ja schließlich und endlich nicht so, als würde er sie nicht begehren oder als hätte er ihr nichts zu bieten. Er besaß jetzt die Farm der Beechams und war der gesetzliche Vormund seiner Nichten und Neffen.
    Außerdem konnte er sich nicht vorstellen, was Rachel an ihm als Ehemann auszusetzen hätte. Mit seinen Revolvern und seiner Farm war er sehr wohl fähig, für sie zu sorgen, und zwar unter jeden Umständen. Er würde sie nicht schlagen oder schlecht behandeln wie so viele Männer ihre Frauen. Er rauchte, trank und spielte nicht im Übermaß, und wenn der Bund erst geschlossen war, würde er auch die Hurerei aufgeben, denn nach jahrelanger Beobachtung war er zu dem Schluß gekommen, daß dies eine Ehe nur zerstören konnte.
    Von Rachel erwartete er als Ehefrau nur, daß sie kochte, putzte, sich um die Kinder kümmerte und im

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