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Wildes Blut

Wildes Blut

Titel: Wildes Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Brandewyne
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mitternachtsblauen Augen und die strahlend weißen Zähne noch mehr betonte. Es entging ihr auch nicht, daß sein Arbeitshemd und seine Hosen schweißgetränkt an seinem harten, schlanken Körper klebten und sich seine starken Muskeln an Armen und Beinen deutlich darunter abzeichneten. Manchmal, wenn der Tag ungewöhnlich warm war, zog er sein Hemd aus, und sein glattes, nacktes Fleisch glänzte naß vom Schweiß in der gelben Sonne.
    Dann erinnerte sich Rachel an das Gefühl, das sie verspürt hatte, als er auf ihr gelegen hatte, als sie seine Rückenmuskeln unter ihren Händen gespürt und sie ihn an sich gepreßt hatte, und dann loderte der heftige, brennende Schmerz wieder in ihr auf. Manchmal war das Gefühl so stark, daß sie sich danach verzehrte, ihren Mund auf Slades Haut zu pressen, den Schweiß abzulecken, der auf seiner Brust perlte, so wie er die Mulde zwischen ihren Brüsten geleckt hatte, ehe sein feuchter Mund ihre Brustwarzen umschlossen und sie die glühend heiße Zunge gespürt hatte. Die ungebetenen Erinnerungen waren manchmal so verlockend, daß sie die Augen schließen und sich auf die Lippe beißen mußte, um die Gefühle unter Kontrolle zu bringen, die sie durchströmten; sie waren mitunter so stark, daß sie fürchtete, sie könnte laut aufschreien.
    Aber wenn Slade etwas davon bemerkte oder sie überhaupt wahrnahm, zeigte er es nicht.
    Sie ahnte nicht, wie gerne Slade Maverick ihr, wenn sie mittags auf dem Feld erschien, das Tuch vom Kopf gerissen und die Haarnadeln aus ihrem Haar gelöst hätte, damit sich ihre langen blonden Locken im Frühlingswind frei um ihren geschmeidigen jungen Körper hätten schmiegen können. Sie wußte nicht, wie sehr er sich danach sehnte, sie in das hohe sprießende Gras zu werfen, die kleinen Knöpfe ihrer Bluse langsam zu öffnen, um ihre vollen runden Brüste nackt und golden unter der Sonne zu sehen, die rosigen Knospen zu küssen, die danach lechzten, gekostet zu werden.
    Slade war sicher, daß auch der Rest von ihr sicher golden war, die Beine lang und grazil wie die einer Stute. Er stellte sich vor, wie sie sich mit den seinen verschlangen und sich um seinen Rücken wanden, wenn er sie liebte, und manchmal mußte er sich mit Gewalt zusammenreißen, um sie nicht an Ort und Stelle zu Boden zu werfen und zu nehmen. Er überlegte häufig, ob er seine Lust bei einer der Huren in der Stadt befriedigen sollte. Aber er tat es nie. Mit ihren bemalten Mündern und dem einladenden Lächeln wirkten sie im Vergleich zu Rachels Sanftheit und Sauberkeit grob und ordinär.
    Slade liebte ihren Geruch, den feinen Duft von Seife und Flieder, den ihre Haut verströmte, den frischen Duft von Stärke in ihren schlichten, handgewebten Kleidern, die sie mit etwas Band oder Spitze verzierte. Sie sollte in Seide gehüllt sein, dachte er, und es tat ihm leid, daß er ihr nichts dergleichen kaufen konnte. Einen Augenblick lang haßte er dann dieses neues Leben, das man ihm mit der Ankunft von Indias Brief aufgehalst hatte, denn als Revolvermann hatte er immer genügend Geld gehabt. Jetzt hatte er keines, und bis er wieder welches besaß, hinderte ihn sein Stolz daran, Rachel einen Antrag zu machen, gleichgültig, wie sehr er sie begehrte.
    Also sagte er nichts von seinen Absichten, sie zu heiraten, und Rachel kehrte mit wundem Herzen vom Feld zurück.
    Abends saß sie vor dem Kaminfeuer, das sie angesichts der kühlen Frühlingsabendluft angezündet hatte, flickte Slades Hemden und nähte lose Knöpfe fest. Manchmal fielen Tränen auf die Hemden, denn sie glaubte, daß sie nie solche kleinen, liebevollen Dinge für ihn als Ehemann tun würde.
    Das Gefühl wurde noch schlimmer, wenn sie Toby auf den Arm nahm, um ihn zu füttern und ihn in den Schlaf zu wiegen, denn mit jedem Tag ähnelte er seinem Onkel Slade noch mehr. Sie liebte Toby von ganzem Herzen, seine weichen schwarzen Haare, die neugierigen blauen Augen, sein süßes Lächeln und das sanfte Gurgeln. Mütterliche Gefühle regten sich in Rachel, wenn sie das Baby ansah und im Arm hielt. Er hätte ihr Kind sein können – und Slades. Sie waren schließlich und endlich die einzigen richtigen Eltern, die er je gekannt hatte.
    Sie wußte nicht, daß Slade dieselben Gedanken bewegten, wenn er sie mit dem Baby beobachtete und sah, wie liebevoll sie mit Toby umging. Manchmal, wenn das Lampenlicht einen Heiligenschein über ihr goldenes Haar legte, mußte Slade denken, wie sehr sie einer Madonna mit Kind ähnelte, und die Gefühle,

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