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Wildes Herz

Wildes Herz

Titel: Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Fuchsreiter
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zertrümmert. Diese vermaledeite Starre hat sich gelöst. Das Bewusstsein hat Aaron aber immer noch nicht wieder erlangt. Auch wenn es sich fies anhört, es ist besser so. Wenn er schläft, heilt er richtig fix. Manchmal habe ich das Gefühl, seinen Wolf zu spüren, wenn er ruht. Es ist seltsam, aber ich denke, dass der Wolf wach ist, wenn der Mensch schläft. Candace, seine kleine Schwester, sie hat immer steif und fest behauptet, dass es so ist. Das schnelle Heilen im Schlaf würde dafür sprechen.“
    „Der Wolf ist noch da“, erklärte ich ruhig. „Ich kann ihn spüren.“
    Jen lächelte zufrieden. „Sag ich doch! Ruh dich noch ein wenig aus, Megan. Wir brechen erst in fünf Stunden auf.“

    „Ich mag ja vielleicht nicht dominant sein, aber wenn er noch einmal die Klappe aufmacht, Jen, dann kneble und fessle ich ihn und werfe ihn in den Kofferraum. Oder noch besser, ich narkotisier ihn.“ Ich ließ ein wenig meiner Wut einfließen und meine Augen gefährlich funkeln. Das Ergebnis war verblüffend. Zwei von drei Wölfen wimmerten und winselten leise. Nur Enya, die zeigte sich gänzlich unbeeindruckt. Sie mampfte weiter ihren Apfel und streichelte mit der anderen Hand über Leons Kopf, der in ihrem Schoß ruhte.
    „Der Tote liegt schon im Kofferraum“, antwortete Tank, der eigentlich Theodor hieß, kurz Theo. Seinen Spitznamen verdankte er der Tatsache, dass er einige Zeit im US-Militär gedient hatte.
    „Und ist im Gegensatz zu dir lieb und nett!“, pflaumte ihn Enya an. „Außerdem hör auf ihn 'tot' zu nennen, das schlägt ihm aufs Gemüt. Vielleicht sollten wir ja tauschen. Lieber hab ich Aaron neben mir sitzen, als diesen nörgelnden Miesepeter. Wenn er so schlecht Luft bekommt, dann sollte man annehmen, dass er sich seinen Atem für wichtige Dinge aufhebt und nicht fürs Rumnölen.“
    „Danke, Enya!“, stöhnte ich. „Ich würde dich ungern narkotisieren, studier ich erst seit einem halben Jahr Medizin.“ Mit einem verschwörerischen Augenzwinkern wand ich mich an Tank. „Brauchst du irgendetwas? Essen, Trinken, Schmerzmittel …“
    Tank sah wirklich ziemlich verlebt aus, was wohl der Beteiligung an diversen Kriegen geschuldet war. Dennoch war er durch die Bank sympathisch. Er hatte einen rauen Charme, ganz typisch alter Wolf. Tank war sicher auch umgänglicher, wenn er nicht gerade in die Brust geschossen bekommen hatte und schlecht Luft bekam.
    „Sauerstoff“, war Tanks knappe Antwort, war er jetzt wirklich schlecht an Luft. Er verdrehte die Augen, als Enya die Fensterscheibe aufkurbelte und frische Luft reinließ. Sicherlich war es nett gemeint, aber so würde der arme Kerl gewiss nicht besser Luft bekommen.
    „Hilf ihm sich aufzurichten, damit er richtig gerade sitzt, dann sollte es besser klappen. Es tut mir leid, Tank, aber wir können auch nicht in Oshkosh eine Pause einlegen. Wenn wir ohne Chris und Abby dort auftauchen, mit zwei fremden Wölfen aus einem verfeindeten Rudel, bricht Anarchie aus.“ Die Atemluft hätte ich mir können sparen, jeder von uns wusste es, dennoch musste ich es wiederholen. Ich verstand dieses Gebaren nie so recht, jetzt erst recht nicht. Man sollte denken, dass das Rudel alles daran setzen würde, seinen Alpha zu befreien. Aber was das anging, verhielten sich Lykanerrudel seltsam. Wären wir dort aufgetaucht, mit der schlechten Nachricht im Gepäck, dass Alpha UND Beta von Vampiren entführt worden waren, würden rasch die Machtkämpfe um die Position des Leittiers ausbrechen. Solange sie unwissend waren, blieb es ruhig. Ergo konnten wir auch keinen aus dem Rudel um Hilfe bitten.
    „Und jetzt erklär mir, uns noch mal, warum wir nach Milwaukee fahren? Ich verstehe es immer noch nicht!“, nörgelte nun auch Jen. Ich kam mir vor, als hätte ich eine Kindergartengruppe im Auto. Es fehlte nur noch die Frage: „Wann sind wir endlich da?“
    „Enya würdest du so nett sein und sie noch einmal ins Bild setzen. Ich habe keine Lust, mir erneut den Mund fusselig zu quatschen.“ Ich sah sie flehend an und die Wölfin nickte seufzend.
    „Also, ich habe meinen Cousin Jesse angerufen, der inzwischen in Deutschland lebt. Sein Rudel lebt mit einem bunten Haufen an anderen Wesen zusammen. Feenblüter, Elfen, Vampire und auch alles quer durchs Beet gemischt. Jesse ist mit einem Feenblut verheiratet. Ihr Name ist Brooke. Sie war die ehemalige Flamme von Tim, dem Alpha vor Chris. Klein ist die Welt, nicht?“ Enya kicherte. „Als er hörte, dass Mum entführt

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