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Wildes Lied der Liebe

Wildes Lied der Liebe

Titel: Wildes Lied der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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tut weh«, stöhnte sie.
    »Das bezweifle ich nicht«, antwortete Trace. »Und ich werde jetzt etwas tun, das dir noch mehr Schmerzen bereiten wird. Schließ die Augen und versuche, dich zu entspannen.«
    Bridget tat ihr Möglichstes, vermochte aber nur den ersten Teil seiner Anweisung zu befolgen. Denn ehe sie sich entspannen konnte, schnitt etwas Heißes und Scharfes in die anschwellende Wunde. Zum ersten Mal in ihrem Leben verlor Bridget das Bewusstsein und fand Zuflucht im kühlen Zwielicht eines seltsamen Ortes in ihrem Innern.
    Trace löste den Torniquetverband an Bridgets Oberarm. Er hatte die Hutbänder durch seinen Ledergürtel ersetzt und so viel von dem Schlangengift aus der Wunde gesaugt, wie es nur möglich gewesen war. Nun kam der schwerste Teil - das Warten.
    »Wird sie sterben?«, flüsterte Skye. Sie brauchte sich keine Sorgen zu machen, dass Noah sie hörte, denn der Kleine hatte sich zu Bridget aufs Bett gelegt, sich an sie gekuschelt und war gleich darauf eingeschlafen.
    Es schien, als glaubte der Junge, seine Mutter allein dadurch retten zu können, dass er sie festhielt.
    »Nein«, antwortete Trace, und es klang eher wie ein Schwur denn wie eine Antwort. »Nein, Bridget wird nicht sterben.«
    »Es ging alles so schnell.« Skye betrachtete ihre Schwester mit bangem Blick. »Ich verstehe nicht, warum sie nicht die Hacke benutzt hat. Seit wir nach Westen gezogen sind, hat Bridget schon viele Schlangen getötet.«
    »Vermutlich hat sie sich nicht die Zeit zum Überlegen genommen, Liebes. Sie dachte nur an Noah.« Er setzte sich vorsichtig auf die Bettkante und nahm Bridgets schmale, blasse Hand in die seine. Der Anblick der Schwielen und Kratzer in ihrer Handfläche und an den Fingern schmerzte ihn zutiefst. Sie war dazu erzogen worden, die charmante, gebildete Gattin eines wohlhabenden Gentlemans aus Virginia zu werden, der Dienstboten zur Verfügung standen, die auf feinsten Leinenlaken sch li ef und deren Tisch mit kostbarem Porzellan und Tafelsilber gedeckt war. Stattdessen lebte sie nun in einer halb verfallenen Hütte, beinahe mutterseelenallein mitten im Indianergebiet, und hatte ein Leben voller Mühsal und Gefahren vor sich. »Habt ihr Whiskey im Haus?«
    Skye blickte ihn vorwurfsvoll an und stemmte ihre - ebenfalls wund gearbeiteten - Hände in die Hüften. »Nein«, erwiderte sie spitz. »Und dies ist wohl kaum der geeignete Zeitpunkt, um zu trinken, Trace Qualtrough. Ich weiß wirklich nicht, was du dir dabei gedacht hast.«
    Unter anderen Umständen hätte Trace laut aufgelacht, wäre da nicht die Furcht gewesen, Bridget würde womöglich nie wieder die Augen aufschlagen. »Alkohol ist gut zur Wundreinigung geeignet«, erklärte er sanft. »Wie steht es mit Karbolsäure? Oder Chinin?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Wir haben nichts von alldem. Und es gibt auch keinen Arzt in Primrose Creek. Aber Gus hat vielleicht einige Medikamente in seinem Laden.«
    Trace erinnerte sich an das vielseitige Warenangebot. Er war zwar ziemlich sicher, den größten Teil des Gifts aus der Bisswunde entfernt zu haben, wollte Bridget aber nur ungern allein lassen. Ihre Stirn fühlte sich noch immer glühend heiß an, und dass sie noch nicht wieder bei Bewusstsein war, verhieß nichts Gutes. Dennoch schüttelte er den Kopf und sagte: »Ich reite in die Stadt. Bleib du hier bei Bridget. Sprich mit ihr, damit sie weiß, dass sie nicht allein ist.« Damit sie uns nicht für immer entgleitet.
    Skye warf einen Blick auf die offene Tür. »Nein. Ich gehe. Ich werde mir Sis nehmen und so schnell wieder zurück sein, wie ich kann.«
    »Skye ...«, begann Trace. Er wollte keine Widerrede dulden. Skye war eine wehrlose junge Frau, und Primrose Creek durfte wohl kaum als der geeignete Aufenthaltsort für sie gelten.
    Sie stand bereits an der Türschwelle. »Du kannst mich nicht aufhalten«, erklärte sie trotzig und rannte davon.
    Trace hätte ihr nachlaufen und sie zurückbringen sollen, doch er brachte es einfach nicht über sich, Bridget auch nur einen Moment lang aus den Augen zu lassen. »Sei vorsichtig«, murmelte er, als er hörte, wie Skye und die kleine Stute unter lautem Plätschern den Fluss überquerten.
    Dann legte er den Handrücken auf Bridgets Stirn und dachte daran, dass er es sich nicht vorstellen konnte, was es bedeuten würde, sie zu verlieren. In den schweren Jahren, seit er mit Mitch in den Krieg gezogen war, hatte ihm allein der Gedanke an Bridgets Existenz ein wenig Trost gespendet. Immer wieder

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